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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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schüchtern über die Haare und murmelte: »Das ich dich noch einmal im Arm halten darf, ist ein Wunder, meine Tochter. Deine Mutter wäre glücklich gewesen.«
    »Was soll ich jetzt tun?«, flüsterte sie. »Was soll ich jetzt tun?«
     
     
     
     

11. Kapitel
     
    Connor und Frethmar stiegen, nachdem die das Deck überprüft hatten, in den Bauch der Wing.
    »Nichts zu hören ...«, flüsterte Frethmar und drückte die Axt an sich.
    »Merkwürdig«, gab Connor zurück.
    Sie huschten durch den schmalen Gang und lauschten. Es war still wie in einem Grab.
    »Agaldir sagte etwas von einem Ork. So ein Kerl ist nicht zu übersehen«, sagte Frethmar.
    »Und wo sind die Amazonen?«
    »Wir müssen die Kajüten überprüfen.«
    Connor öffnete die erste Tür. Er hielt sein Schwert in Abwehrposition, doch die Kajüte war leer. Auch die nächste und die übernächste.
    Weiter heckwärts war eine Tür nur angelehnt. Frethmar stieß sie auf. Sie knarrte in den Angeln. Der Zwerg schob sich vorsichtig in den Raum. Es roch seltsam, fremdartig, schwer und bleiern. Er rümpfte die Nase und winkte Connor zu sich. Dieser verstand und schob sein Schwert durch den Türschlitz.
    Es war dämmerig.
    Durch das kleine Fenster fiel nur wenig Licht.
    Trotzdem war das, was die Freunde zu sehen bekamen, nicht minder grausig.
    »Bei Gordur ...«, ächzte Connor.
    »Bei den Göttern ...«, stöhnte Frethmar.
    Sie betraten die Kajüte und betrachteten die drei Leichen. Es handelte sich um Lysas Kameradinnen. Einer von ihnen fehlte ein Arm, eine andere lag so verrenkt da, dass es aussah, als sei ihr jeder Knochen gebrochen worden. Die dritte starrte Frethmar mit offenen Augen an. An ihrem Mundwinkel klebte getrocknetes Blut.
    Frethmar kannte ihre Namen und schloss seine Augen. Er wollte sich jetzt nicht erinnern, denn der Schmerz hätte ihn unvorsichtig gemacht.
    »Wie bringen wir das Lysa bei?«, seufzte Connor.
    »Der Mörder könnte noch an Bord sein«, zischte Frethmar. Er zitterte am ganzen Körper. Ein unbändiger Zorn bemächtigte sich seiner. Gleichzeitig fühlte er eine tiefe Ohnmacht. Sie waren so lange zusammen gewesen, hatten Leid erfahren und waren endlich in Dandoria angekommen. Warum hatte dieses Massaker stattgefunden? Wer war so stark, es mit drei kampferprobten Amazonen aufzunehmen?
    Connor riss die Tür auf und stapfte zurück in den Gang. »Zeige dich, Mörder!«, brüllte er.
    Frethmar folgte ihm. Noch nie hatte er den Barbaren so wütend erlebt. Nun konnte er sich vorstellen, wie es sein musste, einer ganzen Horde dieser Nordmänner im Kampf gegenüber zu stehen. Der Hüne strahlte pure Gewaltbereitschaft aus. Vor ihnen löste sich ein Schatten aus dem Holz und dann rochen sie es.
    Ein süßlicher Gestank, der ihnen den Magen umdrehte, ging von der Gestalt aus, die sich dort versteckte. Sie war ungefähr so groß wie Connor, aber breiter. Aus einem kantigen Schädel ragten zwei Hauer. Der Kopf wurde durch einen Helm geschützt, die Bekleidung bestand aus Leder und verrostetem Eisen.
    Der Ork hielt einen Hammer in der einen und eine Kette in der anderen Hand. Deren Glieder klackerten, als sich die Kreatur bewegte.
    Connor fragte nicht, wartete nicht, tat nichts, um die Situation einzuschätzen, sondern er griff umgehend an. Sein Schwert krachte gegen den Hammer des Orks, der unverständliche Grunzlaute ausstieß.
    Frethmar schob sich an Connor vorbei und sie nahmen den Ork, trotz der Enge, in die Zange. Doch die Kreatur war ein guter Kämpfer. Knurrend und keuchend wirbelte er mit Kette und Hammer und mehr als einmal musste Frethmar aufpassen, dass sich die Kette nicht um sein Axtblatt wickelte, was fatal gewesen wäre.
    Mit einer erstaunlich eleganten Bewegung schlug der Ork Connor das Schwert aus der Hand. Es krachte auf den Boden, nur einen Meter vor die Füße der Kreatur. Connor wagte es, sich zu bücken und nur ein beherzter Axtschlag von Frethmar verhinderte, dass der Ork dem Hünen mit dem Hammer den Rücken brach. Connor schnappte seine Waffe und riss sie mit aller Kraft hoch. Die Spitze verhakte sich im Harnisch des Orks.
    Frethmar führte einen harten Schlag gegen die aus Leder bestehende Halsberge des Gegners. Der Ork gurgelte und krachte gegen die Wand. Jeden anderen Gegner hätte dieser Schlag besiegt, bei dem Ork schien er lediglich den Zorn zu schüren.
    Mit einem erbitterten Brüllen schleuderte der Ork seine Kette und diesmal geschah das, was Frethmar insgeheim befürchtet hatte. Die Kette wickelte sich um Kopf

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