Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
zwei tote Crocker. Wir sollten ein Festmahl bereiten«, beschloss Bob. »Wir hoffen, ihr nehmt daran teil?«
»Gerne«, gab die Rothaarige zurück, während ihre zwei Kameradinnen schwiegen.
Ein paar Barbs wurden losgeschickt, um die toten Crocker zu entbeinen, vor allen Dingen die schmackhaften Oberschenkel wurden aus den Tieren geschnitten.
Währenddessen nahmen die Amazonen das Dorf in Augenschein. Lydia schüttelte den Kopf. »Das ist grauenvoll. Sie haben gewütet wie Bestien.«
Bob neben ihr bestätigte das. »Sie sind Bestien!«
»Dafür muss es einen Grund geben und wir meinen, den Grund zu kennen.«
Bob fügte hinzu: »Ein sterbender Troll meinte, die Drachen hätten etwas gesucht.«
»Ja, Häuptling Bob. Das haben sie«, bestätigte Lydia.
Bald drehte sich Fleisch an einem Spieß und Bier wurde ausgeschenkt. Die Amazonen besichtigten den Strand und die Grabstätten, den Platz, wo der Drache begraben worden war und die Drachenhaut unter dem Sand wartete, sie gaben Ratschläge, wie man Drachenhaut behandelte und hatten für jeden ein freundliches Wort.
Sie schienen längst nicht so gefährlich zu sein, wie man von ihnen sagte, zumindest nicht, wenn sie mit Barbs sprachen. Gegenüber Connor hielten sie Distanz und musterten den großen Mann nur aus den Augenwinkeln. Der Barbar bekam eine Gänsehaut und fragte sich, ob Planungen im Gange waren, um sich seiner zu bedienen. Was er grundsätzlich nicht ablehnen würde, denn alle drei Frauen waren wunderschön, geschmeidig und sehr, sehr weiblich. Das, vermutete Connor, war das Problem an der Sache. Amazonen waren wie Spinnen, denen die Männchen nicht widerstehen konnten - um schließlich dabei umzukommen. Also konzentrierte er sich auf etwas anderes und drehte den Spieß. Er trank zwei Humpen Bier und das Gebräu stieg ihm in den Kopf.
Schließlich saßen alle zusammen und feierten die Retterinnen.
Besonders die Barbfrauen hatten große Augen und manch eine sah neidisch drein. Das waren selbstbewusste Frauen, die sich keinem Mann unterordneten. Zwar waren die Frauen der Barbs nicht ohne, aber mit den Amazonen konnten sie nicht mithalten.
»Wo kommt ihr her?«, fragte Bama das, was alle wissen wollten.
»Wir sind mit unserem Schiff, der Wing gekommen und haben im Norden von Fuure in einer Bucht geankert«, sagte Lysa. »Wir durchstreiften die Insel und kamen rechtzeitig, um den beiden Helden zu helfen.«
Connor grunzte und trank einen Humpen.
Ein weggeflogenes Axtblatt! Das ist ein Witz!
»Und was führt euch zu uns?«, fragte Biggert.
»Wir suchen ein Drachenei«, gab Lysa zurück. »Unser Stamm ist krank. Viele von uns leiden. Unsere Heilerin benötigt die Schale eines Dracheneis, um ein Gegenmittel herzustellen. Gelingt uns das nicht, wird es bald keine Amazonen mehr geben. Durch Zufall erfuhren wir, dass Drachen unterwegs sind. Sie zogen einen Schweif der Zerstörung hinter sich her. Sie töteten auf Gidweg, der Insel der Zwerge, viele von ihnen und hinterließen Schutt und Asche, genauso wie bei euch.«
Bob stöhnte. »Umso besser, dass wir einen von ihnen töteten!«
»Ihr müsst sehr tapfere Leute sein. Einen Drachen zu töten ist ein schwieriges Unterfangen. Wer von euch ist der Held?«
Bob schnaufte. »Nun, eigentlich haben wir das gemeinsam gemacht, aber den Hammer habe ich geschwungen.«
»Dasch kanscht du bescher als mit Pfeil un Bogen umgehn«, nuschelte Connor, der sich wieder einen Humpen aus der großen Kanne füllte.
Bob zog ein Gesicht.
Lysa lächelte. »Ihr habt euch nichts vorzuwerfen. Es ist eine tapfere Tat, sich einer Herde Crocker entgegen zu stellen. Außerdem glaube ich, dass in dir, Häuptling Bob, ein wahrer Krieger steckt.«
Bob wurde rot und Connor kicherte.
Bama berichtete, nicht ohne Tränen zu vergießen, was mit ihrem Sohn, anderen Barbs und Bluma geschehen war. Sie berichtete außerdem, dass sie planten, ein Segelboot zu bauen.
Lysa nagte an einem Knochen und zog die Augenbrauen zusammen. »Sie wurde entführt? Warum?«
»Das wissen wir nicht!«
Lysa schüttelte den Kopf. »Wenn wir euch helfen können ...«
»Nehmt unsch auf euerm Schiff mit!«, platzte Connor heraus und warf mit einer fahrigen Geste seinen Humpen um. Lysa musterte ihn und verzog das Gesicht. »Säuft er immer so viel?«
Die Barbfrauen fuhren hoch. Nein, nein, das sei nicht so. Er sei ein guter Kerl, einer, dem man vertrauen könne, zwitscherten sie durcheinander. Connor zog eine Fratze und Lysa blickte weg.
»Und der Ärger , von
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