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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Frethmar zog den Kopf zwischen die Schultern. Connor verschränkte die Arme vor die Brust. Sein kantiges Gesicht verriet nicht, was in ihm vorging. Lysa neben ihm machte ein trauriges Gesicht. Ihre Gefährtinnen blickten betreten drein.
    »So geht das nicht«, sagte Connor. Seine Augen blitzten. »Wir sind in einer furchtbaren Situation. Dennoch müssen wir zusammenhalten.«
    »Dann sage uns, was wir tun sollen«, fauchte Frethmar. »Du warst in den Nordfesten, sonst wüsstest du nicht so viel über Schnee und Eis, Barbar!«
    Connor musterte den Zwerg mit eindringlichem Blick. Seine Wangenmuskeln zuckten, doch seine Stimme blieb ruhig. »Einverstanden! Wir werden Blöcke aus der Scholle schlagen. Diese setzen wir schneckenförmig aufeinander. Wir bauen uns ein Haus aus Eis. Es genügt, wenn die Wände stehen, oben decken wir sie mit Segeltuch ab.«
    »Um darin zu erfrieren?«, fragte Bama.
    »Nein. In einem Eishaus ist es ganz warm. Vertraut mir. So ist es. Außerdem werden wir einige Blöcke in den Wassergraben legen, nebeneinander. Wenn wir Glück haben, frieren die in der Nacht aneinander und wir schaffen damit einen Übergang auf die Eisebene.«
    »Wenn wir die Scholle in Blöcke hacken, bleibt nicht mehr viel davon übrig«, sagte Bob und versuchte, genauso ruhig zu klingen wie sein hünenhafter Freund.
    »Ausreichend, um eine Feuerstelle zu haben und die Möglichkeit, uns zu recken oder zu erleichtern. Bevor wir uns an die Arbeit machen, sollten wir Fleisch aus unserem Proviant auf die Stangen schieben und über dem Feuer grillen. Nichts stärkt besser als Fleisch. Dafür benötigen wir weder Töpfe noch andere Utensilien, sondern nur zwei Personen, die sich am Feuer gegenüber stehen und den Spieß geduldig und aufmerksam drehen, damit das Fleisch nicht schwarz wird. Wir werden das Wasser aus dem Graben trinken. Es handelt sich um Süßwasser. Wir schöpfen es mit den Handflächen.«
    Er blickte einen nach dem anderen an. »Wenn jemand von uns zornig wird, sollte er sich hinstellen, ruhig atmen und von den anderen wegschauen. Kälte hat den Nachteil, dass unser Gehirn träge wird. Unser Körper wehrt sich dagegen und wir werden wütend. Das hat nur etwas mit uns selbst zu tun. Darum sollte die Wut bleiben, wo sie ist. Bei jedem einzelnen.«
    Frethmar nickte anerkennend. »Ich wusste es. Der Mann weiß Bescheid.«
    Connor schenkte ihm einen schnellen Blick. »Du bist ein Meister mit der Axt, Zwerg. Nun zeige, was du kannst. Wir benötigen erst Fleischwürfel zum aufspießen, danach Eisblöcke.« Er nickte resolut. »Gehen wir an die Arbeit.«
     
     
    Frethmar schlug die Axt ins Eis. Er schuftete unermüdlich. Bob und Bama, sowie einige Amazonen schichteten Eisblöcke aufeinander. Zwei andere drehten den Spieß.
    Es dauerte nicht lange, bis eine der Amazonen zusammen brach. Es handelte sich um Lydia, die Leserin. Die kurzhaarige Schönheit hatte die Schwingungen der Dracheneier gelesen, die das Amazonenschiff zuerst nach Gidwerg auf die Zwergeninsel und anschließend nach Fuure zu den Barbs geführt hatten. Dort war die Schwingung nach wie vor stark gewesen, dennoch hatten sie das Ei, welches ihrem Volk Heilung bringen würde, nicht gefunden.
    Lydia lag auf der Seite und atmete schwer. Sie bibberte am ganzen Leib und ihre Lippen hatten eine bläuliche Färbung. Ihre Augen starrten trübe. Lysa war bei ihr und tröstete sie.
    Connor nahm die Frau auf und trug sie zum Feuer. »Das wird ihr gut tun.«
    Lysa sagte: »Wir sind Hitze gewohnt. Wo wir leben, gibt es Palmen und Regenwald. Unsere Umhänge bieten nicht genug Schutz. Beim Arbeiten gefriert der Schweiß auf unserer Haut.«
    »Ich weiß«, nickte Connor beruhigend. Er zog seinen Umhang aus und schob ihn unter Lysa.
    Lydia starrte ihn aus großen Augen an. »Das darfst du nicht tun, Connor. Du wirst erfrieren.«
    »Ich habe ein dickes Fell«, grinste der Hüne.
    »Aber ...«
    Er schüttelte den Kopf und blinzelte.
    »Es ist - nicht - die Kälte«, seufzte Lydia. »Es ist etwas - etwas anderes.«
    Lysa beugte sich über sie. »Was liest du?«
    »Bilder - unendlich viele Bilder, große Lysa.« Lydia ächzte und zog die Beine an die Brust, während Connor darauf achtete, dass ihr Umhang und die Unterlage kein Feuer fingen.
    »Erkläre mir die Bilder«, sagte Lysa.
    Lydia bäumte sich auf. Unterdessen ruhte die Arbeit. Jeder war am Feuer und versuchte Lydias Worten Sinn abzugewinnen. Das angebratene Fleisch lag im Eis und dampfte.
    »Macht weiter mit dem

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