Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
das im Land der Mythen. Er benötigt dazu Unterwelt nicht. Er ist ein Manndämon.«
Murgon zeigte seine weißen Zähne. »Du und der Manndämon, der Schuld daran war, dass ich die Drachen losschickte, die dein Volk und deine Heimat zerstörten! Ihr seid also zusammen geblieben? Eine Barb, die einen Menschen liebt und ihm nur als Dämon nahe kommen kann?«
»Er trägt keine Schuld daran«, flüsterte Bluma.
»Ist das nicht romantisch?«, säuselte die Dunkelelfe.
»So etwas von einer Barb, die ein Genie ist?«, kicherte Murgon.
»In der Liebe setzt der Verstand aus, Vater.«
Bluma fühlte Zorn in sich aufsteigen. Es war nicht nur die Liebe zu Darius, nein, es war auch die Lust nach... Größe. Nach Stärke, nach einer Verbindung, die ihrer Liebe würdig war. Wie unvorstellbar würde ihre Leidenschaft sein, wenn sie sich mit derselben Macht vereinigten, mit der Darius kämpfte. Wenn sich ihre dampfenden Körper aneinander rieben und sie knurrend und brüllend auf eine Reise gingen, die mit nichts zu vergleichen war. Dieses Geschenk würde sie Darius machen, der dann ihr Darius war, denn sie nahm ihm die Einsamkeit.
Wenn er mit ihr nach Unterwelt ging, würde sie vielleicht einen Zauber spinnen können, um mit ihm dauerhaft in dämonischer Gestalt zu sein.
Sie versuchte, ihre Gedanken zu verschließen, aber die Dunkelelfe quittierte dies mit einem milden Lächeln.
»Lust und Romantik – eine wunderbare Kombination ... Und schrecklich unsinnig. Wo ist dein Verstand? Wenn ihr hier lebt, müsst ihr euch dem Lord unterwerfen. Willst du das?«
Bluma war vorsichtig. Glitschige Finger tasteten durch ihren Kopf und sie ahnte, dass die Dunkelelfe nach der Lösung des Artefaktes suchte. Wenn sie diese fand, war Bluma verloren, es sei denn ...
»Ich bin hier, Murgon. In diesem Moment. Ich öffne das Artefakt und du machst aus mir einen Dämon. Wenn du es nicht alleine schaffst, wird sie«, Blumas Kopf ruckte zur Dunkelelfe hin. »wird sie es schaffen. Denn sie verfügt über große Macht!«
Murgon grinste hart. »Du glaubst, ich benötige meine Tochter für so etwas einfaches?«
»Tue es jetzt!«
»Und deine Magie bringt dich zurück nach Mythenland?«
»Ja.«
»In welcher Gestalt?«
»In der, die ich sein will.«
Murgon sah Katraana an und sein Grinsen wurde weicher, wurde zu einem Lächeln. »Was wird geschehen, wenn du das Artefakt öffnest? Weißt du es?«
Bluma schloss ihre Augen.
Für einen Moment glaubte sie, die Holzwände des Kastens durchstoßen zu können, letztendlich jedoch war da nur tiefe Schwärze. Sicher war, es wirkte ein Zauber von innen, der das Behältnis sicherte.
Gleichzeitig versiegelte sie ihre Gedanken vor Katraana, was immer besser ging, etwas, dass Bluma lernte, weil sie es lernen musste .
»Sehr gut. Du lernst schneller, als andere lesen können«, lobte die Dunkelelfe. »Du wärest eine wahre Bereicherung für Unterwelt. Du und dein Liebster. Ihr würdet meinem Vater gute Dienste leisten. Einer ein mächtiger Dämon und die andere eine große Magii. Ja, sehr gut. Ich erreiche nicht mehr einen deiner Gedanken.«
Katraana sah Murgon an. »Sie ist jene, die dir hilft und endlich dein Trauma löst, Vater. Dann werden wir sehen, ob es sich gelohnt hat, alles das zu erleiden, was dir widerfahren ist. Sie ist jene, deren wahre Heimat Unterwelt ist, denn hier kann sie sich entfalten wie ein schwarzer Schmetterling. Und sie kann die Welten wechseln wie andere die Häuser.«
Murgons Gesicht leuchtete.
Bluma war entsetzt, wie offen die Dunkelelfe über ihren Kopf hinweg sprach. Beging sie tatsächlich einen Fehler? Waren ihre Gedanken verwirrt? Hatte sie zu viel erlebt? Dinge, die eine Barb nicht erleben und durchleiden sollte? Für einen Moment setzte sie sich beherzt einer harten Selbstkritik aus. Sie wusste, dass man sich veränderte, wenn man Dinge erlebte, die einen prägten. Was war aus ihr geworden? War sie noch jene Barb, die einst geträumt hatte, über das Meer zu fahren? Die mit ihren Freunden am Feuer gesessen und den Gesängen ihres Bobba gelauscht hatte?
Nein, das war sie nicht mehr. Was war sie stattdessen? Eine Magii? Ein Monster? Eine verliebte Närrin? Alles, alles war anders als zu Beginn ihres Abenteuers und nicht zum erstenmal hatte sie den Eindruck, größer, schmaler, höher geworden zu sein, wie jemand, der an seinen Erfahrungen wuchs und bei dem es sich auch körperlich zeigte.
Das musste eine Illusion sein, denn ihre Momma wäre die erste gewesen, die das
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