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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Strand.
    Die Gefährten kletterten hinein und blickten zu den schweigenden Dorfbewohnern.
    Lehrer Biggert trat vor, neben ihm Bemtoc. »Wir werden unser Dorf aufbauen!«, sagte der hagere Barb mit fester Stimme. »Wenn ihr zurückkommt, wird alles wieder gut sein. Findet Bluma und löst jedes Rätsel, das euch auf eurer Reise festhalten will. Denkt immer daran, wer ihr seid. Bross, der Gott der Winde und Broom, der Gott des Lebens, haben uns hier abgesetzt, damit wir ein glückliches Leben führen. Die Drachen haben unser Leben verändert. Gleichwohl sind und bleiben wir Barbs. Wir pflücken die Wareiken, was niemandem in ganz Mythenland mit reiner Muskelkraft gelingt ...«!
    Er machte eine kleine Pause. »Es gelang uns sogar, einen Drachen zu töten! Wer so etwas vermag, ist stärker als er aussieht und tapferer als man meint. Noch nie ging ein Barb auf eine Reise, nie aufs Wasser. Ihr werdet Geschichte schreiben, liebe Freunde, lieber Bob, liebe Bama. Wir alle warten auf euch, wir warten auf eure neuen Lieder, wir warten auf Bluma.«
    Die Barbs jubelten los und klatschten in die Hände.
    Bama weinte und Bob hatte einen Kloß im Hals. Er überlegte, ob er seine Rolle als Häuptling bis zuletzt ausfüllen und etwas sagen sollte. Er schwieg. Frethmar schnäuzte und Connor räusperte sich. Lysa lächelte freundlich. Ihre Begleiterinnen ruderten los und der Strand entfernte sich.
    Die Barbs winkten, riefen gegen den Wind, sprangen auf und ab und bald verwehten ihre Stimmen.
     
     
    Bemtoc blickte den weißen Segeln der Wing hinterher.
    Nun trugen er und Biggert die Verantwortung für das Dorf. Sie hatten es Bob und Bama versprochen. Sie würden sich um das Volk der Barbs kümmern. Sie würden dafür sorgen, dass nach der Rückkehr ihres Häuptlings – und sollte es Zyklen dauern – nichts mehr an den Drachenüberfall erinnerte. Biggert war vorgegangen und verschwand mit den Dorfbewohnern hinter der kleinen Hügelkette, wo ein Weg zum Dorf führte.
    Bemtoc wischte sich die Augen trocken. Bob und Bama würden ihm fehlen, auch der freundliche Barbar und sogar ein bisschen der Zwerg. Mit den Amazonen hatte er sich nicht so recht anfreunden können, doch sie hatten immerhin seinem Häuptling und Connor das Leben gerettet.
    Boik, ein kleiner Barb, dem er vor acht Zyklen ans Lebenslicht geholfen hatte, kam angerannt. »Sind sie weg?«, quietschte er.
    »Wo warst du?«, fragte Bemtoc.
    »Ich hab gespielt. Warum hat mich keiner gerufen?«
    Bemtoc schüttelte den Kopf. »Es immer das gleiche mit dir. Boik, der frechste Schüler der Klasse, braucht eine Sonderaufforderung, nicht wahr? Ich sollte mal wieder ein Gespräch mit Lehrer Biggert führen. So geht das nicht weiter, mein Lieber. Immerzu träumst du oder blickst den Vögeln hinterher. Jetzt sind sie weg. Wenn du genau hinschaust, siehst du die Segel des Schiffes. Es wird gleich hinter den Felsen verschwinden.«
    Der Kleine warf etwas in den Sand und schützte seine Augen gegen die Sonne. Er zog eine Schnute. »So ein Mist. Ich hätt dem dicken Bob ...«
    »Häuptling Bob«, korrigierte Bemtoc und verkniff sich ein Grinsen.
    »Ich wollt Häuptling Bob gern was schenken.«
    Bemtoc kniete sich hin und stützte seine Hände auf den runden Stein, den der Junge hatte fallen lassen. »Und was?«
    »Das da!« Der Junge zeigte auf den Stein.
    Bemtoc nahm seine Hand zurück. »Was soll Häuptling Bob damit?«
    »Der ist nich so schwer als wie normal«, quietschte Boik. Sein breites Gesicht strahlte begeistert. »Eigentlich ist er ganz leicht. Sowas hab ich noch nie gefunden. Ich hab einen Hammer draufgehauen, doch der Stein ist nich kaputt gegangen. Ich glaub, dass er etwas Besonderes ist. Vielleicht was magisches oder so was.«
    Bemtoc hob den Stein hoch und ein Blitz fuhr durch seinen Körper. Er betrachtete das Ding von allen Seiten und seine Kinnlade klappte herunter.
    »Ist was damit? Ist es was Magisches?«, fragte Boik besorgt.
    »Nein«, ächzte Bemtoc. »Nein, mein Kleiner. Der Häuptling hätte sich über dein Geschenk gefreut ... und vor allen Dingen Lysa, die Amazone!«
    Er stemmt sich hoch, drückte den Rücken gerade und starrte aufs Meer hinaus. Die Wing war verschwunden, und die Barbs hatten nur ein Fischerboot, mit dem sie den Schoner niemals einholen konnten.
    Es war unglaublich.
    Vor seinen Füßen im Sand lag das weiße Drachenei!
     

Zweiter Teil
     
1. Kapitel
     
    Auf Dandoria, dem Kontinent im Mittmeer, lebten seit Göttergedenken Menschen und andere Rassen

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