Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
gefühlt hatte? Hatte sie sich gepuppt und ihre Bestimmung gefunden?
    Sie lachte und ihre schrillen Laute hallten von den Felswänden wider.
    Sie schwebte noch immer und Wind zerrte an ihr.
    Ich kann tun, was ich will!
    Ich kann ALLES tun!
    Sie wirbelte auf der Stelle herum und hob dabei die Arme wie eine Tänzerin. Licht und Hitze, glühendes Eis und funkenstrahlende Magie legte sich über sie wie ein Hochzeitskleid. Nur aus Vergnügen verknotete sie intuitiv die Fäden der Magie und schoss einen Feuerball nach dem anderen aus ihren Handflächen, wobei sie nicht aufhörte, zu lachen, zu lachen und immer weiter zu lachen.
    Man hatte sie belogen, betrogen, hatte ihr jede Kritikfähigkeit genommen. Vieles, nein ALLES, was sie erlebt hatte, erschien nun in einem anderen Licht. Endlich begriff sie vieles, dass sie früher verdrängt hatte. Man hatte ihr den Vater vorenthalten, nur weil diese Narren sich vor Angst in die Hosen machten. Man hatte ihr Leben gestohlen und war das Risiko eingegangen, dass sie eine Reise ohne Wiederkehr antrat. Niemand hatte auch nur für eine Sekunde an sie gedacht. Niemand!
    Sie haben mit mir gespielt, wie mit einer Puppe, wie mit einem Wesen ohne Gedanken, Empfindungen und Seele!
    Und Katraana fühlte sich zuhause. Sie ließ die Macht der Magie an sich abströmen, sank wieder auf die Füße und senkte den Kopf, um innere Ruhe zu finden. Dies geschah erstaunlich schnell und als sie aufblickte, stand ihr Vater vor ihr.
    Sein Gesicht glühte voller Stolz. Er nickte, sagte nichts, hob einen Spiegel und hielt ihr diesen hin.
    Katraanas Harre waren schlohweiß und ihre Augen glühten derart rot, dass das Glas schmolz.
     
     
     
     
     
     

18. Kapitel
     
    Balger starrte auf die Fetzen hinab, die von dem Golem übrig geblieben waren. Er hatte den finalen Schlag ausgeführt und zwei, nein drei Schläge benötigt, bis er der Kreatur den Schädel abgetrennt hatte. Er überlegte ernsthaft, den Schädel ausstopfen zu lassen. Er würde sich im Thronsaal gut machen, sozusagen als Ersatz für das Kronenspiel, welches er abschaffen würde.
    Er musterte seine Männer.
    Er stieß mit den Schuhen gegen die Leichenteile des Golems und wunderte sich, dass sich der weiße Schleim, der offensichtlich so etwas wie Blut war, langsam aber stetig auflöste.
    »Das war eine Meisterleistung«, sagte einer der Gardisten. Der Horror stand ihm ins Gesicht geschrieben, vermutlich wollte er grade deshalb einige Worte sagen.
    »Auch ihr, Männer, habt tapfer gekämpft!«
    Als hätte ich tapfer gekämpft, hahaha! Das Ding war bewegungsunfähig, als ich es tötete!
    »Nicht vielen gelingt es, ein so gigantisches Monster zu töten und ich habe sehr genau beobachtet, wer von euch sich besonders herausragend geschlagen hat.«
    Nun starrten sie ihn an. Neugierig. Gierig!
    »Vierundzwanzig Männer! Ich beschließe hiermit, dass ihr alle meine Leibgarde sein werdet. Dieser Sieg eint uns. Wir werden noch unseren Enkeln darüber berichten!«
    Sie starrten ihn ungläubig an.
    Balger wartete geduldig.
    Noch drei, noch zwei Sekunden, noch eine Sekunde!
    Donnernder Beifall brach los. Balger stand in ihrer Mitte und spuckte auf den Golem, dann deutete er eine Verbeugung an und befahl: »Abmarsch! Sollen die Bürger den Dreck wegräumen. Wir wollen durch die Stadt ziehen und die gute Kunde verbreiten. Man soll wissen, dass meine tapfere Garde es war, welche die Stadt befreit hat.«
    Und mich soll man sehen, denn ich bin der einzige Reiter!
    Diese Männer hatte Balger sicher. Das gewährte ihm einen gewissen Schutz. Von ihnen würde er seine Selbstkrönung vermelden lassen und die Heldentat, die er begangen hatte. Letztendlich würde nur noch eines in die Mythen eingehen. König Balger hatte einem Golem den Schädel abgeschlagen und die Stadt gerettet!
    Als nächstes würde er sich um Darius Darken kümmern, doch zuerst wollte er den Erfolg feiern.
     
     
    An Blumas Körper zerrten Kräfte, die sie erschreckten, aber auch faszinierten. Sie war von einem Moment zum anderen woanders gelandet.
    Unterwelt hatte sie zurückgeschleudert.
    Sie lag auf einer grünen Wiese und tastete sich ab. Sie versuchte, sich auf die Silberfäden zu konzentrieren und nahm erfreut wahr, dass diese immer noch da waren. Sie traute sich, weitere Fäden nebeneinander zu legen, daraus Bilder zu spinnen wie man es als Kind mit einem Faden macht, den man zwischen zwei Zeigefinger und Daumen spannt. Durch Drehbewegungen ergeben sich immer neue Formen und jede dieser

Weitere Kostenlose Bücher