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Im Schatten der Pineta

Im Schatten der Pineta

Titel: Im Schatten der Pineta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Malvaldi
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Fernseher. »In meiner Jugend hieß so was noch, die Leute nach Strich und Faden verarschen, aber heute sagt man Astrologie und Wahrsagerei dazu.«
    »Ja, was uns das Fernsehen nicht alles lehrt …«, sagte Pilade mit zufriedener Miene.

Neun
    Driiiiiing.
    Driiiiiing.
    Driiiiiing.
    »Hallo?«
    »Hallo, hier ist Aldo.«
    »Hallo?«
    »Hallo, Massimo, hier ist Aldo. Ich wollte dir nur …«
    »Hallo? Ich verstehe überhaupt nichts.«
    »Massimo, Aldo hier …«, sagte Aldo, lauter diesmal.
    »Sprich doch etwas lauter. Ich verstehe so gut wie nichts.«
    »Mas-si-mo«, brüllte Aldo und betonte jede Silbe, »jemand vom Kommissariat hat angerufen. Sie wollen …«
    »Es nützt nichts, so zu brüllen«, meldete sich Massimos ruhige Stimme zu Wort. »Dies ist ein Anrufbeantworter. Hinterlasst bitte nach dem Signalton eine Nachricht.«
    »Leck mich doch am Arsch«, murmelte Aldo nach einem kurzen Moment der Verblüffung.

    »BarLume, guten Morgen.«
    »Tiziana? Hallo, hier ist Massimo. Ist Aldo da?«
    »Massimo, hier ist der Teufel los. Fusco hat schon mindestens zehn Mal versucht, dich zu erreichen, dann ist er persönlich hier aufgetaucht und hätte um ein Haar deinen Großvater verhaftet. Ich geb ihn dir, er ist hier.«
    »Danke.«
    »Signor Viviani?«
    »Ja, Sie wünschen?«
    »Sie müssen so schnell wie möglich aufs Kommissariat kommen.«
    »Aber sicher. Warum wollten Sie denn meinen Großvater verhaften? Nicht, dass ich es Ihnen verübeln könnte …«
    »Wir sehen uns dann in meinem Büro. Auf Wiedersehen.«

    Na gut, also anziehen, sagte Massimo zu sich. Wenn der Kerl nicht irgendwen nervt, fehlt ihm wohl was.

    Als Massimo das Büro des Kommissars betrat, saß Dr. Carli auf einem Stuhl, und Fusco lehnte mit dem Rücken an der Fensterbank. Beide beantworteten seinen Gruß mit einem Murmeln, Dr. Carli mit einem wohlmeinenden, während sich Fuscos eher wie ein Grunzen anhörte.
    »Setzen Sie sich, bitte.«
    »Salve, Massimo.« Der Dottore stand auf und ging ebenfalls zum Fenster.
    »Wir haben Sie kommen lassen, weil es Neuigkeiten gibt«, sagte Fusco. »Wir sind uns zwar bewusst, dass Sie uns bereits sehr bei den Ermittlungen geholfen haben, sodass die vorschnelle Anklage eines Unschuldigen verhindert werden konnte. Im Übrigen können Sie natürlich keine offizielle Rolle dabei spielen und doch …«
    »Und doch?«
    »Es ist so, dass … nun ja, es hat sich herausgestellt, dass die Menschen Ihnen vertrauen, wie sonst hätten Sie an Informationen zu dem Fall gelangen können, die nicht einmal zu uns vorgedrungen sind, also …«
    Das ist dir wohl peinlich, was? Du Armer, ich kann’s dir nachfühlen, dachte Massimo zufrieden.
    »Messa hat gestanden, wo er zum Zeitpunkt des Mordes war. Scheint, dass der Junge, der offensichtlich zu viel Geld in der Tasche hat, sich die Nase gern mit einem Mittelchen freipustet, das laut Gesetz nicht als Medikament zugelassen ist.« Der Tonfall des Dottore, der das Gespräch an sich gerissen hatte, war verächtlich. »Und wenn er von Zeit zu Zeit diesem Klecks Vogelmist, den er anstelle von Hirnmasse im Kopf hat, etwas Aktivität verschaffen will, muss er sich im Dunkeln mit gewissen Kumpels treffen, die ihm etwas von dem weißen Pulver verkaufen. Und genau das hat er neulich getan, wie er uns erzählte.«
    »Er hat uns auch verraten, wer ihm an dem fraglichen Abend das Kokain verkauft hat«, meldete sich Fusco zu Wort. »Ein kleiner Dealer, der uns schon seit Langem bekannt ist. Es dürfte nicht schwer sein, dieses Alibi bestätigt zu bekommen, auch wenn sich der Dreckskerl anfangs ein bisschen zieren wird, wie ich fürchte. Der Junge, so scheint es, ist also aus dem Schneider, auch wenn ich ihn gern eigenhändig auf die Folterbank spannen würde, wenn man bedenkt, wie viel Zeit wir seinetwegen vertan haben, aber auch das« – der Kommissar verdrehte die Augen – »ist eine Frage der Perspektive. Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, dass er uns nicht alles gesagt hat, und deswegen muss er sich weiterhin zur Verfügung halten. Aber im Moment stellt sich eine andere Frage. Also …«
    »Folgendes, Massimo«, übernahm der Dottore den Gesprächsfaden und sah Massimo eindringlich an, »ich habe Commissario Fusco weitergegeben, was Sie von den PR-Typen der Disco erfahren haben, und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Informationen Piergiorgio Neri, genannt Pigi, belasten. Darüber hinaus« – er sah Fusco an, der ihm einen aufmunternden Blick zuwarf, um ihm zu

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