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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Brust drückte. Ihr dunkles Haar war von Nadeln und Spangen befreit und hing ihr bis zur Hüfte. Die langen Glieder wirkten anmutig, die blasse Haut makellos, und ein schelmisches Lächeln spielte um ihre Lippen.
    Hinter ihr stand, mit nacktem Oberkörper und die Hände auf ihren Hüften, der Fürst von Aquitania. Er war ein Mann wie ein Löwe, sein Körper so geschmeidig wie stark. Das dunkelgoldene Haar fiel ihm auf die Schultern, und die schwarzen Augen verrieten seine Klugheit - und seine Verärgerung.
    »Mir drängt sich eben die Frage auf«, sagte er milde, »warum mein oberster Spion es sich erlaubt, nach einem einzigen Klopfen in die Gemächer meiner Gemahlin einzutreten.«
    Fidelias zögerte, verneigte sich und hielt den Blick gesenkt. »Um genau zu sein, mein Fürst«, erwiderte er, »habe ich zweimal geklopft.«
    »Gut. Das ändert den Sachverhalt natürlich vollkommen, nicht wahr?«, erklärte Aquitanius trocken. »Ich nehme an, es gibt einen Grund für dein Eindringen, der so nachvollziehbar ist, dass er mich davon abhalten wird, dich auf der Stelle umzubringen.«
    Es schwang eine Belustigung in seiner Stimme mit, die der Drohung einen gewissen Teil ihrer Ernsthaftigkeit nahm.
    Allerdings nur einen gewissen Teil.
    »Attis«, schalt Fürstin Aquitania sanft. Fidelias hörte, wie die
Seide über ihre Haut strich, als sie die Robe überstreifte. »Es muss tatsächlich eine dringende Angelegenheit sein, sonst würde er es niemals wagen. Also gut, Fidelias, ich bin angekleidet.«
    Fidelias sah wieder auf und verneigte sich vor der Fürstin. »Jawohl, Hoheit. Ich habe gerade etwas erfahren, von dem du meiner Ansicht nach sofort in Kenntnis gesetzt werden solltest.«
    »Und das wäre?«
    »Wenn du mich in die Bibliothek begleiten würdest, meine Fürstin, könnten die Betreffenden es dir selbst schildern und auf deine Fragen antworten.«
    Die Fürstin zog eine Augenbraue hoch. »Wer?«
    »Ein junger Mann, der mir unbekannt ist, der jedoch in Begleitung der Fürstin Placida Aria gekommen ist.«
    »Placida?«, murmelte Aquitanius. »Ich hätte nicht gedacht, dass sich Fürst Placida oder seine Frau in die Politik einmischen. Warum ist sie hier?«
    »Sollen wir sie selbst fragen?«, schlug Fürstin Aquitania vor.
    Der Fürst zog sich ein lockeres weißes Hemd über den Kopf. Die Fürstin zupfte einige verirrte Locken glatt, die sich noch nicht richtig gelöst hatten, und beide schritten auf die Tür zu, die Fidelias ihnen aufhielt. Er folgte ihnen in die Bibliothek.
    Der Raum war, verglichen mit dem übrigen Haus, nicht besonders groß, dennoch wurde er viel häufiger benutzt. Die Möbel waren natürlich von erlesener Qualität, und es herrschte eine warme, gemütliche Atmosphäre. Im Kamin brannte ein Feuer, und die beiden Besucher erhoben sich, als Fürst und Fürstin von Aquitania eintraten.
    Beim ersten Gast handelte es sich um eine große Frau mit leuchtend rotem Haar und einem kostbaren smaragdgrünen Kleid. »Invidia, Attis«, murmelte sie. Mit einem Blick auf die leichte Bekleidung der beiden runzelte sie die Stirn und fügte hinzu: »Oh, du meine Güte. Ich muss mich für dich unpassende Zeit entschuldigen.«
    Sie tauschte eine höfliche Umarmung mit der Fürstin und
reichte dem Fürsten die Hand, der mit einem idiotischen Grinsen einen Kuss daraufdrückte. »Das erhöht nur die Vorfreude«, erwiderte er, bot ihr mit einer Geste Platz an und wartete, bis sich auch seine Frau gesetzt hatte, ehe er sich niederließ. »Was führt dich zu uns?«
    Fidelias blieb im Hintergrund an der Wand stehen.
    »Er«, antwortete Fürstin Placida und deutete auf den Jungen, der nervös neben ihr stand. Er trug einfache, aber ordentliche Kleidung, und um den Hals hing eine Akademkordel mit drei kleinen Perlen, die über seine Fähigkeiten im Elementarwirken Auskunft gaben. »Das ist Ehren Patronus Vilius, ein Akadem, der mit einer höchst ungewöhnlichen Nachricht zu mir kam.« Sie lächelte Ehren an und sagte: »Bitte, erzähl doch selbst, junger Mann.«
    »Ja, Hoheit«, antwortete Ehren. Er fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Ich wurde von Tavi Patronus Gaius ex Calderon gebeten, der Fürstin Placida seine besten Grüße auszurichten, und er bittet um Entschuldigung für die List, die er angewandt habe, um bei Fürst Kalares Gartenfest mit dir zu sprechen. Des Weiteren bittet er mich, dir zu sagen, dass vor einer Stunde er und ein Gefährte gewaltsam ergriffen und in ein Lagerhaus am siebten Anleger am

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