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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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kribbelig war. »Ich will wissen, warum ich hierher geholt wurde, warum mein Dorf abbrannte und unzählige Barbs und Trolle starben, warum ich dabei meinen kleinen Bruder verlor, warum ich die Folter vom Sanften Jack ertragen musste. Ja, ich will es wissen.«
    »Dann folgt mir!«
     
     
    Es dauerte lange, bis Connor sich fasste. Sein Gesicht glich einer Ruine, seine Augen waren geschwollen. Er saß am Tisch, den Kopf auf die Unterarme gestützt und ließ den Trost seiner Freunde zu. Irgendwann blickte er auf, ließ sich ein Tuch geben, rotzte es voll und sagte tonlos: »Warum, Agaldir, konntest du sie nicht retten? Soviel ich weiß, beherrscht jeder Magus Heilkräfte und ein Blinder Magister gewiss auch.«
    Tränenverschleierte Blicke saugten sich an Agaldir fest. So viel Leid, so viel Tod! Warum? Warum?
    Der Alte nickte stumm, seine Zeichnungen bewegten sich und die Runen tanzten. »Ich konnte ihr nicht helfen. Ansonsten hätte ich es getan.«
    Mari lehnte im Türrahmen und machte ein trauriges Gesicht.
    »Warum konntest du ihr nicht helfen?«, stieß Bob aus.
    Agaldir verzog das Gesicht. »Lysa starb keines natürlichen Todes.«
    Die Gefährten fuhren hoch, sogar Connor vergaß seine Trauer für einen Moment.
    »Woran starb sie?«, wollte der Hüne wissen.
    »Sie wurde vergiftet. Das Gift war mit einem Hexenbann verschlüsselt, den ich nicht öffnen konnte. Zumindest nicht in der kurzen Zeit, in der das Gift wirkte. Ich sah ihren Tod und ich sah, dass es zu spät war. Bei einem Mann hätte ich vielleicht helfen können, aber bei einer Frau wirkt das Gift schneller.«
    Alle starrten ihn an.
    Frethmar grunzte. »Wer sollte ein Interesse daran haben, Lysa zu vergiften? Hier sind nur Freunde versammelt.«
    »Und wie wurde ihr das Gift verabreicht?«, hakte Bama nach.
    Agaldir sagte: »Ihr das Gift zu verabreichen, war ein Fehler. Jeder Heiler in Dandoria würde einen Herzstillstand feststellen, niemand würde auf den Gedanken kommen, es handele sich um Gift. Kein Schaum vor dem Mund, keine bläulichen Verfärbungen, kein Blut, sondern ein von innen wirkender Lähmungszauber. Lysa das Gift hier und jetzt zu verabreichen war deshalb ein Fehler, weil ich hier bin. Weil ich sehe, um was es sich handelt.«
    »Abe... abe...«, schluchzte Laryssa »Niemand hier würde Lysa so etwas antun.«
    Agaldir schwieg.
    Die Zeichnungen auf seiner Haut beruhigten sich und er lenkte seinen trüben Blick auf Mari. Alle folgten ihm. Die Gastherrin zuckte unter den Blicken zusammen und sagte: »Warum seht ihr mich alle an?«
    Niemand sagte etwas.
    »Ich habe damit nichts zu tun, ehrlich nicht. Zu so etwas wäre ich nicht fähig. Und warum sollte ich so etwas tun?« Ihr Gesicht war bleich und sie fing an zu schwitzen.
    Frethmar fragte: »Ja, warum sollte sie das tun?«
    Agaldir sagte: »Ich hörte, für morgen sei eine Bestattung angesetzt. Ein gewisser Sreidel. Er starb an einem Herzschlag. Sagt dir der Name etwas, Marielle?«
    Mari riss die Augen auf und ihre Kinnlade klappte runter. »Woher weißt du das?«
    »Wir leben in Dandoria. Da lässt sich nicht viel geheim halten. Außerdem war dein Mann ein stadtbekannter Trinker. Ich habe dem nur keine Bedeutung beigemessen. Menschen sterben, so ist das eben. Doch nun frage ich mich, ob dein Sreidel nicht einen ähnlichen Tod gefunden hat wie Lysa?«
    Connor atmete schwer. Aus zusammen gekniffenen Augen musterte er die Frau. Seine Finger ballten sich zu Fäusten, seine Muskeln zuckten.
    Mari brach in Tränen aus. Sie wies auf Connor und es brach aus ihr hervor. »Er ist schuld. Er ist an allem Schuld!«
    Connor knurrte.
    »Er ist mir über den Weg gelaufen, und ich habe mich in ihn verliebt. Nur ihn wollte ich. Ich konnte an nichts anderes denken. Immer sah ich ihn vor mir und heute Nacht hätte er mir um Haaresbreite gehört. Doch dann kam diese ... diese ... Amazone und nahm ihn mir weg.«
    Den Gefährten stockte der Atem. Abgesehen von Maris Schluchzen waren alle still.
    »Deshalb hast du uns zu dir eingeladen? Deshalb dies alles?«, fragte Agaldir mit ruhiger Stimme.
    »Ja«, schluchzte Mari. »Ich dachte, wenn ich Connor bei mir habe, kann ich ihn für mich gewinnen.«
    »Und dafür musste Lysa sterben?«, zischte Connor. Auf der Stirn des Hünen traten Adern hervor, seine Wangenmuskeln zuckten.
    Bama schüttelte den Kopf. »Noch mal ganz langsam, damit ich das richtig verstee ... du hast Lysa getötet, damit sie dir aus dem Weg ist? Um Connor zu kriegen und hast nicht daran gedacht, dass

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