Im Schatten dunkler Mächte
mehr als zwanzig Jahren passiert â damals war nochkeine von uns in der Abtei. Diejenigen, die diese dunklen Tage erlebt haben, reden kaum darüber. An einem Tag war es noch da, versteckt unter der Abtei, am nächsten war es weg.«
Deshalb wurde die Arlington-Abtei ständig wieder aufgebaut und mehr befestigt â weil sie unter den Gebäuden die gröÃte Bedrohung für die Menschheit bewacht hatten! Wie lange war es auf dem Grund, der seit Jahrhunderten als geheiligt angesehen wurde, versteckt gewesen? Seit dort ein shian gewesen war? Schon vorher?
»Das hat man uns zumindest gesagt«, fuhr Kat fort. »Nur der Haven wusste, dass es da war. In der Nacht, in der es verschwand, seien schreckliche Dinge passiert. Sidhe-Seherinnen starben, andere verschwanden, und Gerüchte machten die Runde, bis alle in der Abtei wussten, dass es direkt unter ihren FüÃen versteckt gewesen war. Damals hat Rowena das PHI gegründet, Zweigstellen in der ganzen Welt eröffnet und Kuriere auf die StraÃen geschickt, die jedes Gerücht über das Buch aufschnappen sollten. Seither ist sie auf der Suche. Jahrelang gab es keine Berichte, aber vor kurzem ist es hier in Dublin wiederaufgetaucht. Viele von uns fürchten, dass die Unfähigkeit unserer Vorgängerinnen, das Buch zu bewachen, der Ursprung der Probleme ist, die wir heute haben, und dass wir nur eine Chance haben, wenn wir es zurückholen. Wenn du das Buch spüren kannst, Mac, dann bist du unsere beste Hoffnung zusammen mit .« Sie hielt inne, als weigerte sie sich, das Wort laut auszusprechen. Sie starrte in ihre Kaffeetasse, aber ich erkannte, was sie verbergen wollte: die pure Faszination. Wie Dani war sie hingerissen. Sie räusperte sich. »Zusammen mit dem Feenwesen, das du neulich mit indie Abtei gebracht hast.« Sie befeuchtete ihre Lippen. »Vâlane.«
»Rowena sagt, dass du gefährlich bist«, schaltete sich Josie ein und fuhr sich nervös mit den langen schwarzen Fingernägeln durch die hellen Haare. »Wir haben ihr erzählt, dass du es fühlen kannst, aber sie will nicht, dass du es suchst. Sie meint, du würdest nicht das Richtige tun, wenn du es finden solltest, weil du nur Rache im Sinn hättest. Sie sagt, du hättest ihr selbst erzählt, dass deine Schwester in Dublin ums Leben gekommen ist, deshalb hat sie Nachforschungen angestellt. Deine Schwester war eine Verräterin. Sie hat mit ihm zusammengearbeitet, mit dem einen, der all die Unseelie herüberführt.«
»Alina war keine Verräterin!«, schrie ich. Die anderen Gäste drehten sich nach mir um. Selbst der Barkeeper riss den Blick von dem kleinen Fernseher los. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. »Alina wusste nicht, wer er ist«, fügte ich mit gedämpfter Stimme hinzu. »Er hat sie ausgetrickst. Er ist sehr mächtig.« Wie hatte Rowena von Alinas Beziehung zu dem Lord Master erfahren?
»Das behauptest du«, gab Kat zurück.
Das wertete ich als Kampfansage. Ich erhob mich und legte die Hände mit gespreizten Fingern auf den Tisch.
Kat stand ebenfalls auf. »Ruhig, Mac. Hör mich zu Ende an. Ich klage weder dich noch deine Schwester an. Wenn ich ernsthaft glauben würde, dass du unsere Sache verrätst, wäre ich nicht hier. Ich habe den Ausdruck in deinem Gesicht gesehen, als Moira â¦Â« Sie brach ab. Ich sah tiefen Schmerz in ihren Augen. Sie hatte Moira sehr nahegestanden. Dennoch war sie hergekommen; sie versuchte, Kontakt zu mir aufzunehmen, weil sie glaubte,dass ein Zusammenschluss das Beste für unsere Sache war. »Wir sind nicht hier, um über Tote zu sprechen, sondern um Pläne für die Lebenden zu schmieden«, fuhr sie nach einer Weile fort. »Ich weiÃ, dass nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint. Das lernen wir von Geburt an. Andererseits musst du verstehen, dass wir in einer Zwickmühle stecken. Wir brauchen dich, kennen dich aber nicht. Rowena ist gegen dich, doch obwohl wir sie normalerweise in allen Belangen unterstützen, sind bisher all ihre Bemühungen, das Buch zurückzuholen, gescheitert. Sie hat es unzählige Male versucht. Wir brauchen Ergebnisse, und die Zeit drängt. Du hast von Dani gefordert, dir einen Vertrauensbeweis zu liefern, und sie hat ihn dir geliefert. Jetzt bitten wir dich um denselben Gefallen.«
Ich verkniff mir eine schneidende Absage. »Was wollt ihr?« Ich hatte
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