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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Zyxkally getötet worden sei. Ich ging zu seinem Weib, die auch schon informiert worden war. Sie trauert. Also musste die Information richtig sein. Ich bin es meinem Publikum schuldig, sehr aktuell zu sein. Diesmal, mein König, habe ich ...«
    »Nichts habt Ihr. Ihr scheint ein fleißiger Mann zu sein. Die Zeichnungen sind wundervoll. Ihr habt sie gleich darauf gefertigt?«
    »Vielen Dank! Ihr habt Recht, heute Nacht fand ich keinen Schlaf.« Erneut beugte der Barde den Kopf.
    »Ich sagte, Ihr sollt mich anschauen«, knurrte Rondrick. »Ihr habt mir eindeutig genug Ehre erwiesen.« Er lächelte schief und der Barde lächelte zurück. Sie befanden sich auf Augenhöhe. Einen Herzschlag lang schwang zwischen ihnen so etwas wie Verständnis und Rondrick hatte das Gefühl, der Rothaarige habe ihm in dieser kleinen Zeitspanne mit seinen braunen Augen bis ins Herz geschaut. Er weiß, dass ich mich in meiner Königsrolle unwohl fühle! Er ist ein guter Beobachter! dachte Rondrick. Hier sprechen zwei freie Geister miteinander.
    »Wo kann man Euch finden, wenn Ihr nicht arbeitet?«
    »Ich lebe westlich von Dandoria in einer Kate.«
    »Gemeinsam mit Drachen?«
    Jamus Lindur zuckte zusammen. Seine Miene veränderte sich. Es war deutlich, dass der Barde versuchte, die Fassung zu behalten. »Nein, mein König ...« stammelte er. »Nein ...«
    »Nicht mehr?«
    »Seit langer Zeit nicht mehr. Sie wurden mir gestohlen. Ich fand Spuren von Reitern und einem Wagen. Die Kate stank nach Schwefel.«
    »Wie kommt ein Mann wie Ihr an Jungdrachen?«
    »Das ist eine lange Geschichte, mein König.«
    »Dann will ich sie hören.«
    Im selben Moment ertönten laute Schreie.
    Rondricks Hand fuhr zum Schwert. Egg T’huton quiekte. Seine Hand wies Richtung Norden. »Mein König, mein König!« rief er.
    Dämonen?
    Ein erneutes Attentat?
    In Rondrick überschlugen sich die Gedanken.
    Er sprang auf sein Pferd. Die Garde drängte sich zwischen ihn und dem Barden, der, als der König erneut hinschaute, verschwunden war.
    Ein dumpfes Pochen dröhnte durch Dandoria. Putz rieselte von Hauswänden. Die Gäule scheuten. Egg T’huton hielt sich nur mit größter Mühe auf seinem Sattel. Die Garde preschte heran und griff Rondricks Rappen am Zügel. Der Soldat riss das Pferd herum. »Wir müssen sofort zur Burg.«
    »Was ist los?«, schrie Rondrick über den allgemeinen Aufruhr hinweg.
    »Später, mein König. Zuerst müssen wir aus der Gefahrenzone!«
    »Soldat, so einfach ist das nicht!«, schnaubte Rondrick. »Ich laufe nicht weg, nur weil ein Erdbeben kommt.«
    Ein anderer Soldat hatte sich Egg T’hutons Pferd bemächtigt und zog es von Rondrick fort. Kinder heulten, Menschen und andere Rassen rannten durch die Strassen. Die Bühne des Barden brach zusammen. Das Poltern wurde eindringlicher.
    Ein Erdbeben!
    Dandoria wird von einem Erdbeben erfasst!
    Das Chaos breitete sich mit unglaublicher Geschwindigkeit aus. Flüchtende Dandorier, die sich gegenseitig rempelten, schreiende Kinder, die ihre Mutter suchten, der Esel des Barden blökte herzerweichend, alle rannten durcheinander und Rondrick versuchte krampfhaft, sein Pferd zu beruhigen, während er aus dem Augenwinkel wahrnahm, dass Egg T’huton aus dem Sattel rutschte und auf den Rücken fiel.
    Blitzschnell war der Meister der Bibliothek bei ihm, griff nach dem Zügel, stieß die Garden tapfer zur Seite. Alle schrieen durcheinander, Vögel sammelten sich in Schwärmen und machten sich davon. Inmitten des heillosen Durcheinanders riss Egg T’huton einem Gardisten die Zweitwaffe, eine nagelbespickte Keule aus der Hülle. Dem Gardist rutschte sein Schwert aus der Hand. Er riss sein Pferd herum. In seinen Augen stand blanke Panik. Plötzlich war der Barde da. Jamus Lindur sprang vor Rondricks Pferd, hob das Schwert auf und hielt es vor sich, um den König zu schützen. Rondrick hatte unversehens zwei Beschützer, mit denen er nicht gerechnet hatte.
    Der Rappe stieg mit den Vorderbeinen hoch. Rondrick presste ihm seine Oberschenkel in die Seite und riss dem Rappen die Trense weit ins Maul, bis das Tier zitternd und dampfend stillstand.
    Dann sah Rondrick, was geschehen war. Er und seine Garde waren die einzigen, die auf Pferden saßen. Also erblickten sie das Unheil eher, als die Flüchtenden.
    Sein Herz krampfte sich zusammen.
    Eiseskälte rann über seinen Rücken, während ihm gleichzeitig Schweiß aus allen Poren drang.
    Ein gigantischer Schädel tauchte über den Dächern auf, das breite Gesicht war

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