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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Brand zurück, brüllte, warf sich zu Boden und wälzte sich umher, bis die Flammen auf seiner Lederhaut erloschen. Erneut hauchten die Drachen eine Feuerwand zwischen Darius, Bluma und dem Golem.
    »Groooaar!«, brüllte der Golem und lief seine glühenden Waffen los, die unter dem Drachenhauch schmolzen wie Kerzen in einer langen Nacht.
    Der Golem wedelte mit den Armen, pustete auf seine Finger und Klauen und versuchte erneut, seine Opfer zu verfolgen.
    Ein weiterer Feuerhauch traf ihn und er stürzte. Flammen schossen von seinem Körper hoch und nur ein Spürung über einen Felsen hinein in einen faulenden Teich rettete ihm das verdammte Leben.
    »Weg hier!«, rief Darius. Bluma wartete und sie spurteten los. Die Barb besaß die Nerven, sich noch einmal nach den Drachen umzuschauen. Ihre Blicke trafen sich. Einer der beiden nickte und verzog die Schnauze zur Andeutung eines Lächelns.
    »Gut gemacht«, hörte sie in ihren Gedanken. »Gut, dass ihr uns gefunden habt. Du weißt, dass du diesen Weg nicht hättest wählen müssen?«
    »Nein? Hätte ich das nicht?«
    »Selbstverständlich weißt du das. Du hast auf unsere Schuld vertraut, kleine Barb. Ein kluger Plan für ein so junges Ding. Ich hoffe, wir konnten ein wenig von unserer Schuld tilgen. Nur ein wenig, kleine Barb, nur ein wenig.«
    Bluma folgte Darius und die Drachenstimmen in ihrem Kopf erstarben.
     
     
    Der Sanfte Jack wackelte verzweifelt mit seinen Köpfen. Gwenael beobachtete ihren Bruder von der Seite und las in seinem Gesicht Zorn und Todeswut.
    Obwohl der Dunkelelf Murgon, Lord von Unterwelt, jeden Grund zur Freude hatte. Soeben hatte sie die Mitteilung erreicht, dass Xorkuus, ein Killerdämon, seinen Auftrag erfüllt hatte. Er hatte den König von Dandoria ermordet. König Rondrick war tot!
    Da Rondrick keinen Nachwuchs hatte und sein Weib nicht von Adel war, würde es nach seinem Tod Machtkämpfe am Hofe geben. Das konnte Murgon und Gwenael recht sein. So war es geplant. Regierungen wurden als notwendiges Übel angesehen, da sie das größte Übel, die Anarchie verhinderten. Das sah nun anders aus. Die Chancen standen gut, dass Dandoria sich unter den Machtkämpfen zerrieb und schwächte. Es gab zu viele Männer, die die Macht übernehmen wollten, darunter Schwächlinge und Kriegstreiber. Das alles, Intrigen, Kämpfe und Anarchie, machten den Kontinent angreifbar und bald würde Murgon in Rondricks Burg residieren.
    Diese Freude drängte Murgon beiseite. Er musste sich um den Versager kümmern, der dafür verantwortlich war, dass die Barb und der Dämon geflüchtet waren.
    Der Dunkelelf hatte den Foltermeister von den Wachghulen auf eine hölzerne Kreuzform spannen lassen und mit magischen Fesseln gesichert. Er wusste, dass auch der Sanfte Jack über magische Kräfte verfügte und wollte etwaige Unglücke gleich unterbinden.
    »Ich staune, dass du die Sache überlebt hast, Sanfter Jack«, flüsterte Murgon. »Wäre ich an Stelle des Dämons gewesen, ich hätte dir den Kopf abgebissen, nein – beide Köpfe!« Der Dunkelelf beugte sich über den Gekreuzigten wie ein Heiler über einen Patienten.
    Gwenael betrachtete ihren Bruder lange und eindringlich. Gut sah er aus, attraktiv mit seinem schmalen dunklen Gesicht, den spitzen Ohren, den weißen Haare, den roten Augen und der schwarzen Kapuzenrobe. Hochgewachsen, schmal und stolz. Nicht mehr so anziehend wie zu jenen Zeiten, als er sich Feiniel nannte und weiße Haut hatte, dennoch hatte ihm die Zeit in Anbetracht dessen, was er an schrecklichen Dingen erleben musste, nicht sehr zugesetzt. Lediglich seine Stimme ähnelte der eines alten Mannes, sehr dunkel und rau.
    Wie so oft wurden diese Beobachtungen von Mitleid begleitet. Armer kranker Junge! , dachte sie nicht zum ersten Mal.
    Sie erinnerte sich, wie sehr ihr sensibler und feingeistiger Bruder hatte leiden müssen, nur weil er als Kind zufällig ein Artefakt gefunden hatte, welches man den Wächtern der Unterwelt zuschrieb. Seine eigene Familie hatte ihn verstoßen, seine Freunde hatten sich von ihm abgewendet. Sie verabscheuten und fürchteten ihn. Feiniel, wie er damals hieß, verbitterte und verdorrte wie eine einsame Pflanze. Schließlich rächte er sich an seiner Familie. Er zeigte sein unfassbares magisches Talent und von da an ging man ihm endgültig aus dem Weg.
    Jedes Mal, wenn Gwenael daran dachte, schämte sie sich für das Verhalten der Elfen. Das hatte nichts mit den Mythen zu tun, die sich um das Schöne Volk rankten. Mythen,

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