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Im Schatten der Schlange

Im Schatten der Schlange

Titel: Im Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Menschen… es ist, als ob das stong-nil-lumen auf eine schreckliche Weise ein zweites Mal entstehen wollte… und ich sah etwas Dunkles die Mauern der Stadt berühren, wie eine breite, schwarze Straße, auf der die Welt keinen Boden hatte… keinen festen Grund. Es ist ein Kreis…«
    »Ein Kreis?« fragte der Schamane atemlos.
    »Einer der Kreise der Finsternis… ihr Zeichen, das sie der Welt aufbrennen… mit dem sie sie brandmarken für alle Zeiten. Ich sah noch einen Kreis, näher an Darain. Er glich dem anderen nicht. Er war ein Gürtel von lebensverschlingenden tödlichen Fallen. Dazwischen war das Land öde.«
    Sie schwiegen schaudernd, als Thonensen endete. Schließlich fragte Nottr: »Müssen wir diese… Kreise… überqueren, wenn wir nach Elvinon wollen?«
    »Sie erstreckten sich, so weit das Auge des Spähers sehen konnte. Ich fürchte, wir haben keine Wahl…«
    »Ist es überhaupt möglich?«
    »Der nähere… ja, vielleicht… mit Seelenwind und Dilvoogs Kräften… und der Hilfe aller Götter, denen das Leben noch etwas bedeutet. Aber den bei Elvinon…« Er schüttelte resigniert den Kopf.
    Nottr stapfte unruhig hin und her. Schließlich hielt er vor dem toten Maschinending an und sagte grimmig: »Ich werde nirgendwo sonst hingehen. Es gibt keinen anderen Weg mehr für mich. Aber es ist mein Weg. Ich mache einen Fehler nicht zweimal. Ich löse die Bande unserer Viererschaft. Jeder mag gehen, wohin er will, und nun für sich selbst kämpfen. Das gilt auch für euch.« Er nickte Calutt und Thonensen zu. »Ihr wart mir alle treue Gefährten…«
    Lella unterbrach ihn mit dem wütenden Knurren, das ihr den Namen Tigerin eingebracht hatte. Keir starrte enttäuscht auf Nottr. Baragg kratzte sich am Kopf. Nottres Ansinnen hatte ihn sogar seinen Hunger vergessen lassen.
    Calutt sagte: »Das ist Unsinn. Du brauchst uns. Und außer dir braucht uns keiner. Weshalb sollten wir uns trennen?«
    Während die anderen noch dankbar nickten, daß ihnen einer so klug aus der Seele gesprochen hatte, ergänzte Thonensen: »Wir waren hier bereit, mit dir zu sterben. Warum sollte das in Elvinon anders sein?«
    Nottr war nicht einer, der mit Gefühlen Versteck spielte. Er grinste erleichtert. Lella entspannte sich und lächelte zufrieden.
    »Wir brauchen Urgat«, sagte Nottr entschieden. »Wir müssen ihn uns holen, bevor wir einen Weg aus der Stadt suchen. Er hat das Schwert, und er hat Mon’Kavaer. Das sind zwei Waffen, auf die ich nicht verzichten werde. Kannst du die Tür öffnen?«
    Thonensen deutete auf den leblosen Späher. »Er hat mir die Kraft dazu gebracht. Und wenn wir sparsam mit ihr umgehen, werden wir noch eine ganze Weile davon zehren können.«
    Während sie die Treppen in die Dunkelheit hinabgingen, fragte Baragg leise: »Magier, du hast gesagt, du hast den Hunger gezähmt. Kann das einer wie ich lernen?«
    »Jeder kann das. Du mußt nur stark genug daran glauben, daß du satt bist. Woran man glaubt, das wird wahr. Das ist ein Urgesetz der Magie.«
    Baragg versuchte es ehrlich, aber er war zu überzeugt von seinem Hunger, um den rechten Glauben zu finden.

3.
    Da die Kraft vorhanden war und Thonensen als Sklave eines Xandors gelernt hatte, sie zu benutzen, bedurfte es keiner Beschwörungen, keiner Formeln, keiner Opfer, nur einer lenkenden Gewalt des Geistes, um die schwere Steintür zu öffnen.
    Calutt beobachtete es voll Bewunderung, Baragg voll der Gewißheit, daß einer, der solches beherrschte, wohl auch seinen Hunger erfolgreich verleugnen konnte.
    Sie blickten vorsichtig hinaus in den düsteren Tempelraum. Doch niemand erwartete sie. Sonnenlicht fiel durch die zerbrochene Eingangstür. Nottres Viererschaft fächerte aus, die Waffen kampfbereit in den Fäusten. Lella schob sich vorsichtig durch das Tor. Aber auch draußen war alles still und verlassen.
    »Haben die uns vergessen?« meinte Lella.
    »Sie konnten nicht herein, also nahmen sie wohl an, daß wir auch nicht raus können«, mutmaßte Thonensen.
    »Wir sind als Mahlzeit für die Geier gedacht«, stimmte Keir zu.
    »Wir sollten vom Essen nicht immer nur reden«, wandte Baragg ein.
    »Hier gibt es keine Geier«, widersprach der Magier.
    »Urgat hätte versucht, uns zu befreien«, sagte Nottr. »Er hätte uns nicht zugewinkt, wenn es anders wäre, nicht so ohne Hohn und Genugtuung. Vielleicht sollten wir ihm eine Chance dazu geben. Er wird die beste Möglichkeit wissen, wie wir ungesehen aus der Stadt kommen. Er wird es nachts versuchen. Es

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