Im Schatten des Mondlichts - das Erbe
Herz zusammen. Dieses Lied handelte von ihr. Genau so war es ihr ergangen, als sie Roman hatte zurücklassen müssen. Ein Schatten hatte sich über ihr Herz gelegt. Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Tränen um eine Zeit, die längst vergangen war und die sie trotzdem noch fest in Griff hatte.
Der Refrain setzte ein.
Turn around, every now and then I get a little bit restless and I dream of something wild
turn around, every now and then I get a little bit helpless and I'm lying like a child in your arms
turn around, every now and then I get a little bit angry and I know I've got to get out and cry
Naomi schluckte mehrfach und sah zum Himmel hoch, um die Tränen zurückzuhalten.
and I need you now tonight
and I need you more than ever
and if you´ll only hold me tight
we´ll be holding on forever
and we´ll only be making the right
cause we´ll never be wrong together
we can take it to the end of the line
your love is like a shadow on me all of the time
I don`t know what to do and I´m always in the dark
we´re living in a powder kep and giving off sparks
I really need you tonight
forever´s gonna start tonight
forever´s gonna start tonight
Naomi wandte sich Roman zu. Ihre Augen schwammen in Tränen. »Das ist mein Lied; unser Lied.« Sie schmiegte sich an Romans Brust.
Er strich ihr sanft über den Rücken und rang sich ein Lächeln ab. »Und das, obwohl wir noch nie miteinander getanzt haben.«
In diesem Moment fühlte sich Naomi ihm näher als jemals zuvor. Roman verstand sie. »Ich liebe dich.«
»Und ich liebe dich. Und ich verspreche dir, gemeinsam schaffen wir das.«
Naomi nickte und schluchzte leise. Sie wünschte, sie wäre ebenso zuversichtlich wie Roman. Sie schlang die Arme um seinen Rücken und drückte sich an ihn. Wenn sie es mit jemandem schaffen konnte, dann nur mit ihm.
Während der restlichen Show umarmte Roman sie von hinten, und Naomi genoss seine Nähe.
Das Wasser schoss rythmisch zu einem Lied aus der Rocky Horror Show in die Höhe, wechselte die Farben und spritzte hoch in die Luft oder bildete eine rotleuchtende Wasserkugel.
Kaum waren die letzten Takte eines Stücks aus Phantom der Oper verklungen, lag der Brunnen still da, und erinnerte an einen Teich, der an seinen äußeren Enden rot glühte.
Naomi wäre gerne noch geblieben, um das Ambiente zu genießen, doch die Gefahr entdeckt zu werden, ließ sie im Getümmel der aufbrechenden Menschen untertauchen. Sie liefen zurück zur Plaza España, wo sie in ein Taxi stiegen, das sie auf direktem Weg nach Hause brachte.
Zehn
Leandra wünschte allen eine gute Nacht, griff sich ein Sandwich und ging in ihr Schlafzimmer. Der Abend war mehr als nur interessant gewesen. Sie grübelte darüber nach, was diese Reise nach Mexiko tatsächlich bringen könnte. Hungrig biss sie in das Sandwich und hoffte, Romina würde ebenfalls bald kommen.
Noch bevor sie fertig gegessen hatte, hörte sie Rominas Stimme, und die Tür wurde geöffnet.
»Gut, dass du endlich kommst. Ich will wissen, was du von der ganzen Sache hältst.« Leandra schob den letzten Bissen in den Mund.
Romina schleuderte ihre Sandalen von den Füßen und setzte sich zu Leandra aufs Bett. »Ich weiß nicht. Aber Dorothea hat damals eine Verbindung zu Mexiko hergestellt. Wie und warum auch immer. Es war merkwürdig, wie Brenda wegen des Wortes Jag War reagiert hat. Ich muss gestehen, dass es mir jetzt leidtut, Naomi nicht mehr unterstützt zu haben, als sie mich danach fragte. Ich weiß auch nicht, ob sie selbst weiterrecherchiert hat. Zu mir gesagt hat sie jedenfalls nichts mehr.«
»Ich denke schon. Sie hält immer noch viel von Dorotheas Notizen. Und dass Brenda geradezu bleich im Gesicht wurde, bedeutet, Dorothea lag mit ihrer Spur gar nicht so verkehrt. Ihr fehlte damals nur die Gelegenheit, es nachzuprüfen.« Leandra zog sich ihren Hosenanzug aus und schlüpfte in ein Nachthemd. »Wir sollten nicht ohne Naomi nach Mexiko fliegen. Das wäre nicht fair.«
»In einer Woche haben wir wieder Vollmond. Das wird knapp. Ich möchte schnellstmöglich rüberfliegen, bevor Brenda ihre Meinung wieder ändert.« Romina griff sich zwei kalte Pommes frites, stopfte sie sich in den Mund und verzog das Gesicht. »Wie eklig.«
»Hol dir eben auch ein Sandwich. Im Salon liegen genug davon.« Leandra betrachtete ihre Mutter. »Wenn dein plötzlicher Hunger nur ein Ablenkungsmanöver sein sollte, hat es nicht geklappt. Naomi kommt mit
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