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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Becher geleert. Bei Connor dauerte es wie üblich nicht lange, bis der Alkohol Wirkung zeigte. Sie tranken schweigend und jeder von ihnen überlegte, was als nächstes zu sagen war.
    Bob begann. »Wie du weißt, suchen Bama und ich unsere Tochter. Bluma wurde von Drachen entführt. Könnten die Drachen etwas mit Unterwelt zu tun haben?«
    »Das ist unwahrscheinlich«, sagte Lysa. »Ihr tut das Richtige. Wenn es einen Ort gibt, wo man euch helfen kann, dann Dandoria. Alles, was in Mythenland geschieht, landet dort als Tatsache oder Gerücht. In den entsprechenden Spelunken werdet ihr erfahren, woher die Drachen kamen und wohin sie flogen.«
    »Und warum willst du nach Dandoria?«, fragte Connor, dessen Zunge schwer wurde wie ein Senkblei.
    »Was für Bob und Bama gilt, gilt auch für mich. Falls es irgendwo ein Drachenei gibt, werde ich es dort erfahren.«
    »Wieso dachtest du, das Ei auf Fuure zu finden?«, fragte Frethmar. »Oder in meiner Heimat, auf Gidweg?«
    »Wir folgten mehreren Schwingungen. Wie ihr wisst, ist Lydia sensitiv begabt, das bedeutet, sie spürt Dinge.«
    Eine schmale Schönheit auf der anderen Seite der Tafel nickte und sagte: »Ich las das Drachenei. Ich spürte es, als hielte ich es – mental - in der Hand. Es zog mich an und heute bin ich sicher, dass es eines auf Fuure gibt und vermutlich auch eines auf Gidwerg.«
    »Außerdem folgten wir dem Vernichtungswerk der Drachen. Wo Drachen sind, könnte es auch Dracheneier geben. Nur eine Vermutung, doch eine, die Sinn macht«, sagte Lysa. »Wir fanden nichts, unsere Suche war vergeblich. Ich verstehe das zwar nicht ...« Sie sah entschuldigend zu Lydia. »Doch so ist es und ich muss es akzeptieren. Also auf nach Dandoria.«
    »Warst du schon einmal dort?«, fragte Connor.
    »Du etwa?«
    Connor zuckte mit den Achseln. »Wenn wir nicht aufpassen, werden die Hühner verbrennen.«
    Das Fleisch wurde aufgetan, dazu gab es Hartbrot. Sie ließen es sich schmecken und eine zeitlang herrschte behagliche Stille. Die Unstimmigkeiten verloren ihren grauen Rand, desto mehr sich der Magen füllte.
    »Nein, ich war nie in Dandoria«, sagte Lysa nach einer Weile.
    Connor grinste jungenhaft. »Schön, dass du meine Frage nicht vergessen hast.« Er blinzelte.
    Bob seufzte. Der Wein tat seine Wirkung und die Speisen machten ihn träge. Sein Hintern schmerzte, nachdem Bama ihm den Holzspan aus dem Fleisch gezogen hatte. Außerdem war sein ganzer Körper über und über mit blauen Flecken übersät.
    »Ich war auch noch nicht dort, nehme ich an«, sagte Connor. »Jedenfalls habe ich keine Erinnerung daran.«
    Lysa, deren Augen sich mit zunehmendem Weingenuss trübten, fragte: »Wie ist das, wenn man sich an nichts erinnert?«
    Connor legte den Kopf schräg. Dies war das erstemal, dass sie ihm eine persönliche Frage stellte. Er hüstelte und brummte: »Man fühlt sich ... ich fühle mich ... leer. Als wäre ich frisch geboren worden. Wie ein kleines Kind in einem alten Körper.« Er schlug die Augen nieder.
    Frethmar stupste ihn an. »He, Großer! Kopf hoch! Wir werden deine Vergangenheit finden. Warte ab – sie wird dich überraschen.«
    Connor nickte dumpf.
    »He ...« Der Zwerg blickte auf und strahlte. »Ich nannte meine Axt Dämonenbrecher bevor ich erfuhr, dass unser Feind ein Dämon war. Vielleicht bin auch ich ein Seher, ein Magier. Stellt euch das vor. Eine Ode über den sagenhaften Stonebrock. Er ging als Zwerg und kehrte zurück als mächtiger Magier!«
    »Zufall, Fret, purer Zufall«, knurrte Bob.
    »Meinst du?« Frethmars Stimme klang enttäuscht.
    Connor sagte zu Lysa: »Manchmal bedrückt mich die innere Einsamkeit. Sogar meine Träume sind leer, verstehst du?«
    »Leere Träume?«, wollte die Amazone wissen.
    Connor prostete ihr zu und seine Augen lächelten über den Becherrand hinweg. »Bruchstücke, Fragmente. Hier ein Bild, dort ein Eindruck. Nichts passt zusammen. Manchmal erwache ich und glaube, mich an ein festes Bild zu erinnern. Sobald ich mich darauf konzentriere, verschwindet es.«
    »Seit heute weißt du, dass du ein hervorragender Seemann bist.«
    »Stimmt, Lysa. Das weiß ich jetzt.«
    Lysa sah aus, als wolle sie etwas sagen und ihr Blick verharrte länger als gewöhnlich auf dem blonden Mann. Als ertappe sie sich bei etwas Verbotenem, nickte sie hart, drehte den Kopf weg und hob energisch ihr Kinn. Sie musterte Bob. »Ich habe auch deine Frage nicht vergessen, Häuptling! Du willst wissen, wieso wir Amazonen uns so gut auf die Seefahrt

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