Im Schatten des Drachen
Jeans vor Marc, der ihn prüfend von oben bis unten musterte.
Johannes wurde heiß unter diesem Blick.
Schließlich begann Marc zu grinsen. „Wer sagts denn, machst ja auch ohne Klamotten eine gute Figur! Hast du irgendwo irgendwelche Narben, Leberflecke, Muttermale?“, und als Johannes stumm den Kopf schüttelte: „Okay, dann lass uns mal messen. Was geben die hier an ...“ Scheinbar ungerührt las Marc die Traummaße vor, hielt dann das kalte Maßband an Johannes’ Schultern, wickelte es um seinen Bauch, seine Brust und Hüfte.
Bei jeder Berührung seiner warmen Finger kroch eine Gänsehaut nach der anderen über Johannes’ Rücken hinweg, und als Marc ihm mit der flachen Hand die Wirbelsäule entlang strich, um zu prüfen, ob sie gerade war, durchfuhr ihn ein Schauer.
Gerade glaubte er, die süße Qual überstanden zu haben, als er plötzlich Marcs Stimme von hinten dicht an seinem Ohr vernahm.
„Deine Maße sind Eins-A. Außer vielleicht einem.“
Johannes schob sein Ohr noch näher an die flüsternden Lippen heran, damit er ihre Worte über das laute Pochen seines Herzens verstehen konnte: „Welches meinst du?“
Im nächsten Moment durchraste ihn eine Welle aus kochend heißer Lava, als Marc plötzlich um ihn herumfasste und die Hand in seinen Schritt legte.
„Das da.“
Für einen Augenblick war Johannes wie paralysiert vor Schreck, Verwirrung und Scham, doch Marc schien seine plötzliche Starre nicht zu bemerken. Beiden war klar, dass dieses Maß garantiert nicht im Artikel angegeben war, doch Marc ließ seine Hand wo sie war, und Johannes wehrte sie nicht ab. Gemeinsam spürten sie, was da unten geschah.
Es gab keinen anderen Körperkontakt, nur diese eine punktuelle Berührung. Trotz größter Willensanstrengung gelang es Johannes nicht, sich zu kontrollieren; die wohlige Wärme und der aufregende Druck forderten ihn heraus, und der Reiz des Verbotenen machte die Verführung beinahe unerträglich. Nach ein paar Momenten stillen Genusses wisperte er atemlos: „Marc, was machst du da? Warum tust du das?“
Marc atmete aufreizend in sein Ohr: „Weil ich es aufregend finde. Aufregend und unglaublich geil. Und du offenbar auch, nicht war?“ Damit drückte er leicht zu, ließ den Impuls durch seine Finger spielen und passte den Druck seiner Hand der wachsenden Härte darunter an. Johannes’ halbherzige Versuche, aufzubegehren und sich dem Griff zu entwinden, schienen ihn nur noch mehr anzustacheln. „Ja, das macht dich an, was? Komm schon, Jo, lass es einfach mal geschehen ...“
„Oh Gott, Marc, das tut so gut. Hör nicht auf!“ Die sensible Verführungskunst und das aufreizende Flüstern in seinem Ohr machten Johannes beinahe rasend, und mit einem genussvollen Seufzer ergab er sich schließlich der verbotenen Lust, lehnte sich gegen den warmen Körper hinter sich und schloss die Augen, während seine Hüfte sich fordernd gegen die kräftige Hand drückte, sich ihren Bewegungen anpasste und um immer mehr bettelte.
Und irgendwann drehte er den Kopf und streifte mit seinen Lippen sanft Marcs Hals. Es war mehr eine Andeutung als ein Kuss gewesen - dennoch ließ Marc ihn augenblicklich los, trat abrupt einen Schritt zurück und zog seine Hand aus der Gefahrenzone fort. Sofort bereute Johannes seine Liebesbekundung, doch es war bereits zu spät. Marc drehte sich um und wich zur Tür zurück. Noch im Hinausgehen warf er Johannes einen seltsamen Blick zu, in dem sich gieriges Verlangen und Unsicherheit und Abscheu mischten, und er murmelte: „Damit kämst du sicher ganz groß raus.“
Die Tür klickte ins Schloss, und Johannes blieb allein mit seinen Bedürfnissen und Zweifeln. Zwischen all den widersprüchlichen Gefühlen in Marcs Blick hatte er auch Angst gelesen - davor, dass etwas war, wie es nicht sein sollte.
Als der Wirt die Sperrstunde anmahnte, schraken Peter und Tom auf. Plötzlich hatten sie es eilig, nach Hause zu kommen. Ich dagegen blieb regungslos sitzen, denn mir war von Anfang an klar gewesen, dass ich als letzter unserer Runde diesen Raum verlassen würde. Paul hinter mir rührte sich jedoch ebenfalls nicht, winkte dankend ab, als Peter ihn fragte, ob er ihn noch nach Hause fahren sollte.
„Ich begleite Matty noch zu seinem Hotel.“
Weder er noch Tom sahen die aufkommende Panik in meinem Gesicht, während Peter nur ein ahnungsvolles „Aaaah ...“ ausstieß und Tom einen bedeutungsschweren Blick zuwarf. Der herzliche Abschied ging für meine
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