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Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Parker
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daran glauben wollte, sondern weil mich Phantastisches an sich interessiert.”
    „ Und deshalb wirst du auch verstehen, daß Ellen in großer Gefahr ist!”
    „ In Gefahr? Aber wieso? Wegen dem Professor oder was? Ich verstehe ganz und gar nicht...”
    „ Ich weiß nicht, warum. Es ist nur... ein Gefühl.”
    „ Was für ein Gefühl?”
    „ Eins, auf das ich mich stets verlassen kann. Es hat mich nur ein einziges Mal im Stich gelassen – damals, als mein Mann ums Leben kam.”
    „ Ellen hat es erwähnt...”
    „ Aber sie weiß nichts von diesem Gefühl in mir. Wahrscheinlich hat sie dieselbe Gabe, und jetzt mache ich mir bittere Vorwürfe, weil ich sie nicht rechtzeitig darauf vorbereitet habe, daß sie damit umzugehen weiß.”
    „ Wieso hat dieses Gefühl Sie damals im Stich gelassen?” erkundigte sich Peter lauernd.
    „ Wegen Ellen! Ihr ging es auf einmal so schlecht, daß ich das Schlimmste befürchten mußte. Ich spürte selber, wie schlecht es ihr ging. Das hat alles andere überdeckt, sonst hätte ich meinen Mann niemals allein fahren lassen. Ich hätte gewußt, daß ihm etwas Schlimmes widerfährt!”
    „ Tatsächlich?” wunderte sich Peter. „Aber welche Gefahr sollte Ellen denn nun drohen? Sie hat mich angerufen, weil der Professor eine Übersetzung von ihr braucht, aus dem Russischen.”
    „ Vielleicht ist es eine Schrift, die Ellen gefährlich werden kann?” Kara Kioto hob in einer hilflos anmutenden Geste die Hände und drehte die Handinnenflächen nach oben. „Was weiß denn ich?“
    „ Eine gefährliche Schrift? Wie könnte eine Schrift denn gefährlich werden?“
    „ Ich dachte, du hast dich mit Mythologien beschäftigt?”
    Er winkte ab.
    „ Ach, ja, aber geglaubt habe ich natürlich nie daran. Nehmen wir doch lieber an, die Gefahr geht von was anderem aus. Ich traue dem Professor zwar nichts Gewalttätiges zu...”
    „ Vor allem hätte er ja wohl nicht zugelassen, daß sich Ellen vorher noch bei dir abmeldet, nicht wahr?”
    „ Das obendrein. Aber vielleicht droht eher dem Professor eine unbekannte Gefahr, und Ellen zieht er ungewollt mit da hinein?”
    „ Ja, das könnte es sein!” rief Kara Kioto aus. Neue Hoffnung schwang darin mit.
    Peter erhob sich.
    „ Also gut, was soll ich tun?”
    Auch Kara Kioto stand auf.
    „ Du nicht allein: Ellen ist meine Tochter!”
    „ Nein, ich gehe ohne Sie!” Das klang so bestimmt, daß es keine Widerrede duldete. „Wenn es wirklich gefährlich wird – wie auch immer -, bin ich besser solo.”
    „ Du traust mir wohl gar nichts zu?”
    „ Das hat damit nichts zu tun, aber ich möchte mich nicht auch noch um Sie sorgen müssen!”
    „ Bitte, höre auf, mich zu siezen. Sage einfach Kara zu mir.”
    „ Keine... Distanz mehr?”
    „ Ist doch sowieso zwecklos. Niemand kann seinem Schicksal entgehen. Du genauso wenig wie ich. Wer weiß, vielleicht sind auch wir uns schon einmal begegnet, in einem früheren Leben? Vielleicht war ich dann ebenfalls die Mutter von Ellen, obwohl sie damals anders hieß?”
    „ Kann schon sein.” Er versuchte ein Lächeln, aber die Sorge um Ellen überwog und verwandelte sein Gesicht eher in eine verzerrte Grimasse.
    „ Weißt du denn, wo der Professor hin will?”
    „ Nein, nicht genau, aber es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder er bringt sie erst hierher oder nimmt sie gleich mit zu sich heim. Bringt er Ellen her, kannst du dich um sie kümmern, Kara.”
    „ Ich glaube kaum, daß es so kommt. Ich spüre deutlich, daß etwas ganz anderes geschieht.”
    „ Dann kann es nur sein, daß er sie mit sich nach Hause nimmt. Wegen den Übersetzungen halt. Aber ich weiß vage, wo sich seine Villa befinden muß. Soviel weiß sowieso fast jeder auf dem Campus. Professor Brook ist ein Kuriosum, das jeder kennt. Viele gehen nur in seine Vorlesungen, damit sie anschließend etwas zu lachen haben, obwohl es nicht oft vorkommt, daß er seine okkulte Seite deutlich genug herauskehrt. In seinem Fachgebiet jedenfalls gilt er als absolute Kapazität. Sonst hätte er wohl niemals den Lehrstuhl in Oxford erhalten...”
    „ Viel Glück!” wünschte Kara Kioto.
    „ Was sagt dein Gefühl?”
    „ Ich spüre, daß ich ruhiger werde und denke mir, es ist die richtige Entscheidung. Trotzdem wäre ich lieber mit dabei.”
    „ Sagt dir dein Gefühl nicht auch, daß es besser ist, wenn ich allein fahre?”
    Sie schlug die Augen nieder.
    „ Eigentlich schon!”
    „ Na, also...”
    Er wandte sich ab und eilte zur Tür. Dort

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