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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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beruhigend“,
versuchte ich die Sache möglichst harmlos über die Bühne zu bringen, wenn das
in so einer Situation überhaupt möglich war.
    „Beruhigend“, wiederholte der Schwarzhaarige
nachdenklich und offenbar wieder nicht zufrieden mit meiner Antwort.
    „Was willst du eigentlich? Du verhältst dich noch
seltsamer als sonst“, machte ich meinem Unmut instinktiv Luft, sodass mich der
junge Mann mit seinen ozeanblauen Augen direkt ansah.
    „Was ich will? Das wüsste ich selber gerne“,
antwortete er kryptisch.
    „Dann wird es langsam mal Zeit“, motzte ich und
richtete mich auf, ich wollte weiter. Doch der junge Mann ließ das nicht so
einfach durchgehen. Blitzschnell war seine Hand an meinem Handgelenk und zog
mich mit derartiger Kraft zu sich, dass meine Füße samt Ski in die Höhe
geschleudert wurden, und ich flach im weichen Schnee zum Liegen kam. Als ich
meine Augen ohne Furcht wieder öffnen konnte, bekamen sie nicht den blauen
Himmel, sondern zwei extrem nahe blaue Augen zu sehen.
    „Was soll das nun wieder?!?“, beschwerte ich
mich, war jedoch nicht in der Lage die Situation zu ändern, da ich mich vor
Schreck nicht bewegen konnte. Noch dazu kamen die Ski, die eindeutig meine
Bewegungsfreiheit in dieser Position einschränkten. „Manche Dinge solltest du
einfach wissen“, seufzte Ayden kopfschüttelnd, was meine Stirn in Falten warf.
„Ich kann einfach nicht mehr …“, gestand er dann. Mein Herz schlug einige
Schläge schneller.
    „Wie meinst du das?“, wollte ich in der Hoffnung
wissen, dass die Antwort nicht jene sein würde, die ich mir ausmalte. Blöde
Fantasie.
    Anstatt mir zu antworten, beugte er sich langsam, wie
in Zeitlupe immer tiefer zu mir herab. Die verwuschelten Strähnen seines
schönen Haares, die noch immer mit den Schneekristallen versetzt waren, fielen
immer mehr in sein Gesicht und hingen direkt über meinem. Er machte noch immer
keine Anstalten, sich zu entfernen oder zumindest die Entfernung so zu
belassen, wie sie war, sondern kam immer näher.
    „Ayden – lass – das“, kam abgehackt, was eigentlich
energisch klingen sollte. Der Schwarzhaarige belächelte das nur, neigte den
Kopf ein wenig und schloss bereits halb seine fesselnden Augen. „AYDEN!“ Mein
Herz schlug bereits so schnell und stark, dass es mir in der Brust wehtat und
sich obendrein ein Schwindelgefühl dazumischte. Wenige Millimeter, bevor sich
unsere Lippen berührten, hielt der junge Mann inne und blickte mir wieder so
verzaubernd in die Augen, dass sich meine Lider zunächst halb, dann ganz
schlossen, und im nächsten Moment spürte ich zaghaft die überraschend weichen
Lippen des Mannes, wie sie einem Windhauch gleich über meine strichen. Meine
Hände hielten seine Schultern fest, ihn weder wegdrückend noch zu mir
heranziehend. Alles hier war so unwirklich, dass es ein Traum sein musste … es musste einfach ein Traum sein, aus dem ich jeden Moment wieder aufwachen würde. Ayden
traute es sich inzwischen zu, meine Lippen mit ein wenig mehr Druck zu
berühren, sodass man es spätestens jetzt als Kuss bezeichnen konnte. Meine
Hände verkrampften sich, so wie der Rest meines Körpers. Wieso konnte mich
dieser Kerl nicht in Ruhe lassen? Jedes Mal tat er etwas, das mich von Grund
auf aufwühlte, aber so schlimm wie heute war es weiß Gott noch nie gewesen.
    Nach einer, vielleicht auch zwei Minuten brachte der
Schwarzhaarige wieder Abstand zwischen uns – und das ziemlich hastig. Als ich
mich aufsetzte, fiel mir auf, dass er mich nicht ansah und nur unbestimmt in
die Botanik hinaus sagte, dass wir aufbrechen sollten. Gleich darauf packte er
in Windeseile unsere Sachen zusammen und lief bereits durch den Schnee Richtung
Hotel.
    Wie soll ich das jetzt verstehen … , seufzte ich innerlich beinahe schon den Tränen nahe,
machte aber, dass ich hinterher kam.

Gebrochen
... der Schatten von damals
     
    Am Sonntag sind wir zurückgeflogen, in denkbar
schlechter Atmosphäre. Seit der Sache im Schnee hatte Ayden kaum mit mir
gesprochen und ich förderte es im Gegenzug auch nicht sonderlich. Schweigend
verkroch ich mich in mein Buch, während ich ruhige Musik mit meinem MP3-Player
hörte. Wie viel von der Handlung in meinem Bewusstsein ankam, sei mal
dahingestellt. Ohne viel zu reden, trennten sich dann auch unsere Wege in
Takaka. Müde und verwirrt warf ich mich in meinem Haus auf die Couch und
schaltete den Fernseher an. Es lief mal wieder nur blödes Zeug und das, obwohl
wir Sonntag hatten. Ich war,

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