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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gegnerische Waffe zur Seite und stach sofort auf den Bauch des Cane ein. Der ging zwar nicht gleich zu Boden, aber Tavi sah nun etliche Wunden, die über seinen Körper verteilt waren - schmerzhaft, allerdings nicht tödlich.
    Faede stieß ein Heulen aus, als er Tavi entdeckte. Der Sklave hob einen zweiten Speer und warf ihn Tavi zu. Tavi trat einen Schritt zur Seite, fing die Waffe aus der Luft, packte fest zu und wirbelte herum, um der Vord-Königin die Spitze in den Rücken zu treiben.
    Der Stahl durchdrang die grün-schwarze Haut der Königin kaum - doch das war auch gar nicht Tavis Absicht. Sie trug lediglich eine leichte Verletzung davon, doch durch den Stoß wurde sie aus dem Gleichgewicht gebracht, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
    Mehr brauchte Ritter Miles nicht.
    Der Hauptmann frohlockte und ging im Nu aus dem Rückzug in den Angriff über. Er vollführte zwei wilde Hiebe mit der Klinge, und bei jedem spritzte fremdartiges, dunkles Blut. Die Vord-Königin kreischte metallisch und schrill und ohrenbetäubend und schmerzerfüllt. Miles ließ nicht locker, sein Schwert blitzte kalt auf und traf die Königin noch zwei Mal, womit er das Wesen in die Ecke drängte.
    Dann gab die Königin ein eigenartiges, gespenstisches Zischen
von sich. Ihr Kopf fuhr auf Miles zu, ihre Augen glühten grellrot in der Kapuze.
    Miles starrte sie an und zauderte. Er drehte den Kopf nach links und nach rechts und hielt das Schwert, als pariere er die Angriffe eines unsichtbaren Gegners. Einer der Canim sprang ihm in den Rücken, doch Miles schien nichts zu bemerken.
    »Ritter Miles«, rief Tavi.
    Im letzten Moment fuhr der Hauptmann herum und wehrte das Schwert des Cane ab, doch ehe er sich der Königin erneut zuwenden konnte, hatte sie sich wieder gefasst und griff ihn an. Die dunklen Krallen schlugen gleichzeitig mit der Klinge des Hauptmanns zu.
    Abermals stieß sie dieses gespenstische Zischen aus, ließ von Miles ab und sprang hoch an die Wand oberhalb der Tür. Ihren Kopf drehte sie Tavi zu, und er sah die roten Augen glimmen. Plötzlich wandten sich zwei Canim neben ihm um und schlugen mit den Schwertern auf ihn ein. Die Königin heulte nochmals, und die restlichen Canim drängten durch die Tür auf die behelfsmäßige Barrikade in der Ecke zu.
    »Die Treppe!«, rief Maestro Killian. »Bringt die Verwundeten die Treppe hinunter!«
    Tavi duckte sich unter einer Waffe hindurch und wehrte mit dem Speer den Hieb eines anderen Cane ab. Er wich zurück und stand nun Schulter an Schulter mit Miles. Immer mehr Canim kamen herein und stürmten auf Tavi und Miles zu. Jetzt befanden sich bereits ein halbes Dutzend der riesigen Krieger im Raum. Die Vord-Königin ließ sich auf den Boden hinter den Canim fallen, wo sie nicht mehr zu sehen war.
    »Hauptmann?«, fragte Tavi. »Bist du verletzt?«
    »Ich kann noch kämpfen.« Miles starrte die Canim trotzig an. Die eine Hälfte seines Gesichts war nur mehr eine blutige Masse, die Augenhöhle auf dieser Seite war leer. Dennoch wirkte seine Miene ausdruckslos, denn seine Kräfte als Metallwirker ermöglichten es ihm, Schmerz und Erschöpfung zu unterdrücken.

    Einer der Canim schwang seine Waffe, und Miles blockte den Hieb beinahe verächtlich ab. Tavi stach mit dem Speer zu und traf den Waffenarm des Cane. Blut schoss aus der Wunde. Die Königin kreischte erneut hinter den Canim, die nun knurrten und ihre Waffen einsetzten. Für die riesigen Canim war der Raum sehr beengt, und so hatten sie nur wenig Möglichkeiten, sich zu bewegen. Tavi konnte hin und her tänzeln und die meisten Angriffe abwehren oder sich einfach ducken. Miles’ Klinge kam nicht zum Stillstand. Der Hauptmann verteidigte sich und fügte den Gegnern viele Wunden zu. Tavi klopfte das Herz bis zum Hals, trotzdem ließ er Miles auf der blinden Seite nicht allein.
    »Kitai! Faede!«, rief er. »Helft Killian! Bringt die anderen nach unten!«
    Miles erledigte wieder einen Gegner, doch ein anderer Cane trieb ihm sein Schwert in die Brust. Der Hauptmann drehte sich, so dass der Stich über den Panzer abrutschte, aber er geriet durch den Stoß leicht aus dem Gleichgewicht. Tavi brüllte und griff die Canim mit wilden Speerstößen an, damit Miles Zeit bekam, wieder festen Stand zu finden. Die großen Krieger wichen nicht zurück. Ein Schwert sauste so dicht über Tavis Kopf hinweg, dass es ihm Haare abschnitt. Der nächste Hieb zielte genauer, und Tavi musste ihn mit dem Speerschaft abblocken. Der hielt zwar Stand, doch die

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