Im Schatten des Vaters

reingetragen und mit Salz und ein bisschen Zucker die Lake angerührt. Eigentlich sollten sie für die Lake braunen Zucker verwenden, aber den hatte derBär gefressen oder verstreut. Dann ging er nach hinten zu seinem Vater.
    Wie sieht’s aus?, fragte Roy.
    So gut wie fertig.
    Roy konnte es schlecht erkennen, aber der Ofen sah aus, als hätte er vier Wände und ein Dach und ein Loch unten für die Räucherspäne. Hat er auch Roste?, fragte er.
    Ich habe Roste mitgebracht, sagte sein Vater. Und eine Wanne für den Boden mit zwei Fächern, einem für heiße Kohlen und einem für die Räucherspäne. Ich weiß gar nicht, wie ich es ohne diese Sachen hätte hinkriegen sollen.
    Räuchern wir sie jetzt?
    Wir lassen sie über Nacht in der Lake und fangen morgen früh damit an. Das ist jetzt einfach zu viel Arbeit, die Räucherspäne zu beaufsichtigen und alles, zumal wir gar nicht wissen, ob das Ding überhaupt funktioniert. Brat uns doch die Stücke, die du draußen gelassen hast, und ich mach hier fertig.
    Roy briet die beiden großen Filetstücke in einer Pfanne mit Öl, weil sie keine Butter mehr hatten, und als sein Vater reinkam, war er müde und sagte nicht viel und aß seinen Fisch und blickte dabei auf seinen Teller. Roy fühlte sich seinem Vater nicht näher als in den gelegentlichen gemeinsamen Ferien, und er fragte sich, ob sich das überhaupt noch ändern würde.
    Guter Fisch, sagte sein Vater schließlich. Lachs ist einfach unschlagbar. Und dann wuschen sie zusammen ab und gingen schlafen.
    Tief in der Nacht, nachdem Roy eingeschlafen und vor Kälte wieder aufgewacht war, sprach sein Vater ihn an.
    Roy?, sagte er. Hörst du mich?
    Ja. Ich bin jetzt wach.
    Ich weiß nicht, wie ich so geworden bin. Ich fühl mich so mies. Tagsüber geht es, aber nachts holt es mich ein. Und dann weiß ich nicht, was ich machen soll, sagte sein Vater, und darauf fing er wieder zu wimmern an. Es tut mir leid, Roy, ich gebe mir wirklich Mühe. Ich weiß nur nicht, ob ich durchhalte.
    Roy hatte jetzt das Gefühl, als würde er selbst gleich weinen, und das wollte er auf keinen Fall.
    Roy?
    Ja, ich bin hier. Tut mir leid, Dad. Ich hoffe, es geht dir bald besser.
    Sein Vater machte ein schreckliches Schluckgeräusch und sagte, Danke. Und dann lagen sie da und lauschten dem rauen Atem des anderen, bis es Morgen wurde und Roy sich erinnerte und den Ofen roch und die Wärme spürte, die von ihm ausging.
    Sein Vater war schon hinterm Haus und legte den Fisch in den Räucherofen. Hey, mein Sohn, sagte er. Sieht aus, als würde das ziemlich gut werden. Er hob die Augenbrauen und lächelte Roy an. Dann öffnete er die Klappe, und Roy sah hinein.
    Die Fischstücke lagen dort alle ausgebreitet, und das rosa Fleisch glänzte bereits von der Lake, was gut war.
    Muss jetzt nur noch die Wanne holen, sagte sein Vater. Ich hab die Kohlen schon im Ofen.
    Sie gingen rein, und er holte die Kohlen mit Zangen heraus, die er zu diesem Zweck mitgebracht hatte, und legte sie in die Wanne, setzte dann einen kleinen Rost darauf, der in die Wanne passte, und schüttete eine große Handvoll Räucherspäne obendrauf. Das wird lecker, sagte er.
    Sie gingen wieder raus, und er schob die Wanne durch die kleine Klappe unten und prüfte alle Fugen, sobald sich drinnenRauch entwickelte. Hier und da entwich etwas, aber sein Vater sagte, das sei schon in Ordnung, und für Roy sah es ziemlich gut aus. Es sah so aus, als würden sie Räucherlachs essen und Dörrfisch für später übrig haben.
    Jetzt brauchen wir Trockenroste, sagte sein Vater. Und es würde nicht schaden, irgendwo ein Depot zu haben, um das alles von den Bären fernzuhalten.
    Ein Depot?, fragte Roy.
    Ja, um das Essen von den Bären und allem anderen fernzuhalten.
    Ist das viel Arbeit?
    Schon, ich sag ja nicht, dass wir auf der Stelle eins bauen, ich dachte nur. Jetzt brauchen wir die Roste und den Holzschuppen.
    Also arbeiteten sie am Gerüst für den Holzschuppen, der von der Rückwand der Hütte abging, aber ein paar schwere Tropfen gingen auf sie nieder, und als sie in die dunklen Wolken blickten, kam der Regen heftiger herunter, und so liefen sie mit ihren Werkzeugen ums Haus, um nicht klatschnass zu werden.
    Sie machten Feuer im Ofen und versuchten, sich mit dem Handtuch etwas abzutrocknen.
    Nicht viel Holz übrig, sagte sein Vater. Überhaupt nicht viel. Wir hätten hier ein paar Scheite zum Austrocknen lagern sollen. Wenn der Regen anhält, sind wir gar nicht gut dran.
    Sie entzündeten die