Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
Vom Netzwerk:
ihm springen ließ. „Ihr seid ja schon weiter
in eurer Beziehung, als Konstanze erwähnte.“
    „B-B-Beziehung?!?“, stotterte ich verlegen. „Wie
bitte?!?“
    „Ist das so offensichtlich?“, konterte Ayden dann,
ohne mich auch nur im Geringsten zu beachten. Mir war so heiß, dass ich mir
bildlich vorstellte, wie tomatenrot ich sein musste. Wieso musste er auch noch so antworten?!?
    „Nun – ja“, gab mein Vater ob unserer gegenteiligen
Reaktionen verwirrt zurück.
    „Hihi“, kicherte dann Nadja, den Blick immer auf mich
gerichtet. „Ich glaube, deine Tochter ist verlegen, Rupert.“ Wenn ich ein
Taschenmesser gehabt hätte, wäre ich auf Blondine spätestens jetzt losgegangen.
    „Ich frage mich nur, von wem sie das hat. Von mir auf
keinen Fall und von Konstanze bestimmt nicht“, erwiderte mein Vater
nachdenklich, während ich Ayden mit meinen Blicken zu töten versuchte, denen er
jedoch gekonnt und unauffällig auswich.
    „Hm ... die Großeltern?“, schaltete sich der junge
Phynix dann ein. Jetzt endlich fiel bei mir der Groschen: Er wollte etwas über
mich in Erfahrung bringen, indem er meinem Vater zuhörte und ihn anstachelte,
weiter zu erzählen. Dieser Teufel!!!
    „Nein. Auf gar keinen Fall!“, wehrte Dad heftig ab.
„Die sind noch direkter als Konstanze und ich.“
    „Da sieht man mal wieder, wie wenig ich zu dieser
Familie gehöre und wie gut meine Entscheidung war, mich abzusetzen“, giftete
ich, bevor Ayden wieder einsetzen konnte. Rupert öffnete schon den Mund, um
etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder, ohne, dass auch nur ein Laut
herausgekommen war.
    „So, genug diskutiert. Die Stimmung sollte nicht ganz
so eisig sein, wenn wir in den Urlaub fahren, oder?“, fragte Nadja zuckersüß
und erinnerte mich dabei total an meine Mutter. Es war wirklich ein seltsames Ding
mit den Männern. Was die Klatschreporter schon bei den Popstars und berühmten
Schauspielern erkannt haben, ließ sich teilweise ohne Probleme auch auf normale
Männer übertragen: dass sich ihre Liebschaften immer in der Art ähnelten, dass
sie Kopien der Ersten sein könnten. Ich wandte mich demonstrativ ab und sah aus
dem Fenster, wobei ich beobachtete, wie die stolzen Bergmassive des Coronet
Peak rasch näher kamen. Das würde was werden ...
     
    Ich saß in meinem Skianzug vor der Tür unseres Hotels,
das direkt an einer Abfahrtspiste lag, und zwängte mich in die eng anliegenden,
harten Skischuhe. Ich konnte dabei nur mit dem Kopf schütteln. Mein Vater hatte
es mal wieder derart übertrieben, dass er sich vor der ganzen Aktion von einem
Fachmann hat beraten lassen und nun eine Skiausrüstung für alle vier Teilnehmer
dabei hatte, die sich jeder Olympiateilnehmer wünschen würde. Ayden schien die
ganze Geschichte in höchstem Maße amüsant zu finden, allein schon, weil ich
nahezu ständig eine Widerstandsmiene auf meinem Gesicht hatte, ganz und gar
gegenteilig zu dem eigentlich schönen Urlaub. Ich ignorierte ihn rigoros, und
das, obwohl er sich quasi wie eine Klette an mich hängte – ob nun aus
Höflichkeitsgründen, dass er meinen Vater und Nadja seine Zweisamkeit lassen wollte,
oder weil er selber Zweisamkeit mit mir suchte … Beide Gründe waren gleich
schlimm für mich.
    Wir mussten nicht lange am Sessellift warten, dafür
hatte mein Vater gesorgt, indem er uns in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett
geholt hatte. Oben angekommen stellte ich mich sofort etwas abseits meines
Vaters und seiner Neuen, die – wie ich im Stillen erwartet hatte – keinen
blassen Schimmer vom Skifahren hatte. Die Folge war, dass mein Vater sozusagen
als Skilehrer fungierte. Was die ganze Sache noch viel schlimmer machte, war
der kichernde Kommentar Nadjas zu diesem Umstand: „Ich wollte schon immer mal
mit meinem Skilehrer was haben.“ Das veranlasste mich ohne großes Zögern dazu,
sofort meine Stöcke in den tiefen Schnee zu rammen und die nächstbeste Abfahrt
hinunterzusausen. Niemand bemerkte mein Fehlen – na ja – niemand außer Ayden,
der überhaupt keine Probleme damit hatte, mit meiner Geschwindigkeit
mitzuhalten. Das Problem war, dass ich selbst eigentlich, obwohl ich Skifahren
wirklich mochte, nie wirklich lange und ausdauernd gefahren war und auch nie an
wirklich langen und schwierigen Hängen, und dass die Abfahrt, die ich mir
ausgesucht hatte, unangenehm steil war. Ich schluckte, machte jedoch das Beste
aus der Situation und kam tatsächlich noch heil am Ende der Strecke an.
    Ich seufzte erleichtert

Weitere Kostenlose Bücher