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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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strömten.
    Gott helfe ihm, aber es hätte ihr in der Krypta gefallen.
    Dieser unerwünschte Gedanke ließ ihm die Galle hochkommen, und schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Er griff hastig nach ihrem Nachthemd. »Zieh dich an.«
    Der herbe Befehl war nach dem langen Schweigen so schockierend, daß Chloe keine Anstalten machte, das Kleidungsstück von ihm entgegenzunehmen. Sie lag bewegungslos da und sah zu ihm auf, Enttäuschung verdrängte das weiche Leuchten aus den blauen Tiefen ihrer Augen.
    Hugo ließ das Nachthemd auf ihren Bauch fallen. »Zieh dich an!« wiederholte er. »Und dann geh nach oben in dein Zimmer.« Er wandte sich ab und zog mit zitternden Händen seine Hose hoch. Voller Schreck und Unglauben setzte sich Chloe auf. Dann saß sie nur da, hielt ihr Nachthemd auf den Knien und war zu verblüfft, um sich zu bewegen.
    Hugo drehte sich heftig um. »Hast du nicht gehört?« Rauh zog er sie auf die Beine. »Ich hab’ dir gesagt, du sollst das anziehen.« Er nahm ihr Nachthemd, zog es über ihren Kopf und schob ihre Arme in die Ärmel. »Jetzt geh in dein Zimmer.«
    »Ich verstehe nicht«, flüsterte sie, kreuzte die Arme vor der Brust und bedeckte ihren Busen. »Was habe ich getan?« Sie schrak zusammen angesichts seines Blicks, aus dem Schlangen des Zorns und des Abscheus sie anzischten.
    »Hinaus! Sofort.«
    Sie rannte aus dem Zimmer, Dante dicht hinter ihr.
    Hugo stand da und starrte in den leeren Kamin. Seine Gedanken überschlugen sich. Vielleicht war gar nichts passiert. Vielleicht hatte er sich in seinem Alkoholdunst das alles nur eingebildet. Manchmal spielte einem der Brandy solche Streiche, so daß er nicht immer wußte, was Wirklichkeit und was Phantasie war.
    Aber Leugnen war der Trick eines Kindes, sich vor den Folgen seines Tuns zu drücken, und kurz darauf ging er und machte die Tür zu, die Chloe aufgelassen hatte. Er sah zur Seite, wo das Sofa stand. Auf dem verblaßten Samtkissen, auf dem sie gelegen hatte, war ein dunkler Fleck.
    Er setzte sich ans Klavier und starrte mit leerem Blick hinaus zum Himmel, der sich gerade zu röten begann. Chloe war nicht verantwortlich. Ihr verführerisches Verhalten war das eines jungen Mädchens gewesen, wie ein Vogel, der seine Flügel erprobt. Sie kannte ihre Kräfte genausowenig, wie sie wissen konnte, daß man Gefühlen, die einem noch nie begegnet waren, nicht sofort nachgeben durfte. Er wäre eigentlich dafür verantwortlich gewesen, daß sie lernte, sich zu beherrschen. Eine scharfe Zurechtweisung hätte die Sache ein für allemal beendet... Statt dessen ...
    Hugo nahm die Brandyflasche und schleuderte sie an die Wand.

KAPITEL 7
    »Wie ist es möglich, im Namen der Götter, daß ihr drei gesunden, kräftigen Idioten es nicht schafft, eine siebzehnjährige Göre zu
    fangen?«
    Jasper Gresham starrte ungläubig die drei Männer an, die, in der Kühle des Morgens eng zusammengekauert, vor ihm auf dem Hof von Gresham Hall saßen.
    »Es war nicht unsere Schuld, Sir.« Jethro Grant, der einzige von den dreien, der noch aufrecht stehen konnte, sprach jetzt für seine Gefährten. »Das war dieser Höllenhund, er hat Jake in den Arm gebissen, bis auf den Knochen. Und wir hatten auf der Straße auch keinen Mann mit einem Messer erwartet.« Seine Stimme bekam einen vorwurfsvollen Klang. »Sie haben nichts davon gesagt, daß sie einen Bewacher bei sich haben würde, Sir Jasper. Ned hat ein ganz schön tiefes Loch in der Schulter ... mit Verlaub, Sir.«
    Jaspers undurchdringlicher Blick maß den Mann vor sich, und Jethro schauderte, räusperte sich und ließ die Schultern hängen.
    »Und wessen Messer hat dieser starke Angreifer benutzt?« wollte Jasper wissen. »Mach keine Ausflüchte für eure Unfähigkeit. Es war eine ganz einfache Aufgabe, und ihr habt sie verpatzt.« Er wandte sich ab.
    Jethro sah in Panik seine beiden verwundeten Spießgesellen an. Dann sprach er noch einmal, diesmal klang seine Stimme schrill. »Sir Jasper ... Sir, was ist mit unserem Geld? Eine Guinee pro Mann haben Sie versprochen.«
    Jasper drehte sich heftig um, und Jethro schien zu schrumpfen, als der leere, ausdruckslose Blick ihn traf. »Ich bezahle für geleistete Arbeit, nicht für die Unfähigkeit von drei Narren. Verschwindet von meinem Grund und Boden.«
    »Aber Sir ... Sir ... Ned kann nicht arbeiten mit dem Loch in der Schulter, und er hat ein paar Mäuler zu stopfen ... sechs Sir, und das nächste ist unterwegs.«
    »Verschwindet, ihr drei, bevor ich die Hunde

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