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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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ich schon die ganze Zeit. Und ich bin nicht dafür, sich an Untergebenen zu rächen.«
    »Die Männer mit Dante?« Chloe blieb stehen und sah ihn an. »Sie meinen ... sie wollten mich und nicht Dante?«
    Hugos Lippen verzogen sich amüsiert über Chloes Erstaunen. »So seltsam dir das erscheinen mag, Mädel, ich glaube doch, daß du eine wertvollere Beute bist als der Köter ... womit ich nichts Schlechtes über Dantes Abstammung sagen will, aber ...«
    Seine spöttische Bemerkung hob ihre ernste Stimmung ein wenig. »Was sollten sie denn von mir wollen?«
    »Du bist eine wohlhabende junge Frau. Jasper würde es gern sehen, daß dein Vermögen in der Familie bleibt.«
    »Indem er mich mit Crispin verheiratet«, stellte sie fest. Sie trat mit finsterer Miene gegen einen Kieselstein. »Er kann mich doch nicht zwingen, ihn zu heiraten?«
    »Nein, nicht, solange ich in der Angelegenheit noch mitzureden habe«, meinte Hugo ruhig. »Aber wenn er dich erst einmal in den Händen hat, könnte er es zumindest versuchen.«
    Chloe bedachte dies schweigend. Sie kamen zu dem Garten, wo sie Maid Marion angebunden hatte, und sie entzog ihm ihre Hand.
    »Wo gehst du hin?«
    »Mein Pferd holen ... oder besser gesagt Jaspers Pferd. Sie haben doch nicht geglaubt, daß ich Ihr Pony reite, oder?«
    Hugo wurde klar, daß er darüber gar nicht nachgedacht hatte. Und als er das Tier sah, daß sie am Zügel führte, pfiff er anerkennend. »Edel.«
    »Ja, sie stammt von Red Queen und Sherrif ab ... den Hengst kenne ich, die Stute nicht. Sherrif ist der Stolz von Jaspers Pferdezucht.« Sie streichelte den Hals der Stute. »Sie hat ganz schön Angst bekommen, ist aber jetzt wieder ruhiger geworden.«
    Hugo runzelte die Stirn. »Wir müssen sie zurück nach Shipton bringen.«
    »Ich habe Crispin gesagt, daß er Jasper sagen soll, ich könne sie nicht als Geschenk akzeptieren, würde sie aber gern kaufen«, teilte ihm Chloe mit.
    »Ach ja?« Er hob die Augenbrauen. Das schien ein passender Augenblick zu sein, um ihr seine neuen Ansichten zu seiner Vormundschaft mitzuteilen. »Und wer hat dir erlaubt, eine solch wesentliche Entscheidung zu treffen? Dürfte ich Sie daran erinnern, Miss Gresham, daß Ihr Vermögen von mir verwaltet wird und ich auch entscheiden werde, ob Sie Geld ausgeben oder nicht!«
    »Aber das ist dumm, wenn wir doch beide wissen, daß das Pferd ein guter Kauf wäre und ich kein -«
    Hugo brachte sie mit einem erhobenen Zeigefinger zum Schweigen. »Mag sein, daß du dir dessen nicht bewußt bist, Chloe, aber du sitzt schon ziemlich in den Nesseln. Ich würde an deiner Stelle nicht noch weiter darauf herumreiten, solange du mir noch ein paar Erklärungen abzugeben hast.«
    Chloe biß sich auf die Lippe. »Ich dachte, Sie wären mir nicht mehr böse nach all dem, was hier geschehen ist.«
    »Was hier geschehen ist, hat nichts damit zu tun, wie und warum du mittendrin bist.« Er faßte sie um die Taille und hob sie auf ihr Pferd. »Das werden wir in aller Ruhe in Girton’s Kaffeehaus besprechen.«
    »Aber ich habe Ihnen doch eine Nachricht hinterlassen, damit Sie sich keine Sorgen machen«, meinte sie, als er ebenfalls auf sein Pferd stieg.
    »Das werde ich berücksichtigen. Aber wieviel Gewicht hat das, wenn man bedenkt, daß ich aus meinem Bett springen und hinter dir herjagen mußte, ohne einen Schluck Kaffee und eine Gelegenheit zum Rasieren zu bekommen?«
    Das klang in Chloes Ohren nicht allzu vielversprechend. Sie warf ihm einen Seitenblick zu. Er sah wirklich aus, als brauche er unbedingt heißes Wasser und ein Rasiermesser.
    »Ich habe mich selbst in Sicherheit gebracht«, deutete sie an.
    »Wenn du getan hättest, was man dir gesagt hat, wäre das gar nicht nötig gewesen.«
    Chloe verfiel in erwartungsvolles Schweigen.
    In Girton’s Kaffeehaus waren kaum Gäste. Die ganze Stadt schien unter Schock zu stehen, Menschen versammelten sich in kleinen Gruppen an den Straßenecken oder in Torwegen. Mr. Lampton grüßte seine Gäste ohne große Geste und fragte sofort, ob sie auch auf St. Peter’s Fields gewesen seien. Hugo erzählte ihm, was er wußte.
    »Oje, das ist wirklich kaum zu glauben«, sagte Lampton und schüttelte den Kopf. »Das wird den Leuten erst richtig einen Floh ins Ohr setzen.«
    »Sie haben den Redner festgenommen.« Ein Mann mit erschöpfter Miene erschien an der Tür, in der Hand eine Keule. »Die Leute sammeln sich bei der Hauptkirche.« Nachdem er dies verkündet hatte, verschwand er wieder, um auch

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