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Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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erst mal mit ordentlich Shampoo das mexikanische Lachgras aus dem Haar.«
    »Mannomann, so was von Arsch offen. Wo haben die einen wie Sie bloß aufgetrieben?«
    Ich ging zurück zu meinem Wagen und stieg ein.
    »Hören Sie, vielleicht kann ich mich dem Gericht gegenüber gefällig erweisen«, sagte Elrod Sykes.
    »Was?«
    »Nennt man das nicht so? Da ist doch nichts Schlechtes dran, oder? Mann, ich sag’s Ihnen, jetzt verhaftet zu werden ist wirklich das letzte, was ich brauche.«
    »Die wenigsten Menschen, die sich vor einem Richter wiederfinden, haben damit gerechnet«, sagte ich und ließ den Motor an.
    Er schwieg, während ich wendete, um zum Revier der städtischen Polizei zu fahren. Er schien angestrengt über etwas nachzudenken. Dann sagte er: »Hören Sie mal zu. Ich weiß, wo eine Leiche liegt. Ich hab sie gesehen. Niemand hat mir geglaubt, aber ich hab das vermaledeite Ding gesehen. Tatsache.«
    »Sie haben was gesehen?«
    »Einen Farbigen, ich meine, einen Schwarzen, so sah es jedenfalls aus. Nur ein großes, trockenes Netz aus lauter Haut, und drin Knochen. Wie ein großes Rattennest.«
    »Wo war das?«
    »Draußen im Atchafalaya-Sumpf, vor ungefähr vier Tagen. Wir drehten ein paar Szenen in der Nähe eines Indianerreservats, so was in der Art. Ich bin da hinter so ’n paar Trauerweiden verschwunden, um mal zu pinkeln, da hab ich ihn gesehen. Er ragte aus einer Sandbank.«
    »Und bis zu diesem Augenblick hielten Sie es nicht der Mühe wert, das zu melden?«
    »Ich hab’s Mikey gesagt. Der meinte, es sind wahrscheinlich Knochen, die aus einem indianischen Grabplatz herausgespült worden sind, so was in der Art. Mikey kann ziemlich stur sein. Er hat gesagt, das allerletzte, was wir jetzt brauchen, wäre Ärger mit der Polizei oder Archäologen von irgendeiner Uni.«
    »Darüber reden wir morgen, Mr. Sykes.«
    »Sie wollen auch nicht auf mich hören. Aber das macht nichts. Ich hab Ihnen gesagt, was ich gesehen hab. Machen Sie doch damit, was Sie wollen.«
    Er starrte unverwandt durch die Scheibe, von der das Wasser in breiten Schlieren floß. Das attraktive Gesicht wirkte jetzt bläßlich, müde, ernüchtert, als hätte er sich mit dem Szenarium, das nun folgen würde, abgefunden. Ein Szenarium – zwischen Haftformalitäten und Ausnüchterungszelle –, das er nur allzu gut kannte. Ich erinnerte mich an zwei oder drei Episoden, die in den letzten Jahren über die Nachrichtenagenturen die Runde gemacht hatten – eine Prügelei mit ein paar Cops in Dallas oder Fort Worth, ein gewaltsamer Rauswurf aus einem Yachtclub in Los Angeles und eine Festnahme wegen Kokainbesitzes, wo er sich schuldig bekannt hatte. Mir war zu Ohren gekommen, daß junge Böhnchen, Mineralwasser und ein Leben in Nüchternheit der letzte Schrei in Hollywood waren. Allem Anschein nach hatte Elrod Sykes den Trend verpaßt.
    »Tut mir leid, wie war doch gleich der Name?« sagte er.
    »Dave Robicheaux.«
    »Nun, hören Sie, Mr. Robicheaux, viele Leute wollen mir nicht glauben, wenn ich ihnen erzähle, daß ich was sehe. Aber die Wahrheit ist, ich sehe die ganze Zeit bestimmte Sachen, wie Schatten, die sich hinter einem Schleier bewegen. In meiner Familie nennen wir das ›die Gabe‹. Als ich klein war, erzählte mir mein Großvater: ›Mein Sohn, der Herrgott hat dir die Gabe verliehen. Er hat dir ein drittes Auge gegeben, mit dem du Dinge sehen kannst, die andere Leute nicht wahrnehmen. Aber das ist ein Geschenk des Herrn, und du darfst es nie zu etwas anderem einsetzend.‹ Ich habe diese Gabe noch nie mißbraucht, Mr. Robicheaux, obwohl ich eine ganze Masse anderer Sachen getan habe, auf die ich ganz und gar nicht stolz bin. Aber unterm Strich ist es mir egal, ob die Leute denken, ich hätte meinen Schädel mit zuviel Freizeitchemikalien pochiert.«
    »Ah ja.«
    Dann schwieg er wieder. Wir waren jetzt fast beim Gefängnis. Der Wind blies Regentropfen aus den Eichen, und der Mond stanzte einen metallischsilbernen Lichtrahmen um die Umrisse der Gewitterwolken. Er kurbelte das Fenster auf seiner Seite halb runter und atmete den kühlen Duft der Nacht ein.
    »Aber wenn das ein Indianer war, den es aus einer Grabstätte gespült hat, und kein Farbiger, dann frag ich mich, wieso er eine Kette um sich gewickelt hatte«, sagte er.
    Ich trat auf die Bremse und fuhr rechts ran.
    »Sagen Sie das noch mal«, sagte ich.
    »Da war eine verrostete Kette, mit Gliedern so groß wie meine Faust, über Kreuz um seinen Brustkorb gewickelt.«
    Ich

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