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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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seid um so vieles mächtiger als ich. Ihr versteht Dämonen auf Eurer gehobenen Ebene. Ich selbst jedoch …«
    »LÜGNER!«
    »Nein, Herr, nein, ich lüge nicht. Ich weiß, dass ich selbst ein Halbdämon bin. Und ich kann mit manchen Dämonen sprechen, aber der Manndämon war etwas Besonderes.«
    Er wird sterben! resümierte Gwenael. Sie war lange genug in Unterwelt und an der Seite ihres Bruders, um dies an den Reaktionen des Dunkelelfs zu erkennen. Was allerdings keine Gewissheit darstellte, denn Murgon tötete auch völlig überraschend, zuweilen nur aus Vergnügen an der Sache. Jack wird sterben und er weiß das!
    »Lasst Ihr mich am Leben, wenn ich Euch noch mehr berichte, mein Lord?«, bettelte der Sanfte Jack. Seine Finger zuckten und sein Körper bebte, während er liegend gekreuzigt von einem magischen Polster gehalten auf Hüfthöhe vor Murgon hing.
    Der Dunkelelf schüttelte mitleidig den Kopf. »Warum hast du Angst? Sind wir nicht einen langen Weg miteinander gegangen? Ich frage mich, mein lieber Jack, wie du darauf kommst, ich wolle dich töten?!«
    »Ich weiß nicht, irgendwie ... Warum sonst solltet ihr mich fesseln?«
    »Strafe muss sein, Jack. Vielleicht ist es gut, dass auch du spürst, was deine Opfer aushalten müssen. Ein wenig davon zumindest. Damit du demnächst besser aufpasst. Damit so etwas nie wieder geschieht.«
    Jack seufzte erleichtert. »Ja, danke, Lord Murgon. Ja, danke! Also ... die Barb fiel, glaube ich, in Ohnmacht, als der Dämon vor ihr stand. Sie verdrehte die Augen und schwieg. Ich konnte nicht mehr alles sehen, da ich unter der Tür lag. Das schmerzte sehr, meine Knochen waren gebrochen.«
    Murgon nickte. »Das ist alles? Kann es sein, dass du mit mir spielst?«
    »Nein, nein, mein Lord!«
    »Es gibt also sonst nichts, was du mir sagen könntest? Nichts, das mich weiterbringt? Auch wenn du nichts sehen konntest, musst du doch eine Ahnung haben. Wie er seine magischen Fesseln lösen konnte? Irgendetwas? Eine Vermutung?«
    Jacks Lippen bebten, Tränen rollten aus den Augen seines linken Kopfes, während der Blick des rechten Kopfes haßerfüllt war.
    »Vielleicht reagierte er auf die Barb, mein Lord. Sie scheint über Kräfte zu verfügen, die ihr selbst nicht bewusst sind. Womöglich hat er etwas davon gespürt, doch das sind alles nur Vermutungen.«
    »Du bist nicht mein Jack, um Vermutungen anzustellen. Ich erwarte, dass du Dinge weißt!«
    »Ich – ich bin mir sicher, mein Lord, ja ich bin mir sicher, dass die Barb über magische Kräfte verfügt.«
    »Na also! Das ist doch was!« Murgon nickte zufrieden. Er drehte sich um und schritt an Gwenael vorbei zum Fenster. »Ich habe meinen Glem, Dogdan den Unseligen, auf die Flüchtenden angesetzt. Sofern sie einer schnappt, dann er. Ich vernehme eine Schwingung, die besagt, Dogdan könne versagt haben. Ich höre das Wispern der Drachen und ich höre Gelächter, als verspotte man mich. Alles ist verschwommen und vielleicht auch nur ein Trugbild.«
    Gwenael seufzte. Der Wink war deutlich. Sie legte die Handballen an die Schläfen und konzentrierte sich. Graue Wolken, aufblitzende Bilder, und kein Zugang zu Bluma und Darius Darken.
    Vor wenigen Tagen hatte sie eine kräftezehrende Vision gehabt, von der Murgon nichts ahnte. Sie hatte einen Kontakt zu ihrer ehemaligen Freundin Katraana hergestellt, die im Elfental Solituúde lebte. Gwenael hatte eine Mentalreise dorthin unternommen. Sie hatte an der Seite von Katraana mit eigenen Augen gesehen, dass schwarze Schwingungen die Natur und die Elfen verdorrte. Viele waren lange vor der Zeit krank, stellenweise herrschte Anarchie. Katraana war fest davon überzeugt, Murgon sei dafür verantwortlich und schwor ihm Rache. Gwenael versuchte, sie davon abzubringen, was nicht gelang.
    Seitdem war Gwenaels Kraft nur ein Schatten ihrer selbst. So sehr sie sich auch bemühte, sie bekam keinen Kontakt zu den Flüchtenden.
    »Du hast keinen Erfolg?«, zischte Murgon.
    »Sie entziehen sich mir immer wieder«, sagte Gwenael. Noch hatte sie Murgon nichts von ihrem mentalen Besuch bei Katraana berichtet. Doch sie würde es nicht viel länger hinausschieben können.
    Der Dunkelelf knurrte. »Die Drachen versagten. Sie brachten mir nicht das Ei von Sharkan dem Vierköpfigen, obwohl es existiert. Existieren muss! Jack versagte, denn er ließ sich meine Gefangene stehlen und nimmt mir somit die Möglichkeit, das Artefakt der Wächter zu entschlüsseln. Du versagst, indem deine Kräfte nicht wirken, wie sie

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