Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
Vom Netzwerk:
alle Informationen verloren. Der Gedanke an das Schließfach ließ ihr keine Ruhe.
    Naomi schlug die Bettdecke zurück, knipste die Nachttischlampe an und stand auf, um ihren Laptop zu holen. Während das Gerät startete, wippte ihr Fuß nervös auf und ab. Endlich erschien die Benutzeroberfläche und die Internetverbindung stand. In die Suchmaschine gab sie den Namen des Anwalts ein. In Großbritannien gab es unzählige Matthew Hedleys. Sie versuchte es in Verbindung mit London und Anwalt. Die Ergebnisliste war deutlich kürzer. Sie fand einen Artikel in der London Daily . Es war ein Nachruf aus dem Jahr 1962. Matthew Hedley war gestorben, was Naomi nicht weiter verwunderte. Nach Rominas Aussage war er kein junger Mann mehr gewesen, als sie ihm den Schlüssel anvertraut hatte. Doch wer hatte die Kanzlei übernommen?
    Naomi suchte nach weiteren Todesanzeigen. Sie fand unzählige Anzeigen von Geschäftspartnern, bis sie endlich auf einen Nachruf von Hedleys Familie in der Times stieß. Matthew Hedley hatte drei Töchter hinterlassen, doch keine davon war Anwältin. Es musste jemanden geben, der dieses Anwaltsbüro weitergeführt hatte.
    Dreißig Minuten später entdeckte sie einen Artikel über die Hochzeit von Diane Hedley, der mittleren Tochter. Ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Vaters heiratete sie einen jungen Anwalt, der im Anschluss die Kanzlei übernahm. Ein gewisser Walter Thursfield. Sie durchforstete das Internet nach weiteren Informationen, bis sie die Anschrift fand. Eine E-Mail-Adresse war ebenfalls angegeben. Naomi hackte einige Sätze in die Tastatur, klappte den Laptop zu und schlich auf den Gang hinaus. Sie legte ein Ohr an Leandras Schlafzimmertür. Kein Geräusch. Naomi grinste und drückte die Türklinke herunter.
    Das Licht brannte. »Wusste ich doch, dass du nicht schläfst!« Naomi huschte ins Zimmer und schloss geräuschlos die Tür.
    »Und woher?« Leandra saß aufrecht im Bett. Rominas Brief lag geöffnet vor ihr auf der Bettdecke.
    »Ich habe an der Tür gelauscht, und nachdem ich kein Schnarchen hörte, wusste ich, dass du noch wach bist.« Sie ging auf das Bett zu und setzte sich.
    Leandra zog die Augenbrauen zusammen. »Ich schnarche nicht.«
    »Nicht, wenn du wach bist.« Naomi klappte den Laptop auf und zeigte ihrer Großmutter die Adresse der Kanzlei. »Wir können gleich eine E-Mail hinschicken. Dazu brauche ich aber deinen Mädchennamen.«
    Leandras Augen weiteten sich. »Jetzt?«
    Naomi nickte. »Es fehlt nur noch dein Name von damals.«
    »Thomson. Leandra Jean Thomson.«
    Naomi gab den Namen ein und las Leandra anschließend die Mail vor, in der sie anfragte, ob eine Romina Thomson für ihre Tochter Leandra Jean Thomson einen Schlüssel oder Dokumente hinterlegt hätte. Naomi gab nur Leandras Namen an, keine Adresse, keine Telefonnummer; nur den Hinweis, sie würde im Laufe des kommenden Tages anrufen. Bevor Leandra etwas erwidern konnte, drückte Naomi auf das Absendezeichen.
    »Zu spät. Die E-Mail ist weg. Mal sehen, was wir morgen herausfinden.« Naomi beugte sich zu ihrer Großmutter hinunter und küsste sie. »Jetzt wird aber geschlafen, sonst erreichen wir morgen gar nichts, außer wir schütten literweise Kaffee in uns rein. Und Oma, grübel nicht weiter über den Brief nach, ok?«

Zwei
     
    Naomi saß in der Küche bei einer Tasse Kaffee. Frische Brötchen standen auf dem Tisch. Obwohl sie keinen Appetit hatte, griff sie danach, riss eines auseinander und steckte sich ein Stück in den Mund. Nachdenklich schob sie die Krümel auf dem Tisch hin und her.
    »Wozu stehen eigentlich Teller im Schrank?«, fragte Luna, die mit Tüten beladen die Küche betrat. Sie stellte die Einkäufe ab, trat zu Naomi und küsste sie aufs Haar. »Guten Morgen, Schatz. Du siehst aus, als hättest du kein Auge zugemacht. Die Zeitverschiebung?«
    Naomi nickte. »Wo ist Oma?«
    »Im hinteren Garten. Dort sitzt sie schon, seitdem ich vor drei Stunden aufgestanden bin. Gefrühstückt hat sie auch noch nicht. Sie sollte vor Zufriedenheit tanzend durchs Haus schweben. Immerhin bist du wieder zu Hause.« Luna räumte die Lebensmittel in den Kühlschrank.
    »Ich werde mal nach ihr sehen.« Naomi stand auf, zögerte kurz, schnappte sich ein Brötchen und belegte es mit Käse, bevor sie die Küche verließ.
    Leandra saß auf der Holzbank unter der Eiche und starrte auf den Boden.
    »Geht´s dir gut?« Naomi hielt ihr den Teller hin.
    Ihre Großmutter lächelte. »Danke. Hat der Anwalt geantwortet?« Sie

Weitere Kostenlose Bücher