Im Schatten des Klosters - Historischer Roman
Zisterne geschaffen hatten, ausgefressen und vergrößert haben, sodass sich beinahe so etwas wie ein unterirdischer See gebildet hatte, gigantisch, einzigartig … und dieser apulische Trottel hatte sich angestellt wie ein Maultier, als Rinaldo ihn bat, ihm die unterirdischen Anlagen zu zeigen.
Katerina streckte ihre Brüste heraus und ließ das Wasser von sich abtropfen, dessen Kälte ihre Brustwarzen hart und steif hatte werden lassen. In Rinaldos Handflächen juckte es unwillkürlich. Mit dem Betrag, mit dem er sie an diesem Tag hatte beglücken dürfen, war es ihm erlaubt gewesen, sie anzufassen. Er fragte sich, wie diese harten Dinger sich wohl in der Hand angefühlt hätten … es war ihm nämlich trotz aller Bemühungen nicht gelungen, sie zu irgendeiner Reaktion zu bewegen, und er hatte jede Alternative zwischen Zärtlichkeit und Grobheit angewendet, die ihm bekannt gewesen war. Tatsächlich fragte er sich, wieso er wieder zu Katerina gegangen war; auch die anderen Mädchen bei Tiberius hatten hübsche Gesichter, und dass ihr Stöhnen noch künstlicher gewirkt hätte als das Katerinas, war kaum vorstellbar. Immerhin, diesmal hatte er mehr bekommen als ihre Hand … es musste wohl so sein, dass dieses lustlose, herablassende Biest, dessen Gesicht von der Sünde und dessen Körper von der Wollust geschaffen worden sein musste, irgendetwas in ihm herausforderte, eine Art innere Überzeugung, dass er in der Lage war, mehr in ihr zu wecken als nur abgrundtief gelangweilte Abneigung.
»Wenn du schwimmen willst, das ist im Preis mit drin«, brummte Tiberius. »Wenn du sie noch mal vögeln willst …«
»Hör mal, Tiberius, du hast hier einen Schatz, weißt du das?«
»… musst du noch mal zahlen«, sagte Tiberius, kniff die Augen zusammen und musterte Katerina, die unbeholfen versuchte, aus dem Wasser zu gelangen. Dann warf er Rinaldo einen Blick zu, der deutlich besagte, dass er an seinem Geschmack zweifelte.
Rinaldo grinste und zuckte mit den Schultern. »Nicht die Kleine ist der Schatz«, sagte Rinaldo. »Das hier.« Er machte eine weit ausholende Armbewegung über den See.
»Das ist doch bloß ’ne Menge Wasser, die mich zwingt, die Vorräte im Erdgeschoss zu lagern«, murrte Tiberius. »Wenn ich eine Idee hätte, wie ich den Mist ablaufen lassen könnte, würde ich’s tun.«
»Nein«, rief Rinaldo. »Damit kannst du ein Vermögen machen. Du musst nur zusehen, dass du den Hypocaust wieder zum Leben erweckst.«
»Vergiss es«, sagte Tiberius. »Willst du nun schwimmen oder willst du nicht?«
»Tiberius, ich habe dich nicht gebeten, mir das hier zu zeigen, um danach ins Wasser zu hüpfen.«
»Nein?«
»Nein, ich möchte dir etwas zeigen!«
Katerina stemmte sich auf den Rand des künstlichen Beckens und blieb darauf sitzen, direkt zwischen Rinaldo und Tiberius. Sie schenkte Rinaldo einen Blick und ein kühles Lächeln.
»Kaltes Wasser macht mich heiß«, sagte sie. »Du gehst noch mal mit mir?«
»Bedaure, mein Täubchen, aber ich habe Wichtiges mit deinem Meister zu bereden.«
Tiberius winkte großzügig. »Geh nur mit ihr, wenn’s dich juckt.«
»Ich glaube, man könnte den Hypocaust reparieren«, sagte Rinaldo, bemüht, nicht zu viel von seinen Ideen zu verraten, bevor er sich Tiberius nicht verpflichtet hatte.
»Schwachsinn«, sagte Tiberius. »Die Anlage ist hin, außerdem braucht sie sowieso keiner.«
»Da hast du natürlich Recht.« Auch auf diese Weise ließ sich vorankommen. Tiberius hatte wirklich keine Ahnung, was sich hieraus machen ließ. Nun, eine Einschränkung galt: Tiberius’ Pessimismus hinsichtlich des Zerstörungsgrades der Heizungsanlage durfte nicht fundiert sein. Rinaldo traute sich zu, einem Steinmetz die richtigen Anweisungen zu geben, wenn die Anlage nur geringe Beschädigungen aufwies … eine Ruine wiederherzustellen, dazu fehlte ihm die nötige Kenntnis. Er glaubte nicht, dass Tiberius’ Beurteilung stimmte; wahrscheinlich hatte der Esel sich noch nie die Mühe gemacht, den Hypocaust näher zu betrachten.
»Wenn er aber noch funktioniert, könnte ich dir helfen, eine Menge Geld damit zu verdienen.«
Tiberius schnippte mit den Fingern. Katerina stand auf, und Tiberius ließ sich dort nieder, wo sie gesessen hatte. Katerina trat mit mürrischem Gesicht beiseite und begann, sich in ihr Kleidchen zu winden.
»Ich habe Sehnsucht nach dir, Renardo«, säuselte sie.
Rinaldo verdrehte die Augen.
»Worüber reden wir jetzt eigentlich?«, fragte Tiberius. »Über den
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