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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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klar, aber irgendetwas hat das Buch dazu gebracht, mich als … besudelt, als geschwächt wahrzunehmen.
    Â»Lady, Sie haben mich mehr verändert als seinerzeitmein Herzanfall. Hören Sie auf, mich hinzuhalten. Sie bekommen von mir keine Tipps mehr, vergessen Sie das nicht.«
    Vorerst wollte ich gar keine Tipps mehr haben. Ich verspürte nicht den leisesten Wunsch, zu erfahren, wo sich das Buch aufhielt, höchstens, um ihm so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen.
    Â»Sie haben mir keine Wahl gelassen, als Sie mir die Augen geöffnet haben«, klagte mich der Inspector an. »Dafür schulden Sie mir etwas.«
    Ich betrachtete sein Gesicht, die straffen Schultern, seine Hände. Auch mit mir war es weit gekommen. Statt ihn als Feind, als Hindernis für meine Mission anzusehen, erkannte ich ihn als guten, anständigen Kerl, der in meinem Laden Tee mit mir trank. »Tut mir leid, dass ich es Ihnen zu essen gegeben habe«, sagte ich.
    Â»Mir tut es kein bisschen leid«, erwiderte er. »Wenn ich schon sterben muss, dann möchte ich wenigstens das Gesicht meines Feindes sehen.«
    Ich seufzte. »Sie werden alle paar Tage zu mir kommen und sich Neues holen müssen. Ich weiß nicht, wie lange die Wirkung anhält.«
    Ich ging zur Ladentheke und kramte in meiner Handtasche. Er grabschte für meinen Geschmack ein wenig zu gierig nach dem Gläschen. Ekel und Vorfreude zeichneten abwechselnd seine Miene. Ich kam mir vor wie ein Dealer, der einen Junkie mit Stoff versorgte – oder wie eine Mutter, die ihr Kind losschickte, um den Gefahren der ersten Schulklasse zu trotzen. Allerdings musste ich mehr tun als ihm sein Pausenbrot herrichten und ihn zum Bus bringen; ich musste ihm auch Ratschläge mit auf den Weg geben.
    Â»Diejenigen, die aussehen wie Rhinos, sind dieWachhunde der Feenwesen. Sie spionieren, und in letzter Zeit haben sie aus unerfindlichen Gründen die Arbeit der Straßenfeger und Müllmänner übernommen. Ich glaube, dass die mit Flügeln Jagd auf Kinder machen, aber ganz sicher bin ich mir nicht. Sie folgen ihnen dichtauf. Es gibt zarte, hübsche Wesen, die in die Haut der Menschen schlüpfen. Ich nenne sie Gripper. Wenn Sie so ein Wesen auf sich zukommen sehen, laufen Sie, so schnell Sie können. Die Dunklen Schattenwesen verschlingen Sie, sobald Sie auch nur einen Fuß in eine Dunkle Zone setzen. Nachts müssen Sie im Licht bleiben …« Ich beugte mich zur Tür hinaus und rief ihm nach: »Sehen Sie zu, dass Sie immer Taschenlampen bei sich haben! Erwischen die Sie im Dunkeln, dann sind Sie ein toter Mann.«
    Â»Das alles werde ich schon selbst rauskriegen, Miss Lane.« Er stieg in sein Auto und fuhr davon.

    Um elf Uhr war ich in Punta Cana und schlenderte in einem Goldlamé-Bikini und einem pinkfarbenen Sarong mit V’lane den Strand entlang.
    Ich hatte seinen Namen in den Wind geschickt, kurz nachdem Jayne gegangen war. Ich brauchte Antworten und hatte nichts gegen ein bisschen Sonne einzuwenden. Die ganze Nacht und am Morgen hatte ich über die Mauern nachgegrübelt. Je mehr wir über sie wussten, umso besser standen unsere Chancen, sie zu stärken. Und die ergiebigste Informationsquelle war ein Feenprinz, ein Vertrauter der Königin, der seit langer, langer Zeit nicht aus dem Kelch getrunken hatte.
    Als Erstes wollte er alle Neuigkeiten über das Sinsar Dubh hören, und ich erzählte ihm von der gestrigen Begegnung; um einen möglichen Wettstreit zuvermeiden, verschwieg ich ihm jedoch, dass ich in Barrons’ Begleitung gewesen war. Ich machte ihm klar, dass es gegenwärtig sinnlos wäre, wenn ich das Buch weiterverfolgen würde, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich mich ihm nähern sollte. Da es V’lane selbst unmöglich war, es auch nur zu berühren, gab es keinen Weg, es der Königin zu übergeben. Als ich das aussprach, kam mir ein Gedanke, der so augenscheinlich war, dass ich mich wunderte, nicht schon vorher daran gedacht zu haben.
    Â»Du hast gesagt, dass die Königin imstande ist, das Buch anzufassen, warum kommt sie dann nicht selbst, um es zu holen?«
    Â»Sie wagt nicht, das Feenreich zu verlassen. Kürzlich wurde sie angegriffen, und seither ist sie ernsthaft geschwächt. Ihre Feinde in der Welt der Sterblichen sind zu zahlreich. Sie hat den Hof verlassen und Zuflucht und Schutz an einem uralten Ort in unserem Bereich gesucht. Es ist ein

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