Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
dem du erzähltest, ist der noch da?«, fragte Lysa, zu Bama gewandt. Ihre zwei Begleiterinnen lauschten aufmerksam. Bisher hatten sie keinen Ton gesprochen.
    »Vielleicht ist er in die Crocker gedrungen«, fuhr Bob dazwischen. »Normalerweise sind das sanfte Tiere.«
    »Gezüchtete?«
    »Ja!«
    »Dann ist das in der Tat merkwürdig. Gezüchtete Tiere neigen nicht zu einer Stampede. Über Mythenland liegt definitiv ein grauer Hauch.«
    Noch hatte sie auf Connors Bemerkung nicht reagiert, aber es sah aus, als überlege sie. »Ihr seid sicher, dass es auf Fuure kein Drachenei gibt?«
    Bemtoc verschob seine Lederkappe ein Stückchen und sagte: »Wir können vermuten, dass die Drachen dieses Ei suchten. Sie drangen in die Trollhöhlen ein, soweit es ihre Körpergröße zuließ. Haben sie etwas gefunden? Ich weiß es nicht!«
    »Ich wundere mich, dass sie auf der Zwergeninsel suchten«, sagte Börre. Sie schnaubte sich die Nase und ein Pfriem platschte in den Sand. »Wissen sie selbst nicht, wo das Ei ist oder gibt es mehrere?«
    »Mmpf!«, sagte Bob. »Das könnte zumindest ein Grund sein, warum sie so wüteten. Allerdings erklärt das noch nicht, warum sie Bluma entführten.«
    »Ihr wollt also ein Boot bauen, um nach Bluma zu suchen?«, fragte Lysa.
    »Ja, so ist es«, bestätigte Biggert.
    »Und ihr wollt Rache nehmen?« Ihre Augen blitzten.
    Bob rutschte hin und her. Die Frage war ihm unangenehm. Nein, an Rache hatten sie nicht gedacht. Vergeltung lag nicht in ihrer Natur. Bis jetzt nicht.
    »Wasser haftet nicht in den Bergen ...«, seufzte Biggert und alle sahen ihn neugierig an. Was meinte er damit? »Ebenso wenig wie Rache an einem großen Herzen! So sind wir Barbs.«
    »Das mag man sehen wie ihr«, gab Lysa zurück. »Andererseits ist Rache auch eine Art wilder Justiz, deshalb ist es wichtig, sie auszuleben. Sie befreit die Seele.«
    »Bisher hat Rache jeder Seele geschadet«, murmelte Biggert.
    »Dass es so etwas gibt ...«, wandte eine der zwei Amazonen ein, die bisher nichts gesagt hatten.
    »Ein Volk der Liebe«, fügte die andere hinzu.
    »Nein, das sind wir nicht. Das ist übertrieben«, sagte Bob. »Aber wir konzentrieren uns auf das Wichtige. Und das bedeutet, wir wollen Bluma finden.«
    Lysa musterte einen nach dem anderen. »Ihr seid euch darüber im Klaren, dass ihr vielleicht Blut vergießen müsst? Dass ihr mit eurem Leben spielt? Die Suche wird lange dauern.«
    »Unn wenn wir Glück ham, finden wir’n Ei«, ließ Connor sich vernehmen. Er verdrehte die Augen und grinste einfältig. »Alscho – nehmt ihr uns mit?«
    Er sprach aus, was alle dachten, auch wenn seine Worte schwer zu verstehen waren.
    Lysa nickte. »So sei es. Zumindest für eine Überfahrt nach Dandoria, denn das ist unser nächstes Ziel. Wir werden noch heute die Insel durchsuchen. Ich habe neun treue Begleiterinnen an Bord, davon eine, die Schwingungen lesen kann. Sie alle werden ausschwärmen und suchen. Ich lasse drei von ihnen bei euch. Sie werden euch helfen, das Dorf wieder aufzubauen. Auf unserer Rückreise holen wir sie wieder ab. Wer von euch würde an Bord kommen?«
    Alle Hände flogen hoch, wirklich alle!
    Lysa lachte. »Das ist unmöglich.«
    Bob erinnerte sich seiner Stellung als Häuptling und zählte auf: »Bama, mein Weib, Connor, der vermutlich ein Barbar ist, Bemtoc, unser Heiler und ich.«
    »Nur vier?«
    »Ja, Lysa. Niemand sonst soll in Gefahr gebracht werden.«
    »Kennt ihr euch mit Seefahrt aus?« Die Amazone beantwortete sich die Frage gleich selbst. »Nein, vermutlich nicht, denn ihr habt keine Boote ...«
    »Unser Fischer hatte eines. Ein kleines«, sagte Bemtoc.
    »Wir lernen schnell«, gab Bob zurück.
    »Ich komme mit, Lord von Fuure«, sagte Biggert.
    »Wer wird während deiner Abwesenheit die Kinder unterrichten?«, wollte Bob wissen.
    »Ich hätte eine Idee, wie der Unterricht gewährleistet ist ...«
    »Nein!«, machte Bob klar. »Das Dorf benötigt dich hier. Nur du weißt, wie man viele Dinge bewerkstelligt. Wir alle hier vertrauen dir. Wir alle.«
    Biggert sah aus, als überlege er, ob er grinsen oder brummeln sollte und sein Gesicht zog sich in die Breite. »Ich werde sowieso seekrank – glaube ich.«
    »Wann krich ich endlisch schöne Schuhe?«, platzte Connor dazwischen und wackelte mit seinen Zehen.
    Die schöne Amazone tastete nach ihrem Köcher, der über ihrer Schulter hing, und hob ihren Bogen auf. »Ich danke euch für das köstliche Mahl. Wir werden nun die Insel erforschen. Heute Abend

Weitere Kostenlose Bücher