Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
Vom Netzwerk:
schloss die Augen und atmete tief durch.
„Du hältst mich für nicht ganz normal wenn ich dir das sage. Aber das tust du wahrscheinlich eh schon, also was soll´s?“
    „Lass es auf einen Versuch ankommen.“
    „Also gut. Aber denk dran, dass wir hier in Schottland sind, in den Highlands, Ursprung des Aberglaubens. Sogar heute ist das noch so.“
    „Weiter.“ Langsam wurde ich ungeduldig.
    „Es fällt mir echt schwer mit dir darüber zu reden.“
    Ich erwiderte nichts darauf, sah sie nur fragend an. Dennoch glaubte ich ihr, und in diesem Moment tat mir meine gespielte Gelassenheit auch wirklich leid. Aber ich wollte endlich wissen was hier vor sich ging.
    „Na schön, du hast gewonnen! Die Tatsache, dass er kein Blut mehr im Körper hat und die Bisswunden deuten darauf hin, dass … “
    „Bisswunden?“, rief ich entsetzt aus. „Waren es etwas wilde Tiere oder so was?“
    Caitlin wiegte ihren Kopf langsam hin und her. „Eher oder so was.“
    „Ich gehe jetzt und frage Tracy, die sagt einem wenigstens was sie weiß!“
    Ich drehte mich um und wollte gehen.
    „Sam! Bleib hier!“
    Einen Schritt auf sie zugehend sagte ich:
    „Dann sag mir endlich was du weißt, bitte.“
    „Du kennst doch bestimmt die Geschichten über Dracula?“, begann sie vorsichtig.
    „Dracula?“, ich musste lachen. „Willst du etwa behaupten, dass Vampire das mit Darryl gemacht haben?“
    „Findest du es nicht merkwürdig, dass er diese beiden Bissmale und kein Blut mehr im Körper hat?“
    Das konnte sie doch wohl unmöglich ernst meinen. „Dann machen wir uns am besten gleich auf den Weg in die Leichenhalle und schlagen ihm den Kopf ab, bevor er auch zum Vampir wird.“
    „Du glaubst mir nicht“, sagte Caitlin resigniert. „Deshalb wollte ich es dir auch nicht erzählen.“
    „Glaubst du etwa wirklich daran?“
    „Weißt du, hier ist es anders als in der Großstadt. Hier kriegt man viel mehr von solchen Dingen mit. Und wenn man schon öfter so was gehört oder gesehen hat, dann hat man keine andere Möglichkeit mehr als daran zu glauben.“
    „Du hast also schon öfter mit V a m p i r e n zu tun gehabt?“ Ich sprach das Wort extra langsam und gedehnt aus. Ihr musste doch auffallen, wie absurd sich das anhörte.
    „Nein, das nicht. Aber manchmal passieren hier Dinge, die man sich nicht erklären kann. Leute sprechen über Opfer, bei denen genau die gleichen Anzeichen wie bei Darryl vorlagen. Und der Aberglaube trägt seinen Rest dazu bei.“
    „Okay, ein bisschen kann ich verstehen warum du das glaubst. Aber sei mir nicht böse, wenn ich es nicht tue.“
    „Ich weiß doch selbst wie idiotisch sich das anhört. Belassen wir es einfach dabei.“
    Nach diesem Gespräch fühlte ich mich müde und ausgelaugt. Ich war mir allerdings sicher, dass dieser Tag nicht noch schlimmer werden könnte.
    Nachdem ich Tante Lori alles erzählt hatte, schwieg sie eine ganze Weile lang. Schließlich sagte sie:
    „Hoffen wir für Darryl, dass er nun in Frieden ruhen kann und nicht als Untoter zurückkehrt.“
    Ich wollte sie fragen ob sie sich über mich lustig macht, aber sie sah gar nicht danach aus.
    „Du glaubst also auch an den Schwachsinn?“, fragte ich sie entsetzt.
    „Nur weil du mit solchen Dingen noch nicht in Berührung gekommen bist, heißt das noch lange nicht, dass es sie nicht wirklich gibt Sam.“
    Ich traute meinen Ohren nicht. „Ich geh auf mein Zimmer.“
    Dort legte ich mich aufs Bett und versuchte krampfhaft, nicht zu denken. Mom würde jetzt wieder mit ihrem Yoga-Quatsch zur Entspannung kommen. In diesem Moment wäre ich gerne zu Hause in Kalifornien gewesen. Weit weg von diesem ganzen Mist.
     
     
    ***
     
     
    Als das Telefon klingelte und ich wach wurde, wurde mir erst bewusst, dass ich eingeschlafen war. Draußen war es bereits dunkel. Ich ging nach unten und nahm den Hörer ab. Lori war schon schlafen gegangen. Mit schlaftrunkener Stimme meldete ich mich. „Hallo?“
    „Sam?“
    Am anderen Ende der Leitung hörte ich eine leise, aufgewühlte Stimme. „Caitlin, bist du das?“
    „Ja. Sam hör zu. Ich bin im Freeway. Darryl war hier kurz bevor er gestorben ist. Ich wollte hier, ich weiß auch nicht was. Aber hier ist irgendwas im Gange. Die Leute sind wie in einem Rausch. Ein paar von ihnen sind über einen Jungen hergefallen und haben … Oh Gott, ich weiß nicht was sie mit ihm gemacht haben.“
    Das klang richtig übel.
    „Wo genau im Freeway bist du jetzt?“
    „Vorne bei der Garderobe, unter der

Weitere Kostenlose Bücher