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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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erwiderte Eliza errötend. »Aber erst musst du mir versprechen, dass du niemandem davon erzählst, vor allem nicht unseren Eltern!«
    »Natürlich, ich verspreche es. Also?« Katie konnte ihre Ungeduld kaum bezähmen.
    »Du weißt doch, dass Mom eine Schwester namens Matilda hat«, begann Eliza vorsichtig.
    »Ja, sie ist so was wie das schwarze Schaf der Familie, nicht? Hat sie nicht einen Unfall gehabt und wurde danach ein bisschen schrullig?«
    »Sie hatte einen Unfall, das stimmt, aber schrullig ist sie nicht. Ich weiß auch nicht wieso, aber sie und Mom verstehen sich nicht.«
    »Hm.« Katie zuckte mit den Schultern. Diese Dinge hatten sie nie sonderlich interessiert. »W ie kommst du denn jetzt darauf? Hast du sie getroffen?«
    »Ja. Sie wohnt hier in Tantanoola. Ich musste unseren Eltern versprechen, dass ich keinen Kontakt zu ihr aufnehme.«
    »Aber du hast dein Versprechen gebrochen, stimmt ’ s?«
    Eliza seufzte. »Ja, aber nicht absichtlich.«
    »Keine Angst, Eliza, ich werde keinem was verraten. Wie ist sie denn so?«, fragte Katie abwesend, weil es ihr im Grunde völlig gleichgültig war. Ihre Gedanken weilten immer noch bei Alistair McBride.
    »Du hast sie kennen gelernt, Katie.«
    »Ich?« Katie riss erstaunt die Augen auf. »W ann denn?«
    »Heute.« Eliza schaute sie prüfend an.
    Jetzt dämmerte es Katie. »W illst du damit sagen, dass die Frau, mit der du gesprochen hast, unsere Tante ist?«
    »Ja. Tilly ist unsere Tante Matilda. Aber das wusste ich nicht, als ich zu ihr ging und sie fragte, ob sie mir ein Zimmer vermietet.«
    Katie kam aus dem Staunen nicht heraus. »W eiß sie, wer du bist?«
    »Natürlich. Ich musste ihr ja sagen, wie ich heiße.«
    »Und?«
    »W ir sind uns sehr ähnlich. Und wir entdecken immer mehr Gemeinsamkeiten. Aber du darfst Mom und Dad auf keinen Fall erzählen, dass wir bei ihr wohnen, hörst du?«, sagte Eliza beschwörend. »Mom kriegt einen Tobsuchtsanfall, wenn sie das erfährt!«
    »Aber wieso denn? Es kann ihr doch egal sein, ob wir bei unserer Tante wohnen oder nicht.«
    »Es ist ihr aber nicht egal, glaub mir. Mom wollte mich nicht nach Tantanoola reisen lassen, weil unsere Tante hier wohnt. Hätte Dad sich nicht für mich eingesetzt, wäre ich jetzt nicht hier. Ich weiß nicht, was zwischen unserer Mutter und Tante Tilly vorgefallen ist, aber Mom regt sich schon auf, wenn der Name ihrer Schwester bloß erwähnt wird. Und Tante Tilly musste ich versprechen, ihr keine allzu persönlichen Fragen zu stellen.«
    Katie zuckte abermals die Achseln. »V on mir aus. Was meinst du, soll ich Tante Tilly zu ihr sagen?«
    Eliza lächelte. »Ich bin sicher, sie freut sich darüber.«
    »Ich bleibe über Nacht hier, Ryan«, sagte George. »Ist im Hotel noch ein Zimmer frei?«
    »Nein, tut mir leid.« Ryan schüttelte bedauernd den Kopf. »Unser Regenwassertank ist geborsten. Das Wasser hat eines der Gästezimmer überflutet, und das zweite ist belegt. Frag doch mal draußen im Hanging Rocks Inn bei Tilly Sheehan, wo auch deine junge Reporterin wohnt. Vielleicht hat Tilly noch ein Zimmer frei. Der Jäger, der angeheuert wurde, um den Tiger zu erlegen, wohnt auch bei ihr. Wir mussten ihn zu Tilly schicken, nachdem das Wasser in sein Zimmer gelaufen ist und es unbewohnbar gemacht hat.«
    George horchte auf. Wenn Eliza und dieser Jäger unter demselben Dach wohnten, war sie stets auf dem Laufenden, was die Jagd nach dem Tiger betraf.
    »Heute Morgen hat er Tilly und Miss Dickens in die Stadt gefahren«, fügte Ryan hinzu. »Ich habe es zufällig beobachtet.«
    George kannte das Hanging Rocks Inn vom Sehen. Wie viele Male mochte er im Zug schon daran vorbeigefahren sein, ohne zu ahnen, dass Matilda dort wohnte? »Ich werde sie einfach fragen«, sagte er. »Am besten, ich mache mich gleich auf den Weg. Ein bisschen Bewegung wird mir gut tun.«
    Er trank aus und ging. Der Gedanke, möglicherweise bei Matilda zu übernachten, stimmte ihn froh. Auf diese Weise würde er noch ein bisschen Zeit mit ihr verbringen können.
    George war noch nicht weit gekommen, als ein Bekannter aus Mount Gambier ihm anbot, ihn mitzunehmen. Luke Millard und seine Familie waren mit dem Pferdefuhrwerk nach Tantanoola gekommen und kehrten früher als geplant nach Hause zurück, weil einem der Kinder schlecht geworden war. George nahm das Angebot dankbar an, und so traf er kurz nach Eliza und Katie am Hanging Rocks Inn ein.
    Eliza öffnete, als es klopfte, und staunte, als sie ihren Chef vor der Tür stehen

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