Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
begriff, was er vorhatte, stemmte sie die Füße auf den Boden und löste sich von ihm. Ganz plötzlich bekam sie wieder einen klaren Kopf.
Gütiger Himmel, was tue ich da? Das durfte nicht passieren. Wo hatte sie ihren Verstand gelassen?
„Was ist los, mein Engel?“, murmelte Gabriel mit einem halben Lächeln.
„Ich kann das nicht tun“, stieß sie atemlos hervor.
Er berührte ihre Wange, die Augen halb geschlossen vor Verlangen. „Natürlich kannst du das.“
„Nein - ich kann nicht.“
„Warum nicht?“ Seine Augen waren jetzt nachtblau, die Lippen noch feucht von ihren Küssen.
Mit einem Stöhnen wandte Sophia sich ab von seinem verführerischen Anblick. „Meine Pflichten“, murmelte sie.
Er lachte heiser. „Vergiss die verdammte Hausarbeit. Wir haben Besseres zu tun. Komm schon. Wenn es um Geld geht...“
„Es geht nicht um Geld!“, rief sie aus, wobei sie wieder an das wenig schmeichelhafte Missverständnis erinnert wurde. Nun, es war ihre Idee gewesen, es ihm zu überlassen, die entsprechenden Schlüsse in Bezug auf ihre Profession zu ziehen.
Sie fuhr sich mit den Händen durchs Haar, noch immer etwas benommen, und suchte nach einem Grund, den er akzeptieren konnte. „Ich werde das nicht tun - das hier, mit Ihnen, nachdem Sie mich gerade beschuldigt hatten, eine Diebin zu sein, “
„Ah - das erinnert mich an etwas“, murmelte er und lächelte. „Ich war noch nicht damit fertig, dich zu durchsuchen.
„Sie finden das komisch?“, rief sie.
„Ich finde dich wunderbar. Und jetzt lass mich dir helfen, dieses Kleid auszuziehen.“
Sie wich zurück. „Gabriel!“
„Sophia, mein Engel, ich weiß, dass du mich willst. Du hast es praktisch gesagt, draußen in der Scheune.“ Er ließ den Blick über sie hinweggleiten. „Komm schon. Mach dich nicht lustig über einen halb verhungerten Mann. Du bist boshaft, aber ich weiß, dass du nicht so grausam sein kannst. Zieh diese Sachen aus und komm in mein Bett.“
Als er wieder die Arme nach ihr ausstreckte, zog sie das Messer. „Bleiben Sie weg von mir! “
Das war ein Fehler.
Gabriel warf einen spöttischen Blick auf die Waffe - und reagierte fast instinktiv. Er sah sie kopfschüttelnd an, und im Nu hatte er ihr Handgelenk gepackt und löste ihre Finger von dem Griff des Dolchs.
Sie fluchte, als er sie so mühelos entwaffnete. Nachdem er das getan hatte, wich er zurück, wandte sich um und schleuderte das Messer quer durch den Raum.
Die Klinge traf die Wand und blieb darin stecken.
Als er sich wütend wieder zu ihr umdrehte, starrte sie ihren Dolch mit offenem Mund an.
„Hast du noch mehr Tricks, die du mir zeigen willst?“, stieß er hervor.
Sie drehte sich um und starrte nun ihn an.
„Also, wo waren wir?“ Seine Stimme klang noch immer heiser vor Begehren.
Als er den Arm nach ihr ausstreckte, wich sie erschrocken zurück, fuhr ohne ein weiteres Wort herum und rannte aus dem Zimmer.
„Sophia!“
Gabriel ging zu seiner offen stehenden Zimmertür, noch immer das Handtuch um die Taille gewickelt. Wie betäubt lauschte er in den dunklen Korridor hinaus und hörte, wie sie die knarrende alte Treppe hinunterstürmte.
Seine Miene verfinsterte sich. Verdammt, was für ein keusches, diebisches Ding hatte sein Bruder ihm da geschickt?
»Sophia, komm hierher zurück!“, brüllte er in seinem besten Kommandoton.
Doch die einzige Antwort, die er erhielt, war das Zuschlagen der Vordertür.
Sophia lief immer weiter weg von dem Bauernhaus, und? der wollene Umhang wehte hinter ihr her. Der Beutel, den sie im Vorbeigehen gepackt hatte, schlug ihr bei jedem Schritt gegen die Schulter, und das Blut rauschte ihr in den Ohren.
Sie konnte nicht glauben, dass er ihr Messer genommen hatte.
Gabriel hatte sie so schnell entwaffnet, wie er eine Fliege zerdrückt hätte. Er hatte sie wehrlos gemacht, doch sie wusste, dass der Fehler dabei bei ihr gelegen hatte. Sie hätte das nicht tun sollen, hätte nicht versuchen sollen den Dolch gegen diesen kampferprobten Krieger zu erheben. Unglücklicherweise hatten seine Küsse ihr den Verstand vernebelt, und sie hatte ganz automatisch reagiert.
In der vergangenen Nacht hatte ihr das geholfen, Ihre Entführer abzuwehren, aber sie wusste jetzt, dass dies bei Gabriel der größte Fehler war, den sie begehen konnte.
Das hatte sie erkannt in dem Moment, da sie den Zorn in seinem Blick hatte
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