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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Fuß von der Bremse und rollte langsam näher. Im Licht der Autoscheinwerfer sah ich die Scherben, die auf dem Kopfsteinpflaster glitzerten. Jemand hatte alle Lampen zertrümmert oder, wenn man bedachte, wie hoch oben sie angebracht waren, ausgeschossen. Oder … man hatte diese fliegenden Feenwesen, vielleicht sogar die Jäger, losgeschickt, um das zu erledigen. Lauerten sie im Augenblick in dunklen Winkeln und warteten auf mich? So viele Feenwesen tummelten sich in der Stadt, dass meine Sidhe-Seher- Sinne geradezu von allen Seiten bombardiert und so stark strapaziert wurden, dass ich keine Unterschiede mehr erkennen konnte. Ich spähte nach oben, aber das Dach des Hauses lag im Dunkeln.
    Die Lampen im Haus brannten zwar, aber sie waren gedämpft, und der Schein, der durch die Butzenscheibenund die facettierte Tür drang, genügte nicht, um meine Feinde abzuschrecken. Ein weiterer Block war den Schatten in die Hände gefallen: meiner.
    Barrons Books and Baubles war Teil der Dunklen Zone.
    Wollten die substanzielleren Artgenossen der Schatten heute Nacht in das Gebäude eindringen, alles verwüsten und auch die Lampen in den Räumen zerstören? Konnten sie das? Ich wusste, dass Barrons’ Zauberbann nicht alles, sondern nur die größten Gefahren abhielt.
    Ich betrachtete den Laden aus zusammengekniffenen Augen. Das konnte ich nicht hinnehmen. Die Feenwesen würden meine Zufluchtstätte nicht einnehmen! Ich ließ mich nicht auf die Straßen vertreiben. Sie würden ihre hässlichen Petunien aus meinem Revier bewegen, und zwar sofort. Ich gab Gas, so dass die Reifen durchdrehten, und fuhr in die andere Richtung. Vier Blocks vor der neuen Grenze zur Dunklen Zone drängte mich der Mob zurück. Ich hatte nicht vor, mich davon vereinnahmen zu lassen. Ich stieß den Schaltknüppel in den Rückwärtsgang, raste knapp an parkenden Autos vorbei und blieb unter einer hell leuchtenden Straßenlaterne stehen. Ich hörte wütende Schreie, das Klirren von Glas und die donnernden Schritte des näher kommenden Pöbels. Sie würden mich nicht überrollen. Aber ich musste schnell handeln.
    Ich stieg aus, fuhr mir der Hand unter mein Jackett und umklammerte den Speer. Dieses Mal würde ich ihn nicht verlieren.
    Kalter Nebel traf mit tausend Nadeln auf meine Haut. Das Unwetter setzte ein. Allerdings spürte ich mehr als das Gewitter. Etwas lag in der Luft, etwas Schreckliches – abgesehen von der tobenden Menge,den Unseelie-Horden und den Schatten, die mein Zuhause übernahmen. Der Wind war eigenartig, er kam aus allen Richtungen und stank nach Schwefel. Die Vorhut des chaotischen, destruktiven Mobs kam, zwei Blocks weiter um die Ecke.
    Â»V’lane, ich brauche dich!«, schrie ich und ließ seinen Namen frei.
    Er entrollte sich auf meiner Zunge, schwoll an und erstickte mich fast, dann stieß er gegen meine Zähne und zwang mich, den Mund weit aufzureißen.
    Doch statt in die Nachtluft zu entschweben, prallte er auf eine unsichtbare Mauer und stürzte auf das Pflaster, wo er noch ein paarmal mit den Flügeln flatterte wie ein aus dem Nest gefallenes Vögelchen. Ich stieß mit der Stiefelspitze dagegen.
    Er zerfiel.
    Ich hielt mein Gesicht in den Wind, nach Osten und Westen, nach Norden und Süden. Er umwirbelte mich, rüttelte von allen Seiten an mir, schlug mich mit tausend kleinen Händen, und plötzlich fühlte ich den Lord Master da draußen, wie er seine Magie spann, um die Mauern zu Fall zu bringen. Diese Magie beeinflusste die Dinge.
    Ich dehnte den Sidhe-Seher-Platz in meinem Geist aus, konzentrierte mich, wandte mich nach innen, suchte und stöberte, und für einen Augenblick blitzte er vor meinem geistigen Auge auf. Er stand am Rande eines steilen schwarzen Felsens an einem eisigen Ort, in seiner roten Robe, mit erhobenen Händen … Und war das ein Herz in seinen Händen, ein Herz, von dem Blut tropfte? Er sang, rief Mächte an, die gewaltig genug waren, um das aus den lebendigen Strängen des Schöpfungsliedes gewobene Gefängnis einzureißen, und seinGesang wirkte sich auf all die Magie aus, auch auf die Feenmagie.
    Ich schloss mein inneres Auge, bevor mich die Mächte töten konnten, stand mitten auf einer Straße im aufrührerischen Dublin, gefangen in der Stadt, mutterseelenallein.
    V’lane würde nicht kommen und mich retten.
    Der rasende Mob war nur noch einen

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