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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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grau gewesen sein. Ich konnte es nicht erkennen.« Eliza verschwieg, wie bedrohlich das Tier gewesen war, wie kalt sein Blick, als es sie angestarrt hatte, als sollte sie seine nächste Mahlzeit sein.
    »Es gibt hier in der Gegend kaum streunende Hunde, und bisswütige schon gar nicht.« Tilly schaute Brodie an. »Irgendein sehr gefährliches Tier hat Dolly das hier angetan, nicht wahr? Das war kein Hund, oder?«
    Brodie schwieg einen Augenblick. Dann sagte er: »Ich denke, ich werde noch ein bisschen länger hierbleiben, wenn es Ihnen recht ist, Matilda.«
    Tilly sah ihn verwirrt an. »Ja, natürlich. Wollten Sie denn gehen?«
    »Heute Morgen hat Mary mir mein früheres Zimmer im Hotel wieder angeboten, aber nachdem ich hinter Ihrem Haus seltsame Spuren gesehen habe und jetzt auch noch das hier passiert ist, sollte ich meine Suche nach dem Tiger besser auf diese Gegend konzentrieren.«
    Tilly betrachtete Dolly, entsetzt, in welchem Zustand die Ziege war. »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, Brodie. Ich würde mich sicherer fühlen, wenn Sie bei uns blieben, zumindest in den nächsten paar Tagen.«
    »Dann ist das ja geklärt«, sagte Brodie. »Sobald ich Nell ausgespannt habe, werde ich den Zaum reparieren.«
    »Danke«, sagte Tilly erleichtert.
    Brodie machte sich sofort an die Arbeit. Als er außer Hörweite war, fragte Katie: »Ist es dir recht, wenn ich auch noch ein paar Tage bleibe, Tante Tilly?«
    »W erden deine Eltern sich denn nicht fragen, wo du bist?« Tilly wollte auf keinen Fall, dass sie kamen und nach ihrer Tochter suchten.
    »Ich habe Mr. Kennedy mit einer Nachricht zurückgeschickt, dass ich vielleicht noch ein paar Tage fortbleibe.«
    Tilly blickte beunruhigt drein.
    »Keine Sorge. Ich habe Mom und Dad geschrieben, dass ich zusammen mit Eliza in einem Gasthaus wohne, das von einer netten Frau geführt wird. Ich habe nicht erwähnt, dass du es bist.«
    Tilly war erleichtert. »Also gut«, sagte sie.

14
     
     

     
     
     
     
     
    Am Sonntagabend sattelte George sein Pferd und ritt hinaus zur Sunningdale-Farm. Richard war bei den Ställen und gab dem Stalljungen Anweisungen für den nächsten Tag. Als er das Getrappel des Pferdes in der Auffahrt hörte, trat er ins Freie.
    »Guten Abend, Richard«, rief George und schwang sich aus dem Sattel.
    »Hallo, George. Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?«
    »Danke, bestens.«
    »Und Eliza?«
    »Eliza geht es gut. Aber sie wird noch ein paar Tage länger in Tantanoola bleiben. Ich bin gekommen, weil Katie mich gebeten hat, dir und ihrer Mutter eine Nachricht zu überbringen.« Er zog das Schreiben aus der Tasche und reichte es Richard, der es mit einem Stirnrunzeln entgegennahm.
    Rasch überflog er die Nachricht und atmete erleichtert auf. »Katie und Eliza wohnen im Hanging Rocks Inn bei einer netten Frau. Gott sei Dank. Henrietta wird sich freuen, dass ihre Mädchen gesund und munter sind«, sagte er. »Sie war besorgt, vor allem um Katie. Sie hat die Stadt verlassen, ohne uns von ihren Plänen zu erzählen.«
    »Den Mädchen geht es bestens«, versicherte George ihm. »Eliza ist einer guten Story auf der Spur; deshalb würde es mich freuen, wenn sie noch ein paar Tage länger an dem Auftrag arbeiten könnte. Ich hoffe, es ist dir und Henrietta recht.«
    »Ja, natürlich«, sagte Richard zerstreut. »Sind dieses Jahr viele Besucher zur Landwirtschaftsausstellung gekommen?«
    »Oh, etliche«, antwortete George.
    »Hast du Matilda gesehen, als du in Tantanoola warst?« Richard wartete mit angehaltenem Atem auf die Antwort.
    George hatte diese Frage erwartet und sich bereits eine Antwort zurechtgelegt. »Ich bin ihr zufällig über den Weg gelaufen.«
    Richards Herz schlug schneller. »Ist sie … wie geht es ihr?« Er brachte die Worte kaum über die Lippen.
    »Es geht ihr gut, und sie scheint mit ihrem Leben in Tantanoola zufrieden zu sein. Es war schön, sie nach so langer Zeit wiederzusehen.«
    Richard fiel ein Stein vom Herzen, dass Matilda wohlauf war; zugleich war sein Inneres in Aufruhr. »Hat sie nach Henrietta gefragt? Oder nach mir?«
    George zögerte. »Sie hat gefragt, ob ich dir in der Stadt begegnet sei«, erwiderte er zurückhaltend. »Ich habe ihr gesagt, ich hätte dich gesehen und dass es dir gut geht.« Dass Matilda ihn gefragt hatte, ob Richard glücklich sei, verschwieg er; Richard sollte nicht den Eindruck erwecken, dass Tilly noch immer etwas für ihn empfand.
    »Hat sie sich nicht nach Henrietta erkundigt?«, fragte Richard.
    »Sie

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