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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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sogar für mich gefreut und war auch ein bisschen stolz auf sich selbst, da sie uns ja die Chance eingeräumt hatte, allein miteinander zu sein. Trotz allem was ich ihr erzählt habe, war sie nach wie vor der Meinung, dass man Eric nicht trauen könne. Da sie jedoch ganz genau wusste, dass sie bei mir da gegen eine Wand redet, ließ sie es gut sein.
    Es war Sonntagnachmittag und wir waren bei mir in meinem Zimmer und redeten natürlich über kommenden Freitag. Jedes Mal wenn ich daran dachte, durchfuhr meinen Körper dieses Kribbeln. Es war keines von diesen mir-steht-was-Schlimmes-bevor-Kribbeln, sondern eher ein Vorfreudekribbeln, mit einem leicht nervösen Unterton. Caitlin gab sich sichtlich Mühe mich zu beruhigen und mir sogar ein wenig Hoffnung zu machen.
    Tante Lori brachte uns selbstgebackene Brownies und Kakao. Wir fühlten uns wieder wie zehnjährige Mädels und erzählten uns Geschichten aus unserer Kindheit. Es war ein richtig schöner, entspannter Tag.
     
    Doch das sollte nicht lange anhalten.
    Als wir am nächsten Tag den Campus betraten, schien alles völlig normal. Wir schlenderten über das Gelände, in unseren Vorleseraum. In den ersten beiden Stunden lag innerbetriebliche Finanzplanung an, was wir beide gerne abgewählt hätten. Doch leider handelte es sich dabei um ein Pflichtfach.
    Schon von Weiten rief uns Tracy Jallows, eine Kursteilnehmerin, völlig verstört entgegen:
    „Am besten dreht ihr gleich wieder um und geht nach Hause, bevor es euch ebenfalls den Magen umdreht. Heute findet keine Vorlesung statt.“
    „Also das lass ich mir nicht zweimal sagen!“ Caitlin hakte sich bei mir unter und wollte sich aus dem Staub machen.
    „Gibt es einen bestimmten Grund warum der Unterricht ausfällt?“
    „Ist doch egal“, hörte ich Caitlin neben mir sagen.
    Mir war es nicht egal. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Lehrerstreik, einen schottischen Nationalfeiertag oder eine ansteckende Krankheit. Doch was sie dann sagte, hätte ich nie erwartet. Es übertraf meine Vorstellungen bei Weitem.
    „Eine Leiche!“
    Geschockt und gänzlich ungläubig starrte ich sie an.
    „Darüber macht man keine Witze!“
    „Sehe ich so aus als würde ich Witze machen?“, fragte sie entrüstet.
    Nein, sie sah ganz und gar nicht danach aus. Ihr war alle Farbe aus dem Gesicht gewichen und ihre Augen waren seltsam leer.
    „Ist die Leiche hier im Vorleseraum? Weiß man schon was passiert ist?“, fragte ich.
    „Wer ist es?“, wollte Caitlin wissen.
    Mit zittriger Stimme antwortete sie:
    „Der Hausmeister hat ihn heute Morgen gefunden. Er lag auf dem Lehrerpult. Arme und Beine von sich gestreckt, mit nacktem Oberkörper. Am Boden waren nur ein paar wenige Spritzer Blut, aber laut Gerichtsmedizin ist sein Körper blutleer. Er hat nirgends eine Verletzung, bis auf diese beiden kleinen Male am Hals. Es ist so furchtbar! Als ob man ihn mit Absicht hier zur Schau gestellt hätte.“
    „Verdammt Tracy, wer ist es?“, rief ihr Caitlin wütend entgegen.
    Die Antwort war kaum mehr als ein Flüstern.
    „Darryl.“
    Unfähig etwas zu erwidern sah ich Caitlin an. Ihr ging es wohl ebenfalls so wie mir.
    „Darryl? Aber…“ Ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Er war ein Mistkerl was Frauen angeht. So wie einige Jungs in diesem Alter. Aber den Tod hat er nicht verdient. Mir gingen so viele Dinge gleichzeitig durch den Kopf. Doch vor allem war ich einfach nur fassungslos.
    „Danke Tracy“, brachte Caitlin grade noch hervor, bevor sie den Arm um mich legte und mich mit sich schleifte.
    „In Los Angeles ist die Verbrechensrate ja um einiges höher als hier, aber so was hab ich da noch nie miterlebt. Ist das hier zum ersten Mal passiert?“
    Mitfühlend sah sie mich an. „Sei froh, dass wir ihn nicht gesehen haben Sam. Es ist das erste Mal, dass ein Toter auf dem Campus aufgefunden wird seit ich hier studiere.“
    „Was meinte Tracy mit den Malen am Hals? Was hat das wohl zu bedeuten?“
    „Vielleicht ist er daran verblutet.“ Sie zuckte mit den Schultern.
    „Aber sie sagte doch, dass man nur ein paar Spritzer Blut hier gefunden hätte. Und er war blutleer. Wo ist das ganze Blut hin?“
    „Vielleicht wurde er ja wo anders umgebracht und man hat ihn dann hierher gebracht?“
    „Aber was sind das für Male? Von einem Messer?“
    Caitlin wich meinem Blick aus. Da wusste ich, dass hier irgendetwas faul war.
    „Was ist hier los? Weißt du irgendwas?“
    Keine Antwort.
    „Caitlin! Rede mit mir!“
    Sie

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