Im Schatten dunkler Mächte
und vor vielen Jahrhunderten gelebt hatte.
Nachdem ich den Text eine ganze Weile studiert hatte, schlug ich mein eigenes Tagebuch auf und begann niederzuschreiben, was ich für eine einigermaÃen anständige Ãbersetzung hielt.
Die erste Seite begann inmitten einer ausführlichen,umständlichen Schmähschrift auf The Lyte und The Darke  â die ich rasch als die Lichten und die Dunklen identifizierte. Es wurde geschildert, wie gemein und »Evyle« â böse â sie waren. Das wusste ich bereits.
Doch etwa auf der Hälfte der Seite stieà ich auf Folgendes:
Sae I ken The Lyte maye nae tych The Darke nae maye tych The Darke tych The Lyte. Whyrfar The Darke maye nae bare sych tych, so doth the sworde felle et low. Whyrfar the Lyte mye nae bare sych Evyle, sae The Beest revyles et.
Okay â das klang so, als hassten die Seelie die Unseelie und umgekehrt. Aber das war nicht alles â hier stand noch mehr. Ich rätselte eine ganze Weile. Hieà das, dass sich die Seelie und die Unseelie nicht gegenseitig berühren konnten? Ich las weiter.
Tho sworde doth felle thym bothe, yea een Mastr an Myst! Ay tâhae the blade n ende mâsuffrin!
Das Schwert tötete sowohl Unseelie als auch Seelie bis hin zu den königlichen Geschlechtern. Genau wie der Speer.
Sae maye ye trye an ken thym! That The Lyte maye nae tych The Beest, nr The Darke the sworde, nr The Lyte the amlyt, nr the Darke the spyr â¦
»Möchtest du sie auf die Probe stellen und erkennen«, kritzelte ich in mein Tagebuch. »Die Lichten (Seelie) können nicht die Bestie (das Buch?) berühren, und dieDunklen (Unseelie) können nicht das Schwert berühren.«
»Ich habâs!«, rief ich aus. Dies war eine wichtige Information! »Die Seelie können das Amulett nicht anfassen«, schrieb ich, »und die Unseelie können den Speer nicht anfassen.«
Das hieÃ, dass die Seelie die Heiligtümer der Unseelie und die Unseelie die Heiligtümer der Seelie nicht berühren konnten â und so konnte man sie voneinander unterscheiden.
Gerade hatte ich eine perfekte Methode gefunden, die Frage, ob Barrons ein Gripper war oder nicht, zu beantworten. War er einer, dann wäre er nicht imstande, meinen Speer in die Hand zu nehmen.
Ich legte meinen Stift weg und versuchte, mich zu erinnern. Hatte ich jemals gesehen, wie er ihn berührte? Ja! In der Nacht, in der er den Grauen Mann damit erstochen und ich an meinen Haaren gehangen hatte.
Ich kniff die Augen ein wenig zusammen. Genau genommen hatte ich nicht beobachtet, dass er ihn in der Hand gehabt hatte. Als er ihn mir zurückgab, steckte der Stiel des Speeres noch in meiner Tasche, die Spitze ragte heraus. Er hatte ihn sozusagen durch den Stoff berührt. Und obwohl er behauptet hatte, er würde ihn während der Auktion selbst tragen und an seinem Bein befestigen, hatte ich sein Hosenbein nicht hochgezogen, um mich zu vergewissern. Nach allem, was ich wusste, hätte er ihn auf dem Schreibtisch, wo ich ihn hingelegt und später wieder abgeholt hatte, liegen lassen können.
Okay, aber in der Nacht, in der wir den Speer gestohlen hatten, musste er ihn doch irgendwann in der Hand gehabt haben, oder? Ich schloss die Augen und lieà dieEreignisse noch einmal Revue passieren. Wir gingen in die Kanalisation und brachen die Schatzkammer des irischen Mafioso Rocky OâBannion auf. Barrons hatte mich angewiesen, den Speer von der Wand zu nehmen und zum Auto zu tragen. Und seither hatte ich ihn.
Ich öffnete die Augen. Ein gerissener, raffinierter Mann.
Ich musste ihn in eine Situation bringen, in der ihm nichts anderes übrig blieb, als den Speer zu halten. Ihn zu nehmen. Zu berühren. Ich würde mich erst zufriedengeben, wenn ich den Stahl an seiner Haut sah. Wenn er ein Gripper war â oder ein anderer Unseelie â dann würde er das nicht aushalten. So einfach war das.
Aber wie sollte ich ihn so weit bringen?
Diese Seiten waren Danis Mühen allein schon wegen dieses interessanten Bruchstücks wirklich wert. Mittlerweile war ich froh, dass sie das Buch über Vâlane nicht gefunden und stattdessen dieses fotografiert hatte.
Ich las weiter, kam langsam voran, erfuhr jedoch interessante Dinge.
Der Autor war keine Sidhe -Seherin. Es war die Handschrift eines Mannes oder eines Jungen, der so schön gewesen war, dass ihn die Krieger seiner Zeit
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