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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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rund und gedrungen war und entfernt an einen Floh erinnerte. Der Kopf saß am Ende eines aus mehreren Segmenten bestehenden Halses. Auch der Kopf wurde durch einen Chitinpanzer geschützt, und zwei winzige Augen lagen in tiefen Furchen und funkelten rot und bösartig. Riesige Mundwerkzeuge wie Mandibeln von Insekten ragten aus dem Chitingesicht, und jedes mündete in einer schnappenden Klaue wie jene, die den armen Legionare verkrüppelt hatte.
    Das Vord rannte heraus, seiner Beute dicht auf den Fersen. Der fremdartige Gang wirkte ungelenk, aber das Wesen kam schnell voran. Zwei der Legionares stellten sich ihm entgegen, während der dritte den Verwundeten weiterschleppte. Das Vord machte einen Satz und landete auf einem der beiden Legionares . Der Mann wollte ausweichen, war jedoch zu langsam, und das Vord stieß ihn zu Boden. Es landete auf ihm und packte die Taille mit den Mandibeln. Der Mann schrie in Todesqualen auf.
    Sein Kamerad griff das Vord von hinten an, brüllte und hackte wild mit dem kurzen, gefährlichen Gladius auf das Wesen ein. Einer der Hiebe traf eine runde Auswölbung auf dem Rücken, und eine grünliche, durchscheinende Flüssigkeit spritzte heraus.
    Das Vord gab eine Reihe klickernder Knacklaute von sich, ließ den ersten Legionare los, wandte sich dem Angreifer zu und sprang erneut in die Luft. Der Legionare wich zur Seite aus, und als das Vord landete, schlug er hart auf den dicken Hals ein. Der Hieb traf sein Ziel, allerdings klaffte die Panzerhaut des fremdartigen Wesens kaum auf. Immerhin schien die Wunde starke Schmerzen zu verursachen.
    Aus dem Schnitt spritzte die gleiche, Übelkeit erregende grünlich-braune Flüssigkeit, und erneut gab das Ungeheuer dieses
knackend-zischende Klicken von sich. Es taumelte seitwärts, und obwohl es auf vier Beinen stand, konnte es das Gleichgewicht nicht mehr halten. Der Legionare hob seinen verwundenen Gefährten an und zog den Mann von dem verwundeten, taumelnden Vord fort. Dabei bewegte er sich so schnell er konnte.
    Aber das genügte nicht.
    Ein halbes Dutzend dieser Wesen krabbelte aus dem Stall wie wütende Hornissen aus ihrem Nest, und das knisternde Klicken des verwundeten Vord wurde zu einem fremdartigen Chor des Grauens. Das dröhnende Gebrüll schwoll an, und die buckligen, runden Rücken der Vord teilten sich zu breiten, schwarzen Flügeln. Sie erhoben sich in die Lüfte, glitten auf diesen Flügeln dahin und jagten den fliehenden Legionares hinterher.
    Die Vord rissen die Soldaten regelrecht in Stücke, und Amara konnte nichts weiter tun als entsetzt zuzuschauen, was geschah.
    All das geschah unglaublich schnell - alles in allem vergingen nur wenige Sekunden. Es war unmöglich, die todgeweihten Legionares zu retten.
    Weitere Vord kamen aus anderen Gebäuden des Wehrhofs, und Amara sah drei, die sogar aus dem Brunnen sprangen. Giraldi brüllte inmitten des lauten Klickens Befehle, und plötzlich loderten Flammen in der Luft auf, als Hauptmann Janus’ Ritter Ignus ihre Feuerelementare auf die angreifenden Vord losließen.
    Ein Schrei in Amaras Nähe lenkte ihren Blick nach oben, wo einer der Ritter Aeris gegen zwei geflügelte Vord kämpfte. Der Mann schlug mit der Hand in die Luft, und eine Windbö fegte eines der Vord zur Seite, das daraufhin gen Boden trudelte. Doch das zweite Vord öffnete im letzten Moment die Flügel, packte den Soldaten und schlang die Beine um ihn, während beide gemeinsam zu Boden stürzten.
    Unter Amara hatten sich die erfahrenen Kämpfer von Giraldis Zenturie sofort zusammengeschlossen, daher bildeten sie inzwischen eine Front und standen mit dem Rücken zur Mauer des Wehrhofs. Ein weiteres Gebäude deckte ihre Flanke. Acht oder
neun Vord preschten mit großen Sätzen vorwärts, wurden jedoch von einer unnachgiebigen Mauer aus schweren Turmschilden und Kurzschwertern begrüßt, während dahinter zwei Reihen Legionares in tödlichem Einklang mit der vorderen Schildreihe die Speere in Stellung brachten. Giraldis Veteranen stießen trotziges Gebrüll aus und brachten mit ihrem kaltem Stahl und eisernen Zusammenhalt den Angriff der Vord zum Stocken. Blut und die grünliche Vordflüssigkeit bildeten überall auf dem Boden Lachen.
    Die andere Zenturie hingegen wurde hart bedrängt. Der Hälfte der Männer war es gelungen, sich zusammenzuziehen, aber überall auf der Mauer oder im Hof waren noch Gruppen von fünf oder sechs bewaffneten Wehrhöfern oder Legionares verteilt. Hinter den Vord blieb bereits ein Dutzend

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