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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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ist klar, dass meine Mutter mir nicht geglaubt
hat, dass ich verabredet bin? Wenn du in ihr Sichtfeld gerätst, wird sie dir
Unmengen Fragen stellen. Über dich und über mich. Und wenn du Pech hast,
wird sie sogar mit dir flirten ... was gar nicht mal so abwegig wäre“, erklärte
ich immer leiser werdend.
    „War das ein Kompliment? Mal abgesehen davon, dass ich
gerne darauf verzichten könnte, von deiner Mutter angeflirtet zu werden“,
wisperte Ayden.
    „Kompliment?“, hakte ich verwirrt nach und sah zu ihm
auf.
    „Du hast mich als jemand derart gut Aussehenden
eingestuft, mit dem deine Mutter flirten würde“, klärte der junge Mann mich
auf. Ich ließ mir das durch den Kopf gehen. Hm, war das ein Kompliment? „Heißt
also, dass du mich auch als attraktiv empfindest“, fuhr Ayden nach einer kurzen
Pause fort.
    „Jetzt gehst du zu weit mit deinen Vermutungen“,
erwiderte ich sofort und wollte mich entfernen, doch seine Hände an meinen
Schultern hielten mich wie Eisenketten fest.
    „Tu ich das wirklich? Ich habe die Erfahrung gemacht,
dass du, wenn ich den Nagel auf dem Kopf treffe, immer versuchst, dich
zurückzuziehen und zu verkriechen oder zumindest aus meiner Reichweite zu
kommen.“ Oh mein Gott. Er hatte mich schon derart tief durchschaut?!? Als ich
nichts erwiderte, fuhr Ayden fort: „Liege ich falsch?“
    „Glaubst du allen Ernstes, dass ich dir darauf eine
wahrheitsgetreue Antwort gebe?“, versuchte ich ein Ablenkungsmanöver, das,
entgegen meiner Vermutung, sogar funktionierte.
    „Nein, eigentlich nicht. Also vergiss die Frage
bitte“, lenkte Ayden ein, ließ mich los und starrte zur Tür. „Am besten ziehe
ich mich erst einmal in die Küche zurück“, sagte er und verschwand daraufhin im
besagten Raum. Ich starrte ihm nur fragend hinterher, gleich darauf klopfte es
an der Tür. Woher hatte er gewusst, dass meine Mutter angekommen war??? Nun,
vielleicht hatte er ihren Wagen gehört und ich, so eingenommen wie ich von
seiner Erscheinung war, hatte ihn nicht gehört, aber trotzdem ...
     
    „Ich komme!“, rief ich und eilte zur Tür, wobei ich
versuchte, ein nicht ganz so säuerliches Gesicht zu machen. Dieses Mal passte
der Umriss zu meiner Mutter. Sie hatte also weiterhin den Hinweis des
Ernährungsberaters ignoriert. Von mir aus. Ich nahm mich zusammen und öffnete.
    „Hallo Liebes!“, begrüßte mich die Frau im Türrahmen
überschwänglich. Ich konnte mich nicht daran hindern, mein Gesicht zu
verziehen. Sie war beim Friseur gewesen. Wohl nicht die beste Entscheidung, die
sie getroffen hatte, aber auch nicht die schlechteste. Sie hatte nachtschwarze
Haare, sehr kurz, fast schon stachelig und derartig mit Haarspray fixiert, dass
sie aussah wie ein mutierter Igel. Noch dazu das hautenge, kurze, schwarze
Kleid, das ihre abgemagerte Figur aufgrund ihrer leicht hervortretenden Knochen
unvorteilhaft betonte, und das Bild einer Frau, die an der Schwelle zum
Gothik-Dasein war, war perfekt.
    „Hi“, sagte ich matt und buchstäblich von ihrer
Erscheinung erschlagen. Ich trat wortlos einen Schritt zur Seite und ließ meine
Mutter eintreten, die mich grinsend musterte. Anscheinend war meine
Verblüfftheit genau das, was sie sich von mir erhofft hatte. Ich schloss die
Tür und ging hinter ihr her ins Wohnzimmer, das sie kritisch inspizierte.
    „Ich bin beeindruckt, Schätzchen“, bemerkte sie mit
zuckersüßer Stimme, als sie sich mir zuwandte, mitten im riesigen Raum.
    „Nenn mich nicht so!“, fauchte ich.
    „Ja, ja“, tat die Frau mein Knurren mit einer
Handbewegung ab.
    „Was soll das überhaupt heißen ‚Ich bin beeindruckt’?!“,
schnappte ich. „Nur weil du ohne Haushälterin ein Haus nicht sauber halten
kannst, heißt das noch lange nicht, dass du diesen Fluch an mich weitergegeben
hast.“
    „Immer wieder freundlich, na wenigstens weiß ich, dass
du mich so behandelst wie deine Familie. Da kann ich mir ja was drauf
einbilden“, ertönte von der Küche her Aydens Stimme. Alles klar, sobald meine
Mutter wieder weg war, würde die Mordkommission hier ermitteln. Die Leiche?
Ayden natürlich. Grrrr. Sofort wandte sich meine Mutter – Konstanze – dem
jungen Mann zu, der mal wieder lässig am Torbogen zur Küche lehnte.
Augenblicklich begannen ihre dunklen, fast schon schwarzen Augen zu leuchten. „Willst
du uns nicht vorstellen, Kleines?“, sprach sie mich an, den Blick noch immer
auf den jungen Phynix geheftet.
    „Konstanze das ist Ayden. Ayden – Konstanze“,

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