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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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war.
    Als ich die Tür öffnete, blieb mir fast der Atem weg. Er sah atemberaubend aus. Eric hatte ebenfalls Jeans an, jedoch blaue. Dazu trug er ein weißes, modisches Hemd, darüber eine Jeansjacke. Seine dunklen Haare lockten sich leicht und fielen ihm schwungvoll auf die Schultern. Seine schwarzen Augen strahlten mich an. Er sah viel zu gut aus. In diesem Augenblick bereute ich es, dass ich mich nicht mehr herausgeputzt hatte.
    „Hallo Sam. Schön dich zu sehen. Du siehst toll aus!“
    Seine Worte brachten mich in Verlegenheit, freuten mich aber noch mehr. Nur, was erwidert man darauf? Du siehst auch toll aus? Das fand ich zu banal. Daher antwortete ich nur:
    „Hi Eric. Danke.“
    Als wir beide in seinem Auto saßen fragte ich ihn:
    „Wohin gehen wir?“
    „Etwas oberhalb der Stadt gibt es einen netten Aussichtsplatz auf Stirling. Es ist eine Art Lichtung, hinterm Wald. Da könnten wir uns ein bisschen unterhalten. Es ist sehr schön da.“
    Als ich an den Wald dachte, wurde mir etwas mulmig zumute. Er musste es bemerkt haben, denn er sagte:
    „Wir können auch woanders hingehen, wo mehr Leute sind. Es war wahrscheinlich keine so gute Idee für ein erstes Treffen, du kennst mich ja kaum. Ich dachte nur, weil man von da oben eine so tolle Aussicht hat.“
    „Nein, ich würde gern mit dir da hingehen. Es ist bloß wegen dem Wald. Ich … ich mag ihn nicht besonders.“
    „Das musst du mir irgendwann mal noch genauer erklären“, sagte er.
     
    Wir fuhren die Straße entlang, die zum Stirling Castle führte. Als wir durch den Wald fuhren, war es sehr dunkel und irgendwie unheimlich. Und ich saß hier im Auto eines Wildfremden, der sich vor kurzem auch noch sehr verdächtig verhalten hatte. Wie schaffe ich es bloß immer wieder, mich in solche Situationen zu manövrieren?
    Seine Stimme ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken.
    „Da wären wir.“
    Langsam sah ich mich auf der Lichtung um. Wir standen am Rande eines Abhangs, von wo aus man eine beeindruckende Aussicht auf die ganze Stadt hatte. Da es dunkel war, sah man überall Lichter schimmern.
    Links neben uns war das Ende des Waldes, genau neben mir, toll. Rechts von uns war eine Holzbank, von der aus man ebenfalls auf Stirling schauen konnte. Wer verirrt sich wohl hier her? Wenn man nach oben schaute, sah man eine sternenklare Nacht. Es war beinahe Vollmond, was die Nacht noch zusätzlich erhellte.
    „Wow, es ist wirklich eindrucksvoll hier.“
    „Wenn du möchtest können wir auch ein bisschen rausgehen. Da drüben ist eine Bank.“
    „Okay.“
    Wir stiegen aus und gingen zu der Bank. Eric nahm eine Decke aus dem Kofferraum und breitete sie über der Bank aus, wie fürsorglich. Er hatte an alles gedacht. Ob er wohl öfter hier war? Allein?
    „Dann ist es nicht so kalt.“ Er zwinkerte mir zu.
    Als wir saßen fing er an, mir Dinge in der Stadt vor uns zu zeigen.
    „Und das große Gebäude links von uns ist dein College. Da sieht man auch das Flutlicht von eurem Sportplatz. Vermutlich trainiert dort gerade jemand.“
    „Ja du hast recht. Freitags gehört der Platz unserem Fußballteam. Sie trainieren gerade sehr hart für die nächsten Spiele.“
    Er sah mich belustigt an. „Du interessierst dich für Fußball?“
    „Nicht direkt. Darryl hat in unserem Team gespielt, daher weiß ich, dass sie freitags trainieren.“
    Betretenes Schweigen legte sich über uns. Eric unterbrach es als erstes:
    „Ganz schön mutig von dir, mit mir hierher zu kommen.“
    Irritiert sah ich ihn an. „ Wieso mutig?“
    „Nun ja, du kennst mich kaum und bist jetzt hier mitten im Nirgendwo ganz allein mit mir. Dann die Sache mit Darryl und im Freeway mit Caitlin vor Kurzem. Ich dachte schon, dass du dich gar nicht mehr mit mir treffen willst."
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hoffe, dass ich das Richtige getan habe.“
    Er grinste. „Caitlin hat dir doch bestimmt erzählt was da passiert ist, oder?“
    „Ja, das hat sie.“
    Mir brannte die Frage auf den Lippen, was er dort gemacht hatte. Doch ich brachte sie nicht hervor.
    „Was denkst du jetzt darüber?“
    Die Frage überraschte mich. „Ich weiß es nicht. Das heißt, eigentlich verstehe ich es nicht. Ich weiß, was Caitlin mir erzählt hat, aber es klingt so absurd. Sie scheint es jedoch wirklich zu glauben. Es macht mir irgendwie Angst.“
    Er überlegte kurz bevor er seine nächste Frage stellte. „Mache ich dir auch Angst?“
    Nach kurzem Zögern antwortete ich:
    „Nein.“
    „Nein?“
    Sein

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