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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte nicht vor, mir von Barrons Vorwürfe anzuhören, weil wieder ein Fenster ersetzt werden musste, oder zu riskieren, dass ein großer hässlicher Schatten ins Haus schlüpfte.
    Â»Nimmst du mein Geschenk an?«
    Ich nickte.
    Sobald die Scheibe wieder da war, ging ich zur Ladentheke, zog meinen nassen Pulli aus, streifte eine trockene Jacke über das feuchte Shirt und bückte mich, um die Speerspitze aus dem Stiefel zu ziehen und ins Schulterholster zu stecken.
    Augenscheinlich hielten die Schutzzauber rund um den Laden nur ihn ab, nicht aber seine Tricks. Ich nahm mir vor, dieses Problem mit dem eigensinnigen Ladenbesitzer und Wächter der Schutzzauber zu besprechen. Sicherlich konnte Barrons mit all seinen Geheimnissen und unerklärlichen Fähigkeiten etwas Besseres zustande bringen.
    Ich drehte das Schild zu G ESCHLOSSEN um, sperrte die Tür ab und watete durch die Pfützen zu dem Lichtkegel. Als V’lane mir seine Hand anbot, schaltete ichmeine Lun-Sinne aus und verschränkte meine Finger mit seinen.

    Ich war in Cancún, Mexiko, saß in einem Swimmingpool auf einem Barhocker, der tatsächlich im Wasser stand, beobachtete, wie sich die Palmen vor dem strahlend blauen Karibischen Meer in der warmen Brise wiegten. Ich trank Kokosnussmilch mit Limone und Tequila aus einer ausgehöhlten Ananas und spürte den salzigen Gischt der Brandung auf meiner Haut.
    Kurz: Ich war gestorben und im Paradies.
    Dublin, der Regen, meine Probleme, meine Depression – all das war in dem Nu, den der »Ortswechsel« eines Feenprinzen dauerte, verschwunden.
    Heute trug ich – dank V’lane – einen Bikini mit Leopardenmuster, eigentlich waren es nur drei winzige Stoffdreiecke und ein goldenes Bauchkettchen mit Bernsteinverzierung. Mir war egal, dass ich fast nackt war. Der Tag war strahlend schön. Die Sonne wärmte mich und heilte meine Schultern. Die doppelten Cuervo Golds in meinem Drink schadeten auch nicht. Ich schimmerte golden von innen nach außen.
    Â»Also? Wer ist er? Du sagtest, du würdest mir mehr über den Lord Master erzählen«, drängte ich.
    Seine Hände rieben Sonnenöl, das nach Kokos und Mandeln roch, in meine Haut, und für einen Moment vergaß ich, dass ich einen Mund hatte, mit dem ich Fragen stellen konnte.
    Selbst wenn es seine erotische Ausstrahlung vollkommen ausgeschaltet hat, geht eine Magie von den Händen eines Tod-durch-Sex-Feenwesens aus. Man kommt sich vor, als würde man von dem einzigen Mann berührt, der einen jemals richtig kennen, verstehen und einemdas geben kann, was man braucht. Illusion, Täuschung und Lügen – vielleicht, aber es fühlte sich real an. Der Verstand weiß den Unterschied, der Körper nicht. Der Körper ist ein Verräter.
    Ich kam bereitwillig V’lanes Händen entgegen, räkelte mich unter den kräftigen, sicheren Massagestrichen und schnurrte innerlich. Seine schillernden Augen leuchteten bernsteinfarben – wie die Gemmen an meinem Bauchkettchen; sie wirkten verträumt, hitzig und versprachen Sex, der mich um den Verstand bringen würde.
    Â»Ich habe eine Suite, MacKayla«, sagte er leise. »Komm mit.« Er nahm meine Hand.
    Â»Ich wette, das sagst du zu allen Mädchen«, murmelte ich und riss meine Hand weg. Ich schüttelte den Kopf, um meine Gedanken zu klären.
    Â»Mädchen verabscheue ich. Ich mag Frauen. Sie sind viel … interessanter. Mädchen zerbrechen. Frauen können einen überraschen.«
    Mädchen zerbrechen. Ich zweifelte kein bisschen daran, dass er schon jede Menge zermalmt hatte. Ich hatte das Buch in Rowenas Arbeitszimmer nicht vergessen, in dem das Feenwesen, das jetzt vor mir stand, als Erfinder der Wilden Jagd beschrieben wird. Dieser Gedanke brachte mich unsanft in die Wirklichkeit zurück. »Wer ist er?«, fragte ich noch einmal und rutschte zum äußersten Rand des Barhockers. »Hör auf, mich anzufassen. Halt dein Versprechen.«
    Er seufzte. »Wie sagt ihr Menschen immer? Nur Arbeit und kein Vergnügen …«
    Â»â€¦ das könnte mich am Leben erhalten«, unterbrach ich ihn.
    Â»Ich werde dich am Leben erhalten.«
    Â»Barrons sagt dasselbe. Mir wäre es lieber, ich könnte es allein.«
    Â»Du bist nur ein Mensch, noch dazu eine Frau.«
    Ich spürte, wie sich mein Unterkiefer vorschob. »Du hast selbst gesagt, dass dich Frauen

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