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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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Selbst Roman. Und auch Kai konnte nichts gegen ihn ausrichten. Sammy hat Kais Freundin getötet. Es gibt zwar keine Beweise dafür, aber nach dem Kampf auf der Lichtung, bin ich überzeugt, dass Kais Vermutung stimmt. Immerhin wollte er auch Roman töten. Und mich. Beinahe wäre ihm das sogar gelungen. Kai hat beim Kampf sein Leben verloren – durch meine Schuld.« Naomi schniefte laut. »Kai sagte, ich müsse Roman verlassen, wenn ich ihn nicht ebenfalls verlieren wolle; so wie er Cassidy. Sammy ist zwar tot, aber seine Clanmitglieder werden keine Ruhe geben. Deswegen bin ich gegangen.«
    Leandra schüttelte ungläubig den Kopf. Sie rieb sich die Stirn, als ob sie das Gehörte dadurch besser verstehen könnte. »Und was ist mit Roman?«
    Naomi kaute auf ihrer Unterlippe. »Er hat mich gerettet und Sammy getötet. Danach brachte er mich in ein Haus an einem abgelegenen See, das seinem Onkel Bertram gehört. Sein Onkel war verreist, sodass wir dort in Sicherheit waren. Roman pflegte mich, bis es mir wieder besser ging. Bertram, der Onkel, kündigte seine Rückkehr an, und ich musste gehen.« Naomi rang mit sich. Sie klammerte sich an einen Zipfel ihrer Bettdecke, als könne ihr dieses Stück Stoff die notwendige Kraft zum Weitersprechen geben. »Ich musste verschwinden«, wiederholte Naomi leise.
    »Du bist verschwunden, ohne ein Wort zu sagen?« Leandra legte ihre Hand auf Naomis und drückte sie aufmunternd.
    Naomi nickte. »Ich küsste ihn ein letztes Mal und dann bin ich gegangen. Jetzt weiß er nichts mehr von mir. Nichts von mir und auch nicht davon, dass er Vater wird.« Naomis Stimme war zu einem Flüstern geworden.
    Leandra zuckte beim letzten Satz zusammen. »Du bist schwanger?« Sie schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander. Mit einem Kopfschütteln blieb sie sitzen. »Als ob ich es nicht geahnt hätte! Die Geruchsempfindlichkeit, von der du erzählt hast. Dann heute kein Wein und keine Pizza! Dazu noch diese niedergedrückte Stimmung. Hormonumstellung durch die Verwandlung. Von wegen! Stimmt wenigstens das, was du mir darüber gesagt hast? Die Verwandlung meine ich. Oder hast du auch da die Hälfte weggelassen? Hattest du Schmerzen?«
    »Nein. Da habe ich dir die Wahrheit gesagt. Es ist ein merkwürdiges Gefühl. Schwer zu beschreiben. Man fühlt sich eingeengt, regelrecht eingesperrt und fiebrig. Dieses Gefühl drängt dich nach draußen; zum Treffpunkt. Sonst merkst du nicht viel. Es ist nicht schmerzhaft.« Naomi blickte auf. Diesmal drückte sie die Hand ihrer Großmutter. »Ich werde deine Hilfe brauchen, Oma. Ohne dich schaffe ich das nicht. Du musst dich um das Baby kümmern, wenn ich in den Wald muss. Versprich mir, dass du mir helfen wirst.« Naomi wischte sich die Tränen fort.
    Leandra zögerte einen Augenblick. »Wie sollen wir das nur Luna beibringen?«
    »Hilfst du mir nun, oder nicht?«
    Ihre Großmutter nickte. »Versprochen. Aber, was hast du nun vor? Bleibst du hier?«
    Darüber hatte sich Naomi noch gar keine Gedanken gemacht. Zu viel war geschehen. Sie musste unbedingt mehr über die Clans herausfinden. Gab es jemanden in ihrer Gegend? Jemand, dem sie vertrauen, und mit dem sie trainieren konnte? »Ich weiß es nicht. Es gibt unendlich viel, was ich noch nicht weiß.«
    Leandra stand auf. Der vergilbte Umschlag lag auf dem Koffer. Sie nahm ihn in die Hand und drückte ihn kurz an ihre Brust, bevor sie ihn Naomi reichte.
    »Was ist das?« Naomi blickte auf die verschnörkelte Schrift auf dem Umschlag. Darauf stand: For Leandra. Sonst nichts, keine Anschrift, kein Absender. Naomi sah sofort, dass der Umschlag sehr alt sein musste. Das Papier war grob, fleckig und abgegriffen. »Er ist verschlossen. Und er ist für dich. Warum hast du ihn nie geöffnet?«
    »Weil die Informationen nicht für meine Augen bestimmt sind. Ich bin nicht wie du, oder wie Romina. Der Umschlag ist von ihr. Ich musste ihr versprechen, ihn erst nach meiner ersten Verwandlung zu öffnen, sonst sollte ich ihn ungeöffnet verbrennen.« Leandra ging mit schweren Schritten im Raum auf und ab. »Das konnte ich aber nicht. Ich wollte Kinder. Viele Kinder. Ich konnte nicht riskieren, wertvolle Informationen einfach zu vernichten. Luna blieb zwar das Einzige, aber als sie dann mit dir schwanger war, brachte ich es wieder nicht übers Herz. Es war wohl Bestimmung. Vielleicht steht etwas darin, was du wissen musst.« Leandra wandte sich zum Gehen. »Er gehört nun dir.« Sie griff nach der Türklinke, um Naomis

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