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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Gesetze, die Verbindungen unter Geschwistern verboten. Hatten diese hier überhaupt Gültigkeit? Wohl nicht, andererseits konnte sie sich der Vernunft nicht entziehen. Es hatte seit zu vielen Generationen Missgeburten gegeben. Der Grund dafür war klar, also waren die Gesetze richtig.
    Und dann war da noch der Dämonenmann!
    Er ging ihr nicht aus dem Kopf. Sein Stolz, sein Aufbegehren, seine Unerbittlichkeit, mit der er ihrem Zauber wiederstand, waren beachtlich. So etwas war ihr noch nie wiederfahren. Ein Wesen, das ihren Liebeszauber nicht annahm, durfte es nicht geben. Entweder war er kein Mann oder ...
    »Ich könnte unterliegen«, gab Murgon zu bedenken.
    »Du musst an dich glauben. Die Drachen haben dir neue Stärke gegeben.«
    Der Dunkelelf zog ein betrübtes Gesicht. So hatte Gwenael ihn selten erlebt. Hatte ihm der Kampf gegen den geheimnisvollen Zieldämon den Schneid abgekauft?
    »Ich habe einen Drachen verloren. Sandista wurde von den Barbs getötet.«
    »Rordril und Cybilene haben überlebt. Sag, wie konnte das geschehen?«
    »Rordril missverstand einen meiner Befehle. Das musste mit meiner mentalen Schwäche zusammenhängen. Er überließ Sandista ihrem Schicksal. Es war ein Fehler.«
    »Wer kämpft, kann dabei umkommen, Bruder.«
    »Drachen, Gwenael. Hier handelt es sich um Drachen. Wir reden nicht über irgendwelche Fußsoldaten, sondern über die mächtigsten Wesen, die es gibt. Und diesen kleinen fetten Kerlen gelang es, solch einen Drachen zu töten. Diese Barbs müssen über einen erstaunlichen Willen verfügen.«
    »Einen Willen, den du den Drachen genommen hast. Glaubst du, dass sie sich irgendwann gegen dich auflehnen werden?«
    »Sie haben es schon versucht und es ist ihnen nicht gut bekommen.«
    Gwenael hob die Schultern. »Ich habe versucht, die Drachen zu lesen. Ihre Gedanken sind wie Sümpfe, hin und wieder kommt etwas an die Oberfläche, vieles bleibt verborgen. Noch nie hörte ich ihre Stimmen, es ist, als wenn sie sich selbst unter deinem Einfluss verschließen. Aber eines weiß ich gewiss: Sie erinnern sich daran, dass du sie dem Barden gestohlen hast. Nur deine schwarze Macht hält sie an der Leine. Aber sie sind viel schwächer als du, tröste dich damit. Es wird ihnen nie gelingen, sich gegen dich aufzulehnen.«
    »Ich hoffe, du hast Recht.«
    »Außerdem brachten sie dir das Barbmädchen.«
    Murgon nickte dumpf.
    »Woher wusstest du von ihr?«, wollte Gwenael wissen.
    »Ich wusste es nicht, es war nur eine Schwingung. Ich befahl den Roten, nach einer besonderen Persönlichkeit zu suchen. Ich wusste nicht, was zu finden war, es war eine Eingebung, nein, es war weniger. Es war ein Instinkt.«
    »Du hast dir ein Genie nach Unterwelt geholt. Zwar weiß sie nichts von ihrer Gabe, ahnt bestenfalls etwas, aber wenn wir ihren Geist entsprechend wecken, werden wir eine Verbindung haben, die uns unschlagbar macht. Sie und deine Armee, deine Drachen und ich – wir werden nicht nur über Mythenland regieren, sondern auch über die Götter.«
    Er fuhr hoch. Seine Augen blitzten. Gwenael verstand und sagte mit besänftigender Stimme. »Du, mein lieber Bruder, du wirst regieren.«
    »So ist es, aber zuvor muss ich den Manndämon töten?«
    »Nicht töten, Bruder, das wird dir nicht gelingen. Aber unterwerfen. Er wäre für deine Armee der wahre Anführer. Wenn dieser Dämon dir folgt, wird sich niemand mehr gegen dich stellen.«
    »Es sei denn, die Wächter kehren zurück.«
    Gwenael lachte. »Die Wächter? Wie kommst du darauf?«
    »Sie bauten diese Festung. Sie schufen Unterwelt. Irgendwann verschwanden sie spurlos. Nur die Artefakte weisen auf ihre Existenz hin.«
    »Und warum glaubst du, sie würden zurückkehren?«
    »Auch das ist Instinkt, Schwester. Es ist manchmal, als atme ich ihren Todeshauch. Als höre ich das Wispern ihrer Stimmen. Als spräche Dornotul der Schwarze persönlich zu mir. Ich muss bereit sein, denn wenn er irgendwann vor mir steht, will ich ihm mein e Treue beweisen ...«
    »... und deine Macht abgeben? Das meinst du doch nicht wirklich?«
    Murgon verzog keine Miene.
    Gwenael sagte: »Das sind düstere Träume, Murgon. Sie kehren aus der Vergangenheit zurück und holen dich ein. Lass dich von ihnen nicht quälen. Die Wächter werden genauso wenig zurückkehren, wie du gegen den Zieldämon unterliegst. Ich weiß es, denn ich habe die Steine befragt.«
    »Kinderzauber«, spuckte er aus. »Steine befragen, Orakel legen, das ist was für Gauner und

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