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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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mir
aufmunternd.
    „Liegt aber größtenteils an dir“, erwiderte ich und
hätte mir gleich darauf auf die Zunge beißen können. Wieso musste mir so etwas
immer in seiner Gegenwart rausrutschen?!? Statt etwas zu sagen, schlang er
einen Arm um meine Schulter und zog mich zu ihm heran. Wir saßen zusammen auf
einer Bank, weshalb diese Aktion überhaupt erst möglich war. Ich schluckte hart
und rührte mich nicht, konnte sein Lächeln aber irgendwie spüren .
    „Freut mich, dass ich dir endlich helfen kann … wobei
auch ich meinen Nutzen aus dieser Geschichte ziehe“, sagte der junge Mann leise.
„Mich würde allerdings interessieren, warum du dich jedes Mal so versteifst,
wenn ich dir nahe komme“, fuhr er unvermittelt fort und der Inhalt seiner Worte
ließ mich obendrein noch zusammenzucken.
    „Keine Antwort“, kommentierte ich nur und wollte mich
schon seines Armes entledigen, da kam auch schon sein zweiter und er umarmte
mich vollends.
    „Vergiss es. Ist nicht so wichtig“, wisperte er in
meine Haare und vergrub sein Gesicht in ihnen.
    Oh Gott ,
dachte ich mit pochendem Herzen und wartete geduldig, bis er mich von sich aus
wieder freigab. Es dauerte zwar so lange, bis es stockdunkel geworden war, doch
er ließ von mir ab und zog sich nach drinnen zurück. Kurze Zeit später folgte
ich ihm, weil ich müde war und es obendrein noch sehr kalt wurde.
    Am nächsten Tag schnallte ich mir meine andere
Skiausrüstung an, wohingegen Nadja und mein Vater wieder mit ihrer
Abfahrtsausrüstung hantierten. Offensichtlich waren sie noch immer in ihren
‚Unterricht’ vertieft. Besser für mich. Ich schnappte mir meinen Rucksack, in
dem mein Handy und diverse Verpflegung, unter anderem auch zwei Thermoskannen
mit Tee, Platz gefunden hatten, und verabschiedete mich zusammen mit dem
Schwarzhaarigen, der ebenfalls ein wenig Proviant in seinem Rucksack verstaut
hatte. Es war erstaunlicherweise mal nicht seine, sondern meine Idee
gewesen, dass wir irgendwo in der Wildnis ein Picknick machen könnten. Ayden
hatte zwar geheimnisvoll gelächelt, doch auch ein Schimmer Besorgnis war in
seiner Mimik zu erkennen gewesen, mit der ich jedoch nichts anfangen konnte. Als
wir aufbrachen, versprach ich mir im Stillen irgendwann diesen unbekannten
Faktor in seinem Benehmen aufzudecken, damit ich ihn endlich richtig verstehen konnte. Aber Moment – warum wollte ich ihn überhaupt
verstehen??? Ich schob diese nagende Frage beiseite und konzentrierte mich auf
den Weg und den Mann vor mir. Ayden hatte darauf bestanden, vorneweg zu fahren
und ich hatte das mit einem Schulterzucken hingenommen. Wenn er unbedingt wollte

    Von der Schneelast verbogene Tannen und andere
Nadelbäume zogen langsam an uns vorüber, hier und da rieselte Schnee von den
überladenen Zweigen hinunter, manchmal eine wahre Lawine, und überall glitzerte
der Schnee in der Sonne. Es war eine märchenhafte Landschaft, umso mehr, da
Ayden und ich weit und breit die einzigen Menschen waren. Vor uns erstreckte
sich eine unberührte Schneedecke, höchstens hier und da durch kleine Tierpfoten
durchbrochen, und hinter uns durchzog eine saubere Spur zwei parallel
verlaufender Skier die sanften Wellen der weißen Pracht. Über uns schien die
Sonne aus einem klaren, kalten und wolkenlosen Himmel auf uns herab und um uns
herum herrschte so gut wie vollkommene Stille. Ab und an fegte ein Windhauch
durch die Äste der Bäume und ließ deren Schnee sacht nach unten rieseln, wo er
sich perfekt mit dem dort bereits liegenden vermischte. Hier und da hörte man
zaghaft einen Vogel zwitschern oder davonflattern, wenn Ayden und ich seinem
Versteck zu nahe gekommen waren.
    Nach gefühlten zwei Stunden Langlauf hielt der
Schwarzhaarige plötzlich an, drehte sich halb zu mir um und hielt sich den
Zeigefinger an den Mund. Warum sollte ich leise sein? Zumal ich das ohnehin
schon war … Wie zur Antwort deutete er dann mit demselben Finger auf eine
Waldlichtung in circa 200 Meter Entfernung, wo friedlich eine dreiköpfige
Rehherde, angeführt von einem prächtigen Hirsch, ihres Weges zog. Das Geweih
des Hirsches wäre für jeden engagierten Jäger eine mehr als nur würdige Trophäe
gewesen, doch die stolze Art, wie das Tier damit umherlief, machte die Szene
noch wunderbarer. Plötzlich sah uns der Hirsch direkt an und an meinen Haaren,
die mir ins Gesicht wehten, merkte ich, dass der Wind gedreht hatte und unseren
Geruch geradewegs zu den Tieren wehte. Einige Sekunden starrten wir uns an,
dann

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