Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
Fret, dein Geheimnis ist bei mir sicher.«
Frethmar nickte. »Ich weiß!« Wusste er das wirklich? Und schon wieder ein Gedanke, der es wert war, verscheucht zu werden. Es gab unzählige andere Dinge, die zu bedenken waren – Misstrauen gehörte jetzt nicht dazu. Sie würden zusammen halten müssen, um die missliche Lage zu meistern.
Bob kam zu ihnen. »Ich habe Hunger«, knurrte er missmutig. »Mein Magen knurrt wie eine ganze Crockerherde.«
Darius und Bluma gesellten sich zu ihnen, die anderen Gefährten auch und so standen sie zusammen, während ein kühler Wind aufkam.
»Was tun wir?«, wollte Lysa wissen.
Darius verschränkte die Arme vor der Brust. Der Manndämon hetzte nach wie vor hinter seinem Geheimnis her. Er hatte in Dämonengestalt versehentlich seine Tochter getötet und war zurückverwandelt in Menschengestalt hingerichtet worden. Er war in Unterwelt erwacht und hatte von dort mit Bluma fliehen können. Sie waren den Häschern des grausamen Lords der Unterwelt, dem Dunkelelf Murgon, entkommen. Seltsamerweise hatte Darius den Übergang ins Land der Mythen bei voller Gesundheit überstanden. Ein Unding, denn ein Dämon war stets ein Dämon und konnte nie wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurück.
Darius sagte: »Wir wissen, dass wir das Drachenei für Lysa finden müssen. Wir wissen weiterhin, dass Lord Murgon einen Überfall auf Dandoria und Mythenland plant. Außerdem müssen wir einen gewissen Agaldir finden, da uns dies geweissagt wurde. Letztendlich gibt es noch eine Sache, die erledigt werden muss.«
Connor lächelte. »Es geht um dich, nicht wahr?«
Darius nickte. »Was ist mit mir geschehen? Die Antwort kann ich nur hier finden. In Dandoria. Hier war ich früher als Anwalt tätig. Und hier wurde ich aufgehängt.«
Bluma blickte zu ihm hoch. »Du warst verheiratet, nicht wahr?«
»Das weißt du, liebe Freundin.«
»Und du hast geträumt, dieses Weib habe persönlich den Hebel umgelegt, der die Klappe unter deinen Füßen öffnete.«
»Auch das weißt du.«
»Dann schaue vor deine Füße, und nicht in die Ferne.«
Frethmar grinste. Das war typisch Bluma. Sie spielte mit ihrer Intelligenz und ließ alle anderen gerne wissen, dass sie ihnen intellektuell überlegen war.
»Was meinst du?«, fragte Darius.
Bluma schüttelte den Kopf. »Du hetzt durch die Stadt und suchst Antworten. Dabei liegt die Antwort direkt vor dir.«
Darius kniff die Augen zusammen, dann schlug er sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Du hast Recht, wie immer.«
»Häh?«, ließ sich Bob hören. Wie so oft wurde er aus seiner Tochter nicht schlau. Seitdem er wusste, dass Bluma die erste Barb war, die über die Macht der Magie verfügte, war sie ihm ein noch größeres Rätsel geworden. Erst gestern hatte sie mit einer magischen Kreatur kommuniziert. Ein freundlicher Junge, Steve, hatte sie unter ein Haus in eine Höhle geführt. Dort lebte Ringo, der Lichtwurm, das Gewissen von Mythenland. Bob würde nie vergessen, wie seine Tochter sich verändert hatte, nachdem sie vom magischen Wasser des Höhlensees getrunken hatte. Hinzu kam, dass seine Tochter dem Dämonenmann mehrfach das Leben gerettet und sogar mit einem Golem, der von Murgon geschickt worden war, um sie zu fangen, gekämpft und gesiegt hatte.
Darius strahlte und blickte in die Runde. »Mein Weib! Wieso bin ich nicht eher darauf gekommen?«
»Mmpf«, machte Bob, der nichts verstand.
»Mit ihr zusammen hatten wir Riousa, unsere Tochter, die ich versehentlich tötete.« Seine Augen wurden dunkel. »Mein Weib lieferte mich den Bütteln aus und sorgte dafür, dass ich hingerichtet wurde. Sie lebt hier und ich werde zu ihr gehen. Sie wird mir einige Fragen beantworten müssen.«
Agaldir schlief selten.
Als Blinder Magister war ihm Schlaf nicht wichtig, denn er ruhte so sehr in sich selbst, dass er seinen Geist entspannen konnte und Träume herbeirufen, ohne die Nacht zu benötigen.
Obwohl er schon viel in seinem langen Leben erlebt hatte, belastete ihn, was gestern geschehen war. Nachdem König Rondrick zu den Riesen gegangen war und sein Weib Grisolde von einem Dämon getötet worden war, hatte für einige Tage Anarchie geherrscht. Ein Halbling namens Störmer hatte das Regiment übernommen. Inquister Loouis Balger hatte jedoch das Ruder herumgerissen und eine Ratssitzung einberufen, zu der Agaldir als Gast geladen war.
Dort war es zu einer Auseinandersetzung mit Balgers Magus Claudel gekommen, in dessen Verlauf Agaldir den Magier
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