Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
eigenes Elternhaus stellte sich gegen ihn, abgesehen von seiner Schwester Gwenael. Auch heute, wenn die Rede darauf kommt, schämen wir uns dafür. Was geschah, ist der Elfen nicht würdig.« Er zuckte die Achseln. »Das sind Erinnerungen, die niemals mehr dasselbe Bild weben werden. Es ist nicht rückgängig zu machen. Klar ist, dass Feiniel litt, sehr litt. Als ihm alles zu viel wurde, als seine schmalen Schultern die zufällig aufgebürdete Verantwortung nicht mehr tragen konnten, rächte er sich an seinem Elternhaus und ging nach Unterwelt. Dort wurde er zu Murgon und verwandelte sich in einen Dunkelelf. Er herrscht mit schwarzer Magie über die Welt des Bösen. Seine Schwester Gwenael folgte ihm, aus Gründen, die uns bisher unbekannt sind.«
    »Aus Geschwisterliebe?«, fragte König Rondrick.
    »Das mag sein ...«, sagte der Elf. »Mein König, es gäbe vieles zu berichten, denn dies alles ist komplexer, als es scheinen mag, jedoch für diesen Moment irrelevant.«
    »Ich danke Euch«, sagte Rondrick, der wusste, dass der Elf mit vielen Problemen zu kämpfen hatte. Man sagte, sein Volk im Elfental Solituúde verändere sich. Es gab Aufstände, viele starben. Elfen verhielten sich unelfisch, verloren ihre Identität und grausame Tiere zogen wildernd durch das Tal. Und er saß hier im Rat, ohne seinem Volk helfen zu können, ohne eine Ahnung, warum dies alles geschah. Man musste ihn mit Samthandschuhen anfassen. »Eure Ausführungen sind sehr wertvoll, Nordon Driúel.«
    Der Elf nickte freundlich.
    Rondrick sagte: »Wir kennen also den Auftraggeber. An ihn müssen wir uns halten.«
    General Syndar zog seine Handflächen zurück und klatschte die rechte Faust in die linke Hand. »Das ist, bei allem Respekt, mein König, kein leichtes Unterfangen. Der Zugang zu Unterwelt ist geheim.«
    »Unsinn!« Rondrick erinnerte sich nicht, jemals so grob verhandelt zu haben. »Wenn es diesem Feiniel, der sich jetzt Murgon nennt, gelang, bekommen wir das auch hin.«
    »Zweifellos, mein König.« Der General senkte seinen Kopf. Nach einer kleinen Weile blickte er auf. Seine Miene wirkte sauertöpfisch und er betrachtete den König, als sehe er ihn zum ersten Mal. »Es gab tatsächlich Einige, die dort waren. Man nennt sie die Schwarzen Reisenden. Es handelt sich um Narren, die sich zum Helden berufen fühlen oder um den einen oder anderen Magus, der seine Kenntnisse erweitern will. Man sagt, einige Schwarze Reisende seien zurückgekehrt.«
    »Na bitte, warum nicht gleich so – dann haben wir die Lösung für das Problem«, sagte Rondrick zufrieden.
    »Leider nicht, mein König«, setzte der General hinzu.
    Inquister Balger schnaufte und von seinem Dreifachkinn tropfte Schweiß. »Er will sagen, dass alle Rückkehrer binnen weniger Tage wahnsinnig wurden und starben. Ein offenes Geheimnis. Eines, über das man besser nicht redet.«
    »Vor allen Dingen nicht im Königshaus, nicht wahr?«, sagte Rondrick und blickte herrisch.
    Die Runde schwieg betreten.
    Aus dem Nebenraum erklang eine helle Singstimme, die zu Grisolde gehörte.
    Als Rondrick seine Augen für einen Moment schloss, sah er sie vor sich, in einem halb durchsichtigen Morgenkleid, die schwarzen Haare auf weißer Seide, der geschmeidige Körper ein Quell der Labsal, reserviert für ihn, den König!
    Gorr Hardis, der Troll, kratzte sich den Bauch und schnüffelte an seinen Fingern. Er zog eine zufriedene Miene. »Ich sitze in diesem Rat, seitdem Gregor der Redliche herrschte. Als vor vierzig Jahren die Dämonenüberfälle begannen, versuchten wir genauso wie heute, ein Mittel dagegen zu finden. Es gelang uns nicht. Wir beteten, riefen die Götter an und verschanzten uns hinter Abwehrzauber, von denen Ihr, mein König, auch einige lerntet. Es dauerte länger als drei Jahre und hunderte Tote oder Besessene, bis die Überfälle endeten. Viele der Dämonisierten verschwanden über Nacht. Dornotul der Schwarze hatte seine Reihen wieder aufgefüllt.«
    »Alte Geschichten ...«, murrte der General.
    Der Troll steckte den Zeigefinger in sein Ohr und zog schmatzend einen Pfropf Schmalz heraus, den er genüsslich ableckte. Er schüttelte vielsagend den Kopf. »Mein König, niemand verfügte damals über unser jetziges Wissen. Von einem Zugang nach Unterwelt hätte man zu jener Zeit geträumt. Erzkönig Gregor hätte nicht gezögert. Es wäre zum Krieg gekommen. Seine Truppen wären nach Unterwelt marschiert.«
    »Genauso, wie es heute sein sollte!«, polterte Syndar.
    Rondricks

Weitere Kostenlose Bücher