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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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diejenige, die es verhindern kann.« Sie runzelte die Stirn. »Wer weiß, wofür es gut ist?«
    Darius gähnte. Er rieb sich die Augen und tätschelte seinen Bauch. »Endlich wieder satt. Das ist lange her.«
    »Wie kommen wir nun von hier weg?«, wollte Bluma wissen.
    »Zuerst sollten wir schlafen. Ein wacher Geist bewältigt das, was vor uns liegt, besser.«
    »Fürchtest du nicht, dass man uns hier findet?«
    »Das Risiko müssen wir eingehen.«
    Bluma bestätigte ihn mit einem halbherzigen Lächeln. Vor ihren Augen verschwamm alles, ihr Schädel pochte, ihre Glieder waren bleischwer.
    Darius legte sich auf die Liegestatt und schwang die Beine hoch, er wies auf den großen Sitz gegenüber, in dem Bluma Platz finden würde. Die Barb tat es dem Dämonenmann nach und kaum hatte sie die Augen geschlossen, fiel sie in einen tiefen Schlaf ...
     
     
    ... aus dem sie mit einem verhaltenen Schrei erwachte. Darius richtete sich ebenfalls auf und rieb sich mit den Handflächen sein Gesicht. Sie starrten sich. Etwas hatte sie geweckt. Wie lange hatten sie geschlafen? Die Kerzen waren heruntergebrannt und glommen in ihren letzten Zügen. Also musste einige Zeit vergangen sein.
    »Was hat uns ...?«, flüsterte Bluma.
    »Psst«, machte Darius und legte lauschend den Kopf schräg.
    Bluma verschluckte ihre Frage und spitzte die Ohren. Sie hörte nichts außer dem Pochen ihres Herzens und dem Summen der Stille.
    »Wir müssen weg ...«, murmelte Darius. »Was uns geweckt hat, ist ganz in der Nähe.«
    »Vielleicht hat eine der Kreaturen draußen geschrieen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es muss etwas gewesen sein, dass nicht zu den gewöhnlichen Geräuschen gehört, an die wir uns bis in den Schlaf gewöhnt haben.«
    »Nun ist es totenstill«, wisperte Bluma.
    »Ja, seltsam.« Er schwang die Beine auf den Boden und richtete sich geschmeidig auf. Er schlich auf Zehenspitzen zur Tür und schob diese vorsichtig auf. Noch immer war kein Laut zu vernehmen. Bluma, die sich in den Sessel gelegt hatte, wie in die Arme eines Riesen, erhob sich. Ihr Rücken schmerzte und sie war nicht richtig wach.
    Als sie hinter Darius trat, machte der mit dem linken Arm eine Geste, sie solle sich entfernen und sein Schwert holen. Bluma begriff und reichte es ihm.
    Stille!
    Blumas Herz setzte aus. Atmete da irgendwer, irgendetwas? Oder bildete sie sich das nur ein? Und erneut fragte sie sich, warum in der Höhle alles ruhig war, ganz so, als hätte es die seltsamen Kreaturen nicht gegeben.
    Darius schob die Tür auf und huschte hinaus.
    Leise wie eine Katze schlich er die Treppenstufen zum Deck hoch.
    Bluma hatte keine Lust, auf ihn zu warten und suchte den Raum nach etwas ab, mit dem sie sich wehren konnte. Ihr Blick fiel auf ein Fleischermesser, dass sich ihr regelrecht aufdrängte. Weiter entfernt vor der kalten Feuerstelle stand ein Schüreisen. Mit bebenden Fingern zerriss Bluma ein Tuch, knotete es zusammen und wickelte es um ihre Hüfte. Sie schob das Messer vorsichtig hinein und auf die andere Seite den Haken. Einen weiteren Stoffstreifen wickelte sie um ihre Stirn und verknotete ihn am Hinterkopf. So waren ihre wuchernden Haare gebändigt und lenkten sie nicht ab.
    Dann schob auch sie sich durch die Tür und starrte die Treppe hoch. Von Darius war nichts zu sehen. Anscheinend war er an Deck. Da sie keine Kampfgeräusche hörte, folgte sie ihm. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie hatte Angst, ein Gefühl, mit dem sie zu leben lernte. Wie oft hatte sie sich in den letzten Tagen gefürchtet?
    Als die Drachen sie forttrugen, wäre sie vor Furcht fast wahnsinnig geworden, als sie den Sanften Jack kennen lernte und ihm die tapfere Barb vorspielte, sah es in ihr ähnlich aus. Die Vision mit Murgon war auch nicht ohne gewesen, als der Manndämon sie mitgenommen hatte, dachte sie vor Panik zu sterben und der Kampf gegen den Golem und seine Begleiter hatte ein Übriges getan. Doch noch war sie Herrin ihrer Sinne. Noch konnte sie Kräfte aktivieren, von denen sie nie gedacht hätte, sie zu besitzen.
    Babba und Momma wären stolz auf sie.
    Der Gedanke an ihre Eltern gab ihr Kraft.
    Sie wollte, sie musste nach Fuure zurückkehren. Das war sie sich schuldig, sich und ihrem Volk, deren Gescheiteste sie war! Das erste Mal in ihrem Leben realisierte sie ihre Intelligenz ohne einen Beigeschmack von Arroganz oder Überheblichkeit. Sie würde ihrem Volk dienen. Sie trug Verantwortung für die Zukunft ihres Volkes.
    Also atmete sie tief durch und schob ihren Kopf

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