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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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noch es gegen die
nächste Zimmerwand zu schleudern. Ich spürte kühle Finger, die mir das
Mobiltelefon abnahmen und auf die Kommode legten – dem Geräusch nach zu
urteilen.
    „Schon wieder eine Verabredung. Ich denke, ich sollte
mein Urteil über dich als Einzelgänger noch einmal revidieren“, bemerkte Ayden
und ich konnte ihm das Grinsen förmlich anhören. Ich öffnete die Augen und sah
ihn wütend an.
    „Bedank dich bei meiner Mutter“, fauchte ich.
    „Das werde ich vielleicht sogar ... allerdings nur für
diesen speziellen Fall. Im Allgemeinen wäre es besser, wenn ich sie nicht
kennenlernen würde, sonst würde sie verletzt“, erwiderte der Schwarzhaarige
ernst. Verdattert sah ich ihn an. Ich konnte ihm nicht so ganz folgen.
    „Warum so aggressiv?“, machte ich meiner Verwirrung
Luft.
    „Tja, wenn du nicht selber draufkommst, kann ich dir
leider nicht helfen“, zuckte Ayden mit den Schultern, strich mir eine Strähne,
die sich aus meinem Turban gelöst hatte, hinter das Ohr und setzte sich aufs
Sofa. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Es war zwar nichts Neues, dass der
Schwarzhaarige so manches Mal in Rätseln sprach und mich damit zur Weißglut
brachte... Immer so eine Unbekannte in seinen Worten einzubauen, die mich
fühlen ließ, als hätte ich einen Witz oder so nicht verstanden… aber so eigenartig ... hatte er sich eigentlich noch nicht verhalten.
    Um mich abzulenken, ging ich ins Bad, stellte mich vor
den riesigen Spiegel neben dem Waschbecken und nahm mit einem Ruck meinen Turban
ab. Ich beobachtete interessiert, wie sich das Handtuch während des Fallens
wand, nur um schließlich den Boden zu erreichen, wo es sich willkürlich und
doch elegant faltete und als knittriger, fluffiger Haufen liegen blieb. Zig
Strähnen hingen mir nun im Gesicht, sodass ich mit dem Gedanken spielte, mich
Ayden zu präsentieren, da er es zu mögen schien, mein Gesicht von meinen Haaren
zu befreien. Doch ein Blick in den Spiegel sagte mir, dass das gar nicht mehr
nötig war: Er lehnte bereits lässig an der Badezimmertür. Ich wirbelte herum,
ich fühlte mich ertappt. „Sag mal, du scheinst es ja echt spannend zu finden,
mich zu verfolgen, was?!“, fuhr ich ihn an. Eine seiner Augenbrauen fuhr
langsam in die Höhe.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte er nur.
Volltreffer. Verstimmt wandte ich mich ab und versuchte, meine Haare
einigermaßen zu richten, da war der junge Mann schon direkt hinter mir, drängte
meine Hände beiseite und legte selbst Hand an, während er flüsterte: „Ich mach
das schon.“ Ein Schauer durchfuhr mich, doch ich ließ meine Hände so, wie er es
wollte, unnütz an meinen Seiten hängen. Es schien ihm tatsächlich Spaß zu
machen, mir die Haare zu richten, was mir einen skeptischen Blick entlockte,
den er hundertprozentig durch den Spiegel sehen konnte. „Warum machst du das?“,
fragte ich, als er meinen Blick zwar registriert hatte, jedoch nicht auf ihn
eingegangen war.
    „Deine Haare?“, vergewisserte er sich, dass er wusste,
worauf ich hinauswollte.
    „Ja“, antwortete ich knapp und sah ihn auffordernd durch
den Spiegel an.
    „Ich weiß nicht ... sie faszinieren mich ...“, gab
Ayden gedankenverloren zurück und ließ eine meiner Haarsträhnen zwischen seinen
Fingern gleiten. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es Haare in der Farbe
gesponnenen Goldes gibt.“
    „Das sagt ausgerechnet der Bruder von Kira?“ So leicht
würde er mir nicht davonkommen. Machte mir dieser Idiot doch tatsächlich ein
Kompliment, das mich rot werden ließ!
    „Kiras Haare sind ... anders ... eher durchscheinend
wie Glas oder Eis. Deine hingegen ...“ Er unterstrich seine Worte, indem er
seinen Kopf in meine Haare vergrub und seufzend einatmete. Okay, das war
zu viel des Guten. „Lass das!“, wehrte ich ihn halbherzig ab. Oh mein Gott. Halbherzig ?!?
    „Du riechst aber so gut ...“, verteidigte sich der Schwarzhaarige
in einer Weise, die zu einem Kind gepasst hätte, das ein Spielzeug nicht
behalten durfte. Nein. Kein Spielzeug. Eine unwiderstehliche Süßigkeit. Ein
kurzes Zittern durchfuhr mich, was Ayden zum Anlass nahm, mit seinen Händen
statt weiter über meine Haare, über meine Schultern und Arme zu streichen.
    Es fühlte sich an wie ein Lufthauch und doch spürte
ich die Berührung derartig intensiv, als würde er mich schlagen. Ich
verkrampfte mich und verschränkte die Arme vor meiner Brust, doch er schien
sich überhaupt nicht daran zu stören. Seine Hände

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