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Im Schatten der Königin: Roman

Im Schatten der Königin: Roman

Titel: Im Schatten der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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ihre Verbindung mit Lord Robert drohe. Dass Lord Robert sich zum Herrn über Königreich und Königin gemacht habe. Von Lord Robert sagte er zweimal, der wäre im Paradies besser aufgehoben als hier, und zuletzt sagte er, dass Lord Robert und die Königin planten, Lord Roberts Gemahlin umzubringen. Zu diesem Zwecke habe Lord Robert in die Welt gesetzt, sie sei krank, aber sie sei mitnichten leidend, sondern nehme sich im Gegenteil in Acht, nicht vergiftet zu werden, und glaube, ihre Ermordung stünde unmittelbar bevor. Wenn ich gestern nicht übel träumte, als ich in Eurem Haus war, dann, Sir William, waren das die Worte, die der spanische Botschafter an seinen König schrieb, zusammen mit dem Bericht darüber, wie der Tod von my lady Amy nur wenige Tage nach diesem Gespräch tatsächlich dem Hof gemeldet wurde.«
    Cecil seufzte leise, ganz leicht. »Habt Ihr die Abschrift hier?«, fragte er, immer noch in dem gleichen ruhigen, gesetzten Tonfall, in dem er stets zu sprechen pflegte.
    »Nein«, entgegnete ich. »Ich werde Euch auch nicht sagen, wer sie hat, doch diese Person hat Anweisung, sie der Königin nach meinem eigenen Ableben zu übergeben oder nach meinem plötzlichen Verschwinden. Ich bin alles andere als jung, Sir William, und Ihr solltet darum beten, dass mich mein Herz in den nächsten Jahren dennoch nicht im Stich lässt oder ein Schiff mit mir an Bord untergeht.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. »Aber Ihr habt sie der Königin nicht gleich gezeigt«, stellte er fest. »Warum nicht, Mistress Ashley, wenn Ihr nun einmal die Partei gewechselt habt und zu Robin Dudley übergelaufen seid?«
    »Für mich gibt es nur eine Partei«, warf ich ihm kühl entgegen. »Die der Königin. Und das Warum ist eine Frage, die Ihr mir beantworten solltet, nicht ich Euch.«
    »Aber Mistress Ashley, die Antwort kennt Ihr doch bereits«, gab er verwundert zurück. »Habe ich es Euch nicht bei unserem letzten Gespräch erklärt, und wart Ihr da nicht meiner Meinung? Manche Dinge mögen hübsch anzusehen sein, aber sie sind in ihrer Wirkung schädlich. Robin Dudley gehört weiß Gott dazu. Ich musste sicherstellen, dass er niemals König von England werden wird, und das ist nun geschehen. Ganz gleich, ob die Geschworenen ihn schuldig sprechen oder nicht, die öffentliche Meinung hat es längst getan, und diese Königin ist nicht wie ihre Schwester. Wenn sie wählen muss zwischen einem Mann und der Krone, wird sie immer die Krone wählen.«
    Ich faltete meine Hände in meinem Schoß zusammen. »Und was«, fragte ich, »wird sie dann Eurer Meinung nach als Nächstes tun?«
    Noch immer gegen die Tür gelehnt, zuckte er mit den Achseln. »Nun, da sie ihn nie heiraten kann und die Aussicht auf eine Krone ihm damit auf immer verwehrt ist, wird er in der Versenkung verschwinden. In ein paar Jahren, wenn der Frieden gesichert ist, wird England eine vernünftige Allianz mit einem der Länder auf dem Kontinent eingehen, und die Königin wird dem Land einen Erben schenken.«
    Ich dachte daran, was Elizabeth mir über ihr irrsinniges Vorhaben erzählt hatte, ehelos und doch nicht ohne Robin Dudley zu bleiben. Nun bin ich vielleicht zu alt, um so einen Plan zu billigen, doch während ich William Cecil in seiner klugen Selbstzufriedenheit musterte, erschien mir das Vorhaben meines Mädchens mit einem Mal nicht mehr nur verstörend; nein, ich hoffte – so unerhört und noch nie dagewesen es auch war –, es möge ihr gelingen.
    »Und da seid Ihr Euch sicher?«
    »Selbstverständlich«, sagte er. »Was sonst könnte geschehen?« Er trat auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Ihr und ich, Mistress Ashley, wollen nur das Beste für die Königin. Was könnte es Besseres für einen Herrscher geben als ein blühendes Land, und Besseres für eine Frau als eine glückliche Ehe mit zahlreichen Kindern? Das ist die Welt, wie Gott sie gewollt hat. Und manchmal kostet es leider Opfer, um sie zu erreichen.«
    »Ja«, sagte ich langsam, »das tut es wohl.«
    »Dann gebt mir die Abschrift, Mistress Ashley.«
    »Ich fürchte, Euer Opfer wird darin bestehen, mit der Ungewissheit zu leben, was aus dieser Abschrift geworden ist und ob die Königin sie je zu Gesicht bekommt, Sir William«, sagte ich kühl.
    Er zog seine Hand zurück, und sein Gesicht verschloss sich. Dann nickte er, und wandte sich der Tür zu.
    »Noch eines«, sagte ich, und er blieb stehen. »Habt Ihr eigentlich bei alldem je

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