Im Schatten dunkler Mächte
und wartete auf Kunden.
Ich verlieà das Haus durch die Hintertür. Es würde auf mich warten, wenn ich morgen zurückkam und die Mauern wieder solide waren und ich ein ganzes Jahr Zeit hatte, um mir etwas zu überlegen. Ich würde wieder regelmäÃige Ãffnungszeiten einhalten, eine Website einrichten und die erlesenen Editionen in den oberen Geschossen katalogisieren. Kein Schlendrian mehr!
Aber im Augenblick scharrte der italienische Hengst drauÃen bereits ungeduldig mit den Hufen. Der Ferrari rief meinen Namen. Die Fahrt zu meinem Zielpunkt dürfte zwei Stunden dauern, und das war eine Schwellenzeit, von der ich jede einzelne Minute genieÃen würde.
Siebzehn
Ich kam zwölf Blocks weit.
Meine Stadtgrenze, die nächste Dunkle Zone, war verlassen wie ein Kriegsgebiet. Jetzt wusste ich auch, warum.
Etwa zweihundert Meter östlich von Barrons Books and Baubles herrschte ein so dichtes Gedränge von Menschen und Unseelie, dass sich der Verkehr staute. Die meisten Feenwesen waren in vollem Menschen-Glamour und versuchten, einen Aufruhr anzuzetteln â und sie hatten Erfolg damit.
Polizisten von der Garda bahnten sich einen Weg durch die Menge, fuchtelten mit ihren Schlagstöcken herum und riefen zur Ordnung auf. In Dublin gab es genügend rebellische Jugendliche â genau wie in jeder Stadt â, dass eine kleine zornige Gruppe einen Flächenbrand entfachen konnte. Andere Unseelie warfen Schaufensterscheiben ein, plünderten die Geschäfte und ermutigten andere, sich zu nehmen, was sie wollten. Ich rief ein paar Teenager, die losliefen, um sich dem Tumult anzuschlieÃen. Niemand schien den Grund für diesen Krawall zu kennen oder sich darum zu scheren. Ich hatte Angst, näher heranzufahren â der Wagen könnte beschädigt werden. Oder ich.
Bittere Galle stieg mir in die Kehle â daran war die Ansammlung von Feenwesen schuld. Wenigstens trieb sich das Sinsar Dubh nicht in der Nähe herum, um michhandlungsunfähig zu machen. Der Mob wuchs von Minute zu Minute und bewegte sich stadtauswärts. Mitten in dem Tumult in einem Ferrari festzustecken war eine wirklich schlechte Idee. Ich stieà zurück, wendete und fuhr in die andere Richtung â froh, dass ich ein paar Minuten früher als nötig aufgebrochen war.
Ich holte den Stadtplan aus meinem Rucksack und knipste die Innenleuchte an. Die Gewitterwolken hatten sich zusammengezogen, und es wurde eine volle Stunde früher dunkel, als ich gedacht hatte.
Zehn Blocks nördlich des Buchladens stieà ich erneut auf einen Menschen-und-Unseelie-Mob, der sich auf den StraÃen zusammenrottete. Auch dieser Weg aus der Stadt war versperrt.
Ich blieb auf einem Parkplatz stehen, um den Plan zu studieren, dann fuhr ich nach Südwesten, um einen Bogen um die Dunkle Zone zu machen und auf diesem Weg die Stadt zu verlassen. Wenn es sein musste, würde ich meinen MacHalo aufsetzen und die öden Viertel durchqueren. Doch als ich mich der Grenze näherte, bremste ich scharf ab.
Eine dichte schwarze Wand von Schatten presste sich an die Lichtkegel von den StraÃenlaternen in der Dorsey Street. Die Wand erstreckte sich nach rechts und links, so weit ich sehen konnte â eine massive Barrikade des Todes.
Ich legte den Rückwärtsgang ein. Ich würde diese Mauer durchbrechen, wenn es sein musste, aber noch gab ich mich nicht geschlagen.
Die nächste Viertelstunde umkreiste ich meine immer kleiner werdende Welt, die von Gefahren und Tod umzingelt war. Die Ränder der Dunklen Zonen waren ineinander und mit dem rebellischen Pöbel verschmolzen,und ich beobachtete voller Entsetzen, wie Unseelie in menschlicher Gestalt Menschen in die von wartenden, tödlichen Schatten bevölkerten StraÃen trieben.
SchlieÃlich kam mir der Gedanke, den schnittigen roten Flitzer, der allmählich gefährlich groÃe Aufmerksamkeit auf sich zog, hinter Barrons Books and Baubles stehen zu lassen, mir ein unauffälligeres Auto zu nehmen und zu überlegen, wie ich aus der Stadt kommen könnte.
Ich bog in die SeitenstraÃe, die zum Laden führte, und bremste so heftig ab, dass ich vor- und zurückgeschleudert wurde.
Barrons Books and Baubles war finster!
Ganz und gar. Von allen Seiten war ich von Nacht umgeben.
Alle AuÃenleuchten am Haus waren aus.
Fassungslos starrte ich auf das Gebäude. Ich hatte alle Lichter angelassen. Ich nahm den
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