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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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ritten sie aus der Burg.
     
     
    Murgon fing den Pfeil ab. Es war ein Kinderspiel. Sofort setzte die Elfe nach und schoss erneut. Murgon fragte sich, was dies solle. Handelte es sich um eine Finte? Sie musste wissen, dass ihn gewöhnliche Pfeile nichts anhaben konnten. Deshalb wartete er auf den dritten Pfeil, denn er schätzte Katraana nicht so naiv ein, diesen Weg gegangen zu sein, um ihm dann mit Kinderspielereien zu unterliegen.
    Der dritte Pfeil surrte auf den Lord der Unterwelt zu und die Zeit verlangsamte sich. Ein besonders dickes Exemplar, nicht länger als eine Elle mit einer metallisch glühenden Spitze. Während der Pfeil die stinkende Luft durchschnitt, veränderte er seine Form. Er klappte auseinander. Es sah aus, als breite er Flügel aus, doch da war noch etwas anderes. Der Pfeil veränderte seine Flugbahn, nur sehr wenig, aber Murgon erkannte es sofort. Über die Spitze setzte sich ein flammendes Feuer fort bis in die Flügel, die zu spitzen Klauen wurden, welche zuckten.
    Das war die Finte!
    Sie wollte ihn in Sicherheit wiegen, um schließlich einen Pfeil der Magie abzuschießen. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass Murgon den Lauf der Zeit verändern konnte, wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil. Ein äußerst anstrengender Vorgang, der alle Sinne forderte und die Fäden der Magie unnötig verknotete, glimmende Streifen fein gewobener Magie, die gebündelt wurden.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung drehte Murgon sich weg, der Pfeil folgte seiner Bewegung und Murgon errichtete schneller, als ein normaler Mensch blinzeln konnte, einen Schutzwall, der ihn umhüllte wie eine Mauer. Der Pfeil krachte dagegen, verbog und explodierte. Dies alles hatte nur einen Wimpernschlag gedauert, doch Murgon kam es vor, als habe er eine Schlacht geschlagen.
    »Was soll der Unsinn?«, schrie Murgon oder er dachte jedenfalls, geschrieen zu haben, in Wirklich flüsterte er, denn er war geschwächt und fühlte sich wie in alter Mann.
    War das die Finte?
    Bei den Wächter! Ja! Sie hatte gewusst, dass er den Angriff abwehren würde. Denn sie schoss über die Brücke auf ihn zu, das Schwert auf ihn gerichtet. Elegante Bewegungen. Geschmeidig wie eine Raubkatze! Für einen Moment flutete unbändiger Stolz durch Murgon. Das war seine Tochter, sein Blut!
    Ein kluger Plan! Simpel wie ein Kinderspiel und deshalb absolut wirksam. Murgon hatte gelernt, dass Strategie die Kunst der Einfachheit ist. Und diese beherrschte Katraana perfekt. Er ließ den Schutzwall bestehen und duckte sich unter ihrem beherzt geführten Schwerthieb weg. Erstaunt registrierte er die Geschwindigkeit, mit der er reagierte. Ja, er war schon immer ein guter Kämpfer gewesen, zumindest was die Grundzüge anging, ansonsten hatte er lieber Gedichte geschrieben.
    Doch Katraana war eine ausgebildete Kriegerin und sie beherrschte mehr als die Grundzüge der Magie. Sie war... gut! Ein größeres Kompliment konnte Murgon sich nicht abringen, denn er war besser. Und er bewies es. Er schnellte vor und fegte Katraana von den Beinen. Endlich hatte er für einen Herzschlag die Möglichkeit, ihr Gesicht zu sehen. Schmal, dennoch stark. Filigran, dennoch unzerbrechlich wirkend. Wunderschön, trotzdem durchsetzend und stark. Augen wie tiefe Seen – Seen, in denen Urzeitmonster hausen. Ein Mund, der Sinnlichkeit verspricht, und dennoch, wenn sich die Lippen zurückziehen, harte Zähne zeigt.
    Sie ist wie ich!
    Es war seltsam. Murgon kämpfte intuitiv. Während seine Sinne ganz woanders waren. Katraana hatte bisher nicht ein Wort mit ihm gewechselt. Sie wirkte, als steuere sie ein unsichtbare Macht.
    Der Lord wich ihren Angriffen aus, das glänzende Schwert surrte und zischte. Die Schläge kamen blitzschnell und obwohl sie ins Leere schwangen, schien Katraana ihre Kraft nicht zu verlieren.
    Murgon hatte die Nase voll. Mit einer letzten Kraftanstrengung teleportierte er sich aus der Angriffszone und stand nun zehn Schritte entfernt in einem wallenden Nebel der Magie.
    »Du wirst mir nicht entkommen!«, schrie Katraana.
    Sie folgte ihm unbeirrt.
    »Lass das Schwert sinken. Lass uns reden. Oder willst du wirklich deinen Vater töten?«
    Die Elfe hielt inne. Sie ließ ihr Schwert sinken. Ihr Gesicht zuckte. Dann veränderte sich ihr Blick und ihre Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln. »Ein billiger Trick, Lord Murgon ...«, zischte sie.
    Murgon ließ seine Hände sinken und schüttelte ganz langsam den Kopf.
    »Ein mieser, billiger Trick!«, stieß

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